Meschede. Wie Anika Wiebe und Sylvia Frisse in der Mescheder Praxis von Dr. Uwe Haude ihren Beruf erleben.
Früher war alles einfacher: Unter einer „Zahnarzthelferin“ konnte sich jeder etwas vorstellen, zum Beispiel die freundlichen Assistentinnen, die uns die nicht immer angenehme Behandlung beim Zahnarzt erträglicher machten. Seit 2001 heißen diese Damen ZFA, die Abkürzung steht für Zahnmedizinischer Fachangestellte. Mehr als 99 Prozent der ZFAs sind weiblich. Ihre Aufgabe ist es, den Zahnarzt bei der Behandlung von Patienten und bei der Praxisorganisation zu unterstützen. Ganz schön viel, was man da alles lernen muss, sind sich die beiden ZFA, Anika Wiebe und Sylvia Frisse, aus der Zahnarztpraxis Dr. Uwe Haude in Meschede einig und berichten ein wenig aus ihrem Berufsleben.
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Frage: Wie wird man ZFA?
Anika Wiebe: Die duale Ausbildung zur ZFA findet in der Zahnarztpraxis und in der Berufsschule statt. Sie dauert drei Jahre und endet mit der praktischen und schriftlichen Abschlussprüfung vor der Zahnärztekammer des jeweiligen Bundeslandes. Die drei wesentlichen Bestandteile der Ausbildung sind Verwaltung, Beratung und Handwerk.
Welche Auswirkungen hat die Corona-Epidemie auf Ihren Beruf?
Sylvia Frisse: Zu Anfang der Corona Krise wurde uns von der Zahnarztkammer empfohlen, nur Notfälle zu behandeln. Da waren wir erst einmal voll damit beschäftigt, alle Termine, die nicht unbedingt nötig waren, abzusagen. Ab Ende April konnten wir dann aber schon den normalen Betrieb wieder aufnehmen. Unsere Patienten hier in Meschede waren sehr verständnisvoll und einsichtig, auch was die Hygienevorschriften angeht: Mundschutz und Abstandsregeln wurden eingehalten, Handdesinfektionsmittel benutzt und im Wartezimmer der größere Abstand zwischen den Stühlen akzeptiert. Unser achtköpfiges, gut eingespieltes Team kann sich auf unsere Patienten verlassen. Ein schönes Gefühl, wenn uns so viel Vertrauen entgegengebracht wird.
Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf und was nicht so?
Anika Wiebe: Ich mag präzise, technisch-handwerkliche Arbeiten, da fühle ich mich als Prophylaxe Assistentin absolut in meinem Element.
Sylvia Frisse: Für mich ist der Umgang mit den Menschen besonders wichtig. Da gibt es täglich neue Überraschungen und Herausforderungen. Natürlich kommt man sich gelegentlich auch als Prellbock zwischen den Fronten vor, wenn man schon in der Rezeption dem angestauten Ärger eines Patienten ausgesetzt ist. Meistens ist das eher auf Schmerzen oder Angst zurückzuführen. Da muss man ruhig und vor allem freundlich bleiben. Dasselbe wünscht man sich dann natürlich auch von den Patienten.
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Welche Patienten sind Ihnen am liebsten?
Anika Wiebe: Bei uns sind Kinder, Erwachsene und natürlich auch Senioren alle gleich herzlich willkommen. Die Angst vorm Zahnarzt kennt keine Altersbegrenzungen. Wir halten nicht nur bei den Kindern das Händchen, was sich immer wieder bewährt. Erstaunlich ist es aber, wenn absolute Machotypen „frösteln“, denn die zittern natürlich nicht. Da muss man sich schon mal das Lachen verkneifen.
Gibt es etwas, was Sie den Mescheder Bürgern oder speziell Ihren Patienten sagen wollen?
Sylvia Frisse: Zunächst einmal ein herzliches Dankeschön für Ihre Treue und Verbundenheit. Wir haben einen vertrauten und freundlichen Patientenkreis hier in Meschede. Das schätzen wir sehr. Zahnpflege und Prophylaxe müssen in der Kindheit begonnen werden und dürfen bis ins hohe Alter nicht nachlassen.
Anika Wiebe: Bei uns wird gern auch mal gelacht, und genau das möchten wir unseren Patienten auch ermöglichen.
>>>HINTERGRUND
Sylvia Frisse, geboren 1970 in Meschede, verheiratet, zwei Kinder arbeitet als ZFA (Zahnmedizinische Fachangestellte) und ZMV (Zahnmedizinische Verwaltungassistentin) in der Zahnarztpraxis Dr. Uwe Haude in Meschede.
Ihre Kollegin, Anika Wiebe, 1997 ebenfalls in Meschede geboren, verheiratet, arbeitet in derselben Praxis als ZFA und ZMP (Zahnmedizinsche Prophylaxeassistentin). Beide lieben ihren Beruf und ihre Arbeit in ihrer Mescheder Zahnarztpraxis.