Meschede. In Meschede soll preiswerteres Bauland entstehen, bezahlbar auch für junge Familien. Plötzlich verschwindet das Thema von der Tagesordnung.

In Meschede wird es vorerst keine Neuausrichtung des kommunalen Bodenmanagements der Stadt geben. Der Stadtrat und die Fachausschüsse haben die dafür vorgesehenen Beschlüsse ohne Diskussion darüber von ihren Tagesordnungen abgesetzt. Offenbar gibt es Probleme mit dem geplanten Baugebiet am Langeloh.

Ziel: Keine Spekulationen mit Bauland

Die Diskussion um das Bodenmanagement ist durch die geplanten neuen Baugebiete am Langeloh und am Krankenhausberg entstanden. Beide Gebiete sollen junge Familien ansprechen und soziale Komponenten beim Kauf einschließen. Und beide würden in bester Wohnlage entstehen, was aber hohe Baulandpreise und mögliche Spekulationen bedeuten würde.

Die Idee der Stadtverwaltung war, dass eben nicht nur die Flächeneigentümer von einer Wertsteigerung des neuen Baulandes profitieren sollten, sondern alle Mescheder. Denn die entstehende Wertsteigerung sollte zu 50 Prozent an die Stadt abgeführt werden. Ausgangswert der Steigerung sollten 7 Euro pro Quadratmeter sein, das Geld würde in den Haushalt der Stadt fließen.

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Gegen die Stimmen von FDP und von Bürgermeister Christoph Weber (CDU) ist das Thema allerdings im Stadtrat abgesetzt worden. Eine Diskussion darüber fand nicht statt. Ingrid Völcker (FDP) hatte im Ausschuss für Stadtentwicklung nur ihren Unmut über die Nicht-Diskussion äußern können: „Wir wollen junge Familien nach Meschede holen. Wir machen genau das Gegenteil: Wir senden das falsche Signal.“

„Da sind noch Fragen zu klären“

Das mochte Marcel Spork (CDU) nicht auf sich sitzen lassen. Er deutete Probleme an, ob das Baugebiet am Langeloh „überhaupt reelle Chancen auf Umsetzung“ habe. Es habe Gespräche von Fraktionen mit Eigentümern gegeben, wo offen gewesen sei, ob diese überhaupt bereit seien, sich auf die Rahmenbedingungen einzulassen, die die Stadt schaffen wolle: „Da sind noch Fragen zu klären. Das Thema ist zu wichtig, um es jetzt abzufrühstücken.“

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Die Stadtverwaltung macht diese Beispielrechnung auf: Bei angenommenen Verkaufspreisen von 130 Euro pro Quadratmeter (und einem Einstandspreis von 7 Euro pro Quadratmeter sowie den Erschließungskosten von 53 Euro pro Quadratmeter) gibt es eine Wertsteigerung von 70 Euro.Die Hälfte davon, also 35 Euro pro Quadratmeter, wären an die Stadt abzuführen.

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