Schmallenberg. In diesen Wochen steht die Kastration etlicher Wildkatzen an. Doch die Corona-Krise habe dem Tierschutzverein Sorge bereitet. Wie es weitergeht.

Sorgenfalten habe man einige gehabt, sagt Petra Wege, Vorsitzende des Schmallenberger Tierschutzvereins: „Ja, Corona hat ganz schön weh getan. Wir haben keine regelmäßigen Einnahmen, nur durch Mitgliedsbeiträge und unsere Trödelmärkte. Brechen die weg, wie es aufgrund der Corona-Krise passiert ist, dann haben wir nichts mehr, womit wir Tierschutz betreiben können.“ Man sei auf Spenden angewiesen.

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Die Hauptaktivität des Tierschutzvereins liege in der Katzenkastration: „Wir sind natürlich keine Katzenhilfe, sondern ein Tierschutzverein. Aber das ist aktuell unser Schwerpunkt.“ Meistens würden Anwohner anrufen, das vermehrt Katzen und Kater unterwegs seien.

Mit Lebendfallen werden die Tiere dann gefangen. Bei einem Tierarzt werden die Katzen kastriert und dann wieder dort rausgelassen, wo sie eingefangen wurden. Normalerweise fände die Kastration der Katzen schon im März/April statt, aber in diesem Jahr sei man später dran. Auch weil aufgrund der Corona-Krise zwischenzeitlich das Geld knapp wurde.

Zwei bis drei Würfe pro Jahr

„Viele Leute denken, dass das Problem mit verwilderten Katzen nur in irgendwelchen Urlaubsländern, aber doch nicht bei uns im Sauerland gibt“, so Wege. Der Gedanke sei falsch. Die heimische Natur biete ein „paradiesisches Umfeld“ für wilde Katzen. Eine Katze könne zwei- bis dreimal mal im Jahr werfen, durchschnittlich bekomme sie vier Kitten: „Wenn man dann nicht eingreift, kommt es zu einer unkontrollierten Vermehrung und zu etlichen Krankheiten.“ Zudem würde das Futter knapp.

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Solange das gespendete Geld ausreiche, können man die Kastrationen bezahlen. Sei das Geld aus, könne man auch keine Kastrationen mehr bezahlen. Die Folgen wären verheerend. Denn die Corona-Krise sei den Katzen egal. „Aber viele nette Menschen haben uns Geld gespendet, damit wir die Miete bezahlen können.

Die Spendenbereitschaft war während der Corona-Zeit höher als sonst.“ Eng sei das Hemd des Tierschutzvereins trotzdem geschnürt: „Einen zweiten Lockdown würden wir nicht überstehen.“

Geld aus Trödelmarkt akquirieren

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Jedes Jahr kastriere der Tierschutzverein knapp 100 Katzen in Schmallenberg. Unterstützung von öffentlichen Stellen oder der Politik gebe es aber nicht, so Wege. Lediglich von der Lanuv komme in jedem Jahr ein bestimmter Beitrag. Das meiste Geld können man aus dem monatlichen Trödelmarkt in der ehemaligen Fabrik Steinberg in Lenne akquirieren.

Doch auch ein Trödelmarkt unter Corona-Schutzbedingungen gebe weniger Umsatz, weil weniger Besucher in die Halle dürfen: „Wir hoffen auf Hilfen, damit wir bestmöglich zum Wohl der Tiere arbeiten können.“

Der Tierschutzverein Schmallenberg

Der Tierschutzverein wurde 2002 gegründet. Schon damals war Petra Wege federführend dabei: „Ich mache das aus Überzeugung und um den Tieren eine Stimme zu geben.“

Aktuell hat der Verein 35 Mitglieder.

Der Trödelmarkt in der Schützenhalle Lenne findet jeden Monat am ersten kompletten Wochenende statt. Der Trödelmarkt besteht seit der Gründung.

Es werden immer freiwillige Helfer für Tierarztfahrten,für die Säuberung der Katzenräume und zur Beschäftigung mit den Katzen gesucht. Interessenten können sich bei Petra Wege unter petra.wege@freenet.de melden.