Schmallenberg. Ein Frauenarzt, ein KV-Sitz, aber keine Praxis. Im Sommer blieb die Suche nach einer Räumlichkeit in Schmallenberg erfolglos: Was jetzt passiert.
Die Nachricht, dass sich ein Frauenarzt in Schmallenberg niederlassen will, allerdings keine Praxis findet, hatte Mitte Juli große Wellen geschlagen. Die Hospitalgesellschaft Südwestfalen mit Sitz in Olpe war in Besitz eines entsprechenden Kassenarzt-Sitzes und verfolgte den Plan, in Schmallenberg eine zweite gynäkologische Praxis zu etablieren. Aktuell gibt es nur einen Frauenarzt im Schmallenberger Stadtgebiet, welcher im ehemaligen Krankenhaus in Bad Fredeburg sitzt.
Lara Bäumer von der Hospitalgesellschaft hatte Mitte Juli gesagt: „Seit 2019 haben wir uns bemüht, in Schmallenberg eine Praxis zu finden, um dort eine Frauenarzt-Niederlassung unterzubringen.“ Man habe gesucht, sei allerdings nicht fündig geworden. „Wenn man so will, ist Schmallenberg ziemlich ausgebucht“, so Bäumer damals.
Ausschreibung vermutlich im Frühjahr 2021
Auch Gespräche mit der Stadt und Anbietern vor Ort habe es damals gegeben. Nun werde sich die Hospitalgesellschaft im kommenden Frühjahr 2021, wenn der KV-Sitz aller Voraussicht nach wieder ausgeschrieben werde, erneut darauf bewerben, hieß es zuletzt. Das Ziel, einen weiteren Frauenarzt in Schmallenberg unterzubringen, habe weiterhin Bestand.
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„Schmallenberg könnte durchaus eine zweite Praxis vertragen“, sagt Kämmerer Burkhard König, der über den vergangenen Zeitraum mit Bäumer in Kontakt war und auch einige infrage kommende Immobilien angeboten hatte: „Uns fehlt hier eine Praxis, deshalb sind wir als Stadt auch weiterhin darum bemüht, die Möglichkeiten für eine Niederlassung zu schaffen.“
Kontakt mit Eigentümern
Bereits während der Suche im Frühjahr habe König mit zahlreichen Eigentümern in Schmallenberg Kontakt aufgenommen: „Es ist ja ein Anliegen von uns allen, Fachärzte zu gewinnen.“ Es gehe jetzt aber auch nicht darum, Schuldige zu suchen, warum es in diesem Sommer mit der Niederlassung nicht geklappt habe: „Wir setzen weiterhin alles daran, Praxisimmobilien zu finden und anzubieten.“
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Fünf konkrete Räumlichkeiten, die für die Frauenarztpraxis infrage kämen, gebe es zur Zeit - in Grafschaft, in Schmallenberg, Oberkirchen, Werpe und Wormbach. „Das Ziel ist ja der Erfolg. Uns allen ist daran gelegen, Grundlagen für eine Niederlassung zu schaffen“, sagt Martin Schürmann, der ebenso in die Suche involviert ist. Es gebe Adressen, an denen eine Umsetzung realisierbar wäre, sagt Apotheker Andreas Vogd: „Als Schmallenberger stehen wir parat und sind auch weiterhin gewillt, einen Frauenarzt hierhinzubekommen.“
Auch Annabel Hansen vom SUZ sagt, dass man bei der Suche nach möglichen Immobilien in Zukunft gerne Unterstützung bieten wolle. Gespräche bezüglich der Ansiedlung der gynäkologischen Praxis hätten im Frühjahr allerdings nicht direkt zwischen der Hospitalgesellschaft und SUZ stattgefunden, stellt Hansen entgegen der bisherigen Berichterstattung klar.
Gespräche hätten nur zwischen König und Bäumer stattgefunden: „Die Wirtschaftsförderung hatte der Stadt Schmallenberg zwei direkte Kontakte zu potenziellen Mietobjekten genannt. Ansprechpartner für die katholische Hospitalgesellschaft Südwestfalen in Olpe war jedoch immer die Stadt.“