Eslohe. Trotz der Befürchtungen in der Corona-Krise: Bei der Volksbank Reiste-Eslohe glaubt man nicht, Kredite abschreiben zu müssen.

Es gibt sie auch, die vergleichsweise guten Nachrichten in der Corona-Krise: Für den Bereich des Hochsauerlandkreises rechnet Dirk Schulte, Vorstand der Volksbank Reiste-Eslohe, „mit keinen gravierenden Einbrüchen in den Bilanzen der Volksbanken durch Corona“. Und: „Unsere Kundschaft ist gut mit der Krise fertig geworden“, sagt er auf Anfrage.

Mit eigenem Programm reagiert

„Corona kam überfallartig für uns“, so Schulte – schlagartig habe man mit dem Schutz der eigenen Beschäftigten begonnen, gleichzeitig kamen die Turbulenzen auf dem Kapitalmarkt und die Angst von Kunden, die plötzlich keine Umsätze mehr hatten. Die Volksbank Reiste-Eslohe reagierte selber mit einem eigenen Programm, weil man erwartete, dass staatliche Hilfen Zeit bräuchten: Bis zu 50.000 Euro mit niedrigstem Zinssatz als Soforthilfe, ohne Sicherheit, für Kunden mit ausreichender Bonität – „wir hatten das gegen die erste Not geplant und wollten zeigen, dass wir als Hausbank schnell dabei sind“.

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Tatsächlich, lobt Schulte, seien die öffentlichen Förderprogramme aber überraschend schnell angelaufen, das eigene Esloher Programm musste ganz selten zum Zug kommen. „Die Programm der öffentlichen Hand waren sehr hilfreich in der Krise“, betont er. Für die Region teilt Dirk Schulte nicht die allgemeine Sorge um den Fortbestand von Unternehmen: „Wir haben hier viele von Eigentümern und Inhabern geführte Betriebe, die anders agieren können. Wir sind ganz gut aufgestellt“ – sie müssten keine Pacht zahlen, hätten Rücklagen. eine hohe Eigenkapitalquote „und ein gesundes Geschäftsmodell“.

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Von Ute Tolksdorf, Jürgen Kortmann, Oliver Eickhoff, Frank Selter, Alexander Lange, Christina Schröer

Individuelle Lösungen gefunden

Deshalb macht er sich auch keine Sorgen um die Volksbanken. Er erwartet „keine starken Verluste durch das Abschreiben von Krediten“. Schulte schätzt, gerade einmal 10 Prozent des Gesamtbestandes der Firmenkunden bei seiner Volksbank seien Tilgungsaussetzungen oder Stundungen gewährt worden. Die Erhöhung von Kreditlinien und die öffentlichen KfW-Darlehen hätten den Unternehmen geholfen.

Bei Privatkunden seien es 5 Prozent des Gesamtbestandes gewesen, denen Aussetzungen oder Stundungen von Krediten gewährt wurden – meistens für laufende Baufinanzierungen, die wegen Kurzarbeit nicht im bisherigen Umfang geleistet werden konnten. Auch hier seien problemlos individuelle Lösungen gefunden worden: „Das machen wir ohne viel Aufwand.“

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Dauerhafte Veränderungen durch die Corona-Krise erwartet der Volksbankvorstand beim kontaktlosen Bezahlen: „Corona hat das beschleunigt. Das Bargeld wird weiter auf dem Rückzug sein.“