Bestwig/Berlin. Eine richtige Sommerpause wird es in diesem Jahr für den heimischen SPD-Bundestagsabgeordneten Dirk Wiese nicht geben.

Gemeinsam mit all den anderen Sozialdemokraten im Sauerland will der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete vor der Kommunalwahl die Ärmel hochkrempeln, hat er beim Sommergespräch im Gasthof Hengsbach in Bestwig angekündigt.

Kommunalwahl

Bei der Kommunalwahl im September wolle die SPD noch einmal eine Schüppe drauflegen, sagt Wiese. Er sieht die Sozialdemokraten hier gut aufgestellt und sei mit Blick auf die nominierten Kandidaten zuversichtlich. Vor allem bei den Bürgermeisterkandidaten habe die SPD für die ein oder andere Überraschung gesorgt - wie etwa in Bestwig. Zur Erinnerung: Dort schicken SPD und Grüne mit dem Nuttlarer Matthias Scheidt (Grüne) einen gemeinsamen Kandidaten ins Rennen.

Auch interessant

Drei Termine stehen für den Kommunalwahlkampf schon fest: Am 29. Juli wird der NRW-Fraktionsvorsitzende Thomas Kutschaty im Rahmen seiner Sommertour für einen Tag in den Hochsauerlandkreis kommen. Am 17. August machen die Abgeordneten aus Europa, Bund und Land bei einer Südwestfalen-Tour Halt in Meschede, Brilon und Winterberg. Und am 11. August wird es eine Videoveranstaltung mit Familienministerin Franziska Giffey zum Thema Corona und Familien geben.

Forst- und Landwirtschaft

Vor dem Hintergrund der dramatischen Situation in den heimischen Wäldern wird bei der Tour am 17. August auch Bundesumweltministerin Svenja Schulze mit dabei sein. Wichtig sei, dass von den 700 Millionen Euro, die jüngst noch einmal für den Wald auf den Weg gebracht worden seien, auch Geld in der Fläche ankomme, sagt Wiese und denkt dabei auch an die heimischen Kleinst-Privatwald-Besitzer. Der Flaschenhals sei derzeit die administrative Abarbeitung der Mittel beim Land. Das sei eine unbefriedigende Situation. Beim Besuch der Ministerin werde es auch um die Frage gehen, wie der Wald der Zukunft aussehen muss.

Auch interessant

In diesem Zusammenhang unterstütze er die Pläne, in Arnsberg eine Hochschule für Forst und Holz zu etablieren. „Das ist ein Gewinn für die Region“, so Wiese. „Grundsätzlich gilt es auch, dafür zu sorgen, dass die Privatwaldbesitzer nicht die Lust am Wald verlieren.“ Wiese selbst wird auch in diesem Jahr nicht auf eine Landwirtschaftliche Tour verzichten. Im Zusammenhang mit der zuletzt geführten Diskussion über die Düngeverordnung lässt Wiese auf die heimischen Landwirte nichts kommen: „Wenn alle Landwirte so arbeiten würden wie bei uns im Sauerland, hätten wir viele Probleme in Deutschland nicht“, sagt er. Die Landwirtschaft vor Ort brauche eine klare Zukunftsperspektive.

Corona

Vor allem wegen der Corona-Krise seien die vergangenen Monate äußerst arbeitsintensiv gewesen. Er habe nicht gezählt, wie viele Telefonate er geführt habe, um Fragen zu den Soforthilfe-Programmen zu beantworten, sagt Wiese. Für eine Einschätzung, ob alle getroffenen Corona-Entscheidungen die richtigen waren, sei es aktuell noch zu früh. „Was die Reaktionen in Deutschland und die sinkenden Infektionszahlen angehe, haben wir aber sicherlich einige richtige Entscheidungen getroffen, so Wiese.

Auch interessant

Aktuell fahre man auf Sicht. „Niemand weiß, was passiert, wenn die kalte Jahreszeit kommt und sich die Menschen wieder verstärkt in den Räumen aufhalten. Daher sollte jeder weiterhin verantwortungsvoll mit den Lockerungen umgehen, mahnt er.

Infrastruktur

Wiese sieht gute Chancen, was die Reaktivierung der Röhrtalbahn und der Almetalbahn angeht. Er freue sich, dass hier ein Umdenken im Kreis Paderborn stattgefunden habe. „Aber es wird noch ein ganzes Stück Arbeit“, sagt Wiese. Unter anderem auch deshalb, weil zwischen Büren und Paderborn die Gleise nicht mehr liegen. Auch, was den Weiterbau der B7n angehe, müsse man am Ball bleiben. Wiese favorisiert die Variante 1 - also die gerade Verlängerung der A46. Wichtig sei bei allen Diskussionen die derzeit geführt würden, dass irgendwann auch gebaut würde. „Wir dürfen nun nicht 25 Jahre über Varianten sprechen“, so Wiese.

  • Ausdrücklich lobt Dirk Wiese das Engagement des SSV Meschede mit einer Aktion gegen Rassismus auf dem Fußballplatz. Hier hat Wiese die Schirmherrschaft übernommen. Er freue sich, dass die Verantwortlichen des SSV zuletzt sehr viel Zuspruch für diese Aktion bekommen hätten.
  • Seit zwei Monaten ist der Briloner Dirk Wiese stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion im Bundestag. Seitdem hat sich sein Arbeitsalltag noch einmal verdichtet. Als bodenständiger Sauerländer und der damit verbundenen Ruhe und Gelassenheit sei das aber zu schaffen, sagt Wiese und schmunzelt.