Reiste. Der stille Corona-Sommer trifft die Schützen aus Reiste doppelt hat. Sie hatten neben dem Schützenfest Großes geplant.
Der stille Corona-Sommer trifft die Schützenbruderschaft Reiste gleich doppelt hat. Die Reister Schützen müssen an diesem Wochenende nicht nur auf ihr Hochfest verzichten - im Oktober hätte es auch ein großes Jubiläumsschützenfest gegeben, auf das sie sich zwei Jahre vorbereitet haben. Wir haben mit Brudermeister Gottfried Fuchs gesprochen.
Das Virus lähmt zwar das öffentliche Leben, aber nicht das Schützenleben: Wie halten Sie Kontakt mit Ihren Mitgliedern und was planen Sie momentan?
Gottfried Fuchs Wir haben alle Mitglieder persönlich angeschrieben. Mit gleicher Post haben unsere Mitglieder ihren ersten Mitgliedsausweis erhalten. Außerdem haben unsere Dorfoffiziere diese Anschreiben an die heimischen Mitglieder mit dem „Schützenprost“ (von Veltins) persönlich übergeben. In diesem Jahr findet leider auch unsere Feier am 3. Oktober zum 100-jährigen Jubiläum nicht statt. Die Planungen zu unserem Jubiläum liefen über zwei Jahre. Unsere Jubiläums-Festschrift ist pünktlich zum Schützenfesttermin fertiggestellt. Vielen Dank dafür an das Festschrift-Komitee. Sie kann beim Gasthof zur Post, Familie Kenter, Landgasthof Reinert und bei der Volksbank im Hochsauerland (Filiale Reiste) zum Preis von 8 Euro erworben werden. Für einen Versandkostenbeitrag von 2 Euro zusätzlich kann sie zudem per E-Mail: jubilaeum@schuetzenbruderschaft-reiste.com bestellt werden.
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Können Sie sich vorstellen, zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr eine Alternativ-Veranstaltung zu organisieren?
Wie schon erwähnt, wollten wir am 3. Oktober unser Jubiläum feiern. Dieses Fest möchten wir zusammen mit unserem Schützenfest 2021 nachholen. Die Planungen dazu sind im Gange. Es wird von uns keine Alternativ-Veranstaltung in diesem Jahr organisiert.
Wie verbringen Sie persönlich die Schützenfesttage?
Selbstverständlich hissen wir unsere Schützenfestfahne, etwas Schützenfestatmosphäre kommt hoffentlich bei dem Gottesdienst auf. Diesen organisiert die Kirchengemeinde Reiste. Er findet „Corona-konform“ auf dem Platz vor der Schützenhalle statt. Die Einwohnerinnen und Einwohner von Reiste und seinen Kapellendörfern sind kreative Leute. Die ein oder andere „Schützenfest-Ersatz-Party“ unter Einhaltung der Corona-Regeln wird stattfinden - das habe ich schon „läuten hören“.
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Bei welchem Schützenfestlied singen Sie laut mit?
Leider kann ich überhaupt nicht singen, aber „Yorkscher Marsch“ und seit dem Gemeindeschützenfest in Reiste „Highland Cathedral“ sind meine instrumentalen Favoriten.
Welches war Ihr kuriosestes Schützenfest?
Das war mein erstes Schützenfest 2010 als Geschäftsführer. Laut Aussage meiner Vorstandskollegen waren meine Aufgaben: Bestell nur ein „bisschen“ Bier und die Haribo-Bude … aber es war doch einiges mehr an Aufgaben - und die Haribo-Bude hat sich noch selbst bestellt. Aber das „Unternehmen Schützenverein“ ist eine spannende Sache.
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Was werden Sie in diesem Jahr am meisten vermissen?
Definitiv am meisten vermisse ich den Schützenfest-Montag. Morgens um 9 Uhr kommen so viele Schützenbrüder zur Gefallenenehrung, das ist jedes Mal ein toller Anblick. Das Zusammentreffen der Generationen und die vielen guten Gespräche während des Schützenfestes vermisse ich sehr, ebenso unsere beeindruckenden Festzüge.
- Gegründet wurde die Schützenbruderschaft Reiste am 5. April des Jahres 1920.
- Aktuell hat die Bruderschaft 496 Mitglieder.
- Regiert werden die Reister Schützen vom Königspaar Friedrich und Ute Reinert sowie vom Vizekönigspaar Moritz Reinert und Simone Fisch. Damit regieren Vater und Sohn. Nachdem Friedrich Reinert in einem zähen Wettbewerb den Vogel mit dem 232. Schuss aus dem Kugelfang beförderte eiferte ihm wenig später Moritz Reinert nach.
- Moritz Reinert war allerdings deutlich schneller. Er sicherte sich die Vizekönigswürde der Reister Bruderschaft bereits mit dem 88. Schuss.