Remblinghausen. Ohne Corona wäre Remblinghausen jetzt im Schützenfest-Ausnahmezustand. Brudermeister Martin Sträter erzählt, was trotzdem geplant ist.

In Remblinghausen fallen in diesem Jahr gleich zwei große Termine für die St.-Jakobus-Schützenbruderschaft aus. Nachdem bereits das Jubiläumsschützenfest nicht stattfinden konnte, müssen die Schützen an diesem Wochenende auch ohne das reguläre Fest auskommen. Brudermeister Martin Sträter freut sich jedoch über die Kollegialität zwischen den Schützenvereinen, die ja alle in einem Boot sitzen.

Aktion WP-Schützenhilfe

Originelle Ideen, Projekte und auch gesellschaftliche Aktivitäten von Schützenbruderschaften, -gesellschaften und -vereinen im Corona-Jahr zeichnet unsere Zeitung in Kooperation mit der Brauerei Veltins aus Grevenstein in dem mit 10.000 Euro dotierten Wettbewerb „WP-Schützenhilfe“ aus.

Der Wettbewerb ist in diesem Jahr die Alternative zur Aktion „WP-Schützenkönigin“, der ja Corona bedingt nicht stattfinden kann.

Info und Teilnahmebedingungen gibt es auf der Internetseite www.wp-schuetzenhilfe.de.

Ein Jahr ohne Schützenfeste! Wie können Sie jemandem, der Schützenfeste nicht kennt, erklären was dann fehlt?

Martin Sträter: Das ist einfach wie ein Jahr ohne Weihnachten. Da fehlt was. Ganz besonders trifft das natürlich die Geselligkeit und die zwischenmenschlichen Begegnungen auf dem Fest. Das sind einfache, flapsige Gespräche genauso wie ernstere, bei denen man die Dinge bespricht, die einem auf den Nägeln brennen.

Brudermeister Martin Sträter  vermisst die Gespräche auf dem Schützenfest,.
Brudermeister Martin Sträter  vermisst die Gespräche auf dem Schützenfest,. © Privat

Was wird in Remblinghausen an diesen Tagen trotz allem passieren?

Wir haben über einen Rundbrief im Ort schon im Vorfeld bekannt gemacht, dass man über den Verein an den Schützenfesttagen Bier kaufen kann, was auch gut angenommen wurde. Das bringen wir dann am Freitag herum, damit die Leute bei kleineren Feten und beim Hissen der Fahne auch was zu trinken haben. Am Samstag findet am Ehrenmal die Schützenmesse mit der Gefallenenehrung statt. Am Sonntag ziehen wir mit der Musik durch den Ort und bringen Ständchen.

Wie sehr trifft die Krise die Bruderschaft?

Ich sag mal, wie stehen zum Glück nicht schlecht da. Die Warsteiner Brauerei hat auch geholfen, indem sie anbietet, an den gerade erst geschlossenen Bierliefervertrag ein Jahr dranzuhängen. Wir hoffen, dass in den nächsten Jahren alles wieder normal läuft, auch wenn man abwarten muss, ob sich die Leute nicht doch irgendwie umorientieren. Aber sowas trifft den Verein natürlich schon, auch wenn alle Vermietungen wegfallen. Wir nutzen die Zeit jetzt für andere Dinge wie zum Beispiel den Hallenumbau.

Gibt es Aufgaben, die die Schützen in der Krise übernehmen oder bereits übernommen haben?

Nein, das hat hier unter anderem die Ortscaritas übernommen. Da haben wir uns nicht nach vorne gedrängt

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Was ist Ihr liebster Schützenfestbrauch?

Das ist für mich das Ständchen mit der Musikkapelle im Krankenhaus. Die Schwestern freuen sich darüber auch immer sehr. Für mich ist das immer die Phase des Reinkommens. Mit den ersten Takten der Musik startet alles, dann gibt es das erste Bier und die Aufregung sinkt so langsam.

Was wird Ihre erste Amtshandlung sein, wenn die Corona-Zeit vorbei ist?

Ich hoffe, dass ich dann die Flyer für das Jubiläumsschützenfest fertigmachen kann, das wir im Mai nächstes Jahr nachholen wollen. Ansonsten werden wir uns eventuell zwischendurch vom Vorstand mal treffen, um die kommenden Termine zu besprechen.

>>>HINTERGRUND

Am 11. Juli 1920 fand die erste Sitzung statt für die Gründung eines neuen Schützenvereins.

Am 18. Juli 1920 erschien die erste Satzung.

Das erste Schützenfest war am 17. und 18. Oktober 1920, die erste Königin gab es 1928.