Schmallenberg. Sie war eine Corona-Idee, sei bei Erfolg aber auch ein Projekt für die Zukunft: Die Schmallenberger Gastro-App. Wird sie noch genutzt?

Die Schmallenberger Gastro-App sollte den heimischen Gastronomen durch die schwierige Corona-Zeit und den zwischenzeitlichen Lockdown helfen. Kneipen, Gasthöfe, Restaurants und Bars, sie alle mussten schließen, hofften mit einem Abhol- und Lieferservice zumindest einen kompletten Stillstand zu verhindern. „Das hat auch wirklich gut geklappt“, sagt Kay Schulte, einer der Hauptinitiatoren der App. Die Gastronomen platzierten in der App ihr Angebot und die Schmallenberger mussten zumindest nicht in Gänze auf ein „Auswärts-Essen“ verzichten: „Es ist so ein bisschen das Lieferando von Schmallenberg“, sagte Schulte damals.

Deshalb wurde das Angebot, als die Restaurants unter Auflagen wieder öffneten, sogar ausgeweitet: Mit der App konnte auch im Restaurant selber bestellt und bezahlt werden. Jeder Gast könne dafür sein eigenes Smartphone nutzen, lediglich die App und eine einmalige Anmeldung seien nötig, hieß es damals. Ein Vorteil für die Gäste und für die Gastronomen gleichzeitig, sagte Daniel Rawe im Mai, der gemeinsam mit Schulte die App entwickelte: „Die Gastronomie gilt als Hotspot für Infektionen. So fühlt sich der Gast wieder sicher, denn wir müssen uns darauf einstellen, dass bestimmte Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden müssen.“

An Hygienebestimmungen gewöhnt

Inzwischen scheint in der heimischen Gastronomie zumindest ein Stück weit Normalität eingekehrt zu sein. Und auch die Gäste scheinen sich an die Hygienebestimmungen gewöhnt zu haben. „Der Gastronomie spielt das gute Wetter natürlich in die Karten“, sagt Schulte. Die Schmallenberger hätten wieder Lust, unterwegs zu sein und in Cafés und Restaurants zu gehen: „Das ist auch gut so. In geschlossenen Räumen ist man vielleicht noch etwas verhaltener, aber Außengastronomie funktioniert wieder super.“

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Die Gastronomie sei inzwischen wieder bei 90 oder 95 Prozent, sagt Schulte. Vielleicht auch deshalb habe die Nutzung der Gastro-App gegenüber der Lockdown-Zeit auch wieder ein wenig nachgelassen - auch wenn sie weiterhin in Betrieb ist.

Vier oder fünf Gastronomen seien dort noch aktiv, so Schulte: „Aber es ist natürlich auch eine schwierige Zeit zu investieren.“ In den vergangenen sechs oder sieben Wochen habe man weniger von der App gehört: „Es schläft ein bisschen ein.“

Kleine Feste und Gartenpartys

In erster Linie sei es eine Corona-Idee gewesen, die aber bei Erfolg mit dem Lieferservice auch durchaus langfristig funktionieren könne, hieß es im Mai. In seinem eigenen Getränkebetrieb laufe es langsam auch wieder an, sagt Schulte - auch, weil wieder kleinere Feste oder Gartenpartys unter den nötigen Bestimmungen gefeiert würden.

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Die Schmallenberger würden auch zuhause auf gute Qualität achten, sagt Schulte: „Was man sonst vielleicht nur in der Gastronomie getrunken hat, kauft man sich jetzt auch für die eigenen vier Wände. Dann trinkt man sich auch mal einen guten Wein auf der Terrasse.“

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