Meschede. Das erste „Live am See“-Wochenende fällt den Corona-Regeln zum Opfer. Wie soll es nun für das beliebte Festival weitergehen?

Traurigkeit und von vielen Seiten auch Unverständnis hat die Absage des Konzertwochenendes „Live am See“ am 26. und 27. Juni hervorgerufen. Die Folgen davon zeigen sich an vielen Stellen, wie man bereits aus der Benachrichtigung an alle Beteiligten der Veranstaltungsreihe entnehmen konnte, die Veranstalter Thomas Bigge verschickt hatte. Diese war gerichtet an „Bands, Freunde, Veranstaltungstechniker, Hoteliers, Securitys, Bierlieferanten, Reinigungskräfte, Bedienungen, Taxifahrer, Redaktionen und alle anderen Mithelfenden.“

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Aus dieser Auflistung ist ersichtlich, wie groß der Kreis derer ist, die unter der Absage leiden und finanzielle Verluste haben. Der wirtschaftliche Faktor ist enorm.

Direkt Hotelzimmer storniert

Brigitte Kotthoff, Hennedamm Hotel, und Andreas Behrmann, Welcome Hotel, bestätigten, dass sofort nach der Bekanntmachung etliche Gäste, die bereits ein Zimmer gebucht hatten, dieses storniert haben. Einige haben es auch umgebucht auf den voraussichtlich neuen Termin im November. Brigitte Kotthoff sagt: „Nach der Schließung wegen Corona braucht man schon einen langen Atem. Viele Betriebe werden das nicht überleben. Da wäre man eigentlich jetzt dankbar für Gäste.“

Unverständnis für die Absage

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Auch Jürgen Busch, der bei den Konzerten mit seinem Food Truck am Catering beteiligt wäre, bestätigt: „Das ist wirklich ganz, ganz bitter gerade in dieser Zeit. Wir hatten Einnahmeeinbrüche von nahezu 100 Prozent. Wenn man dann sieht, dass in Dortmund gerade auf 60.000 Quadratmetern die funDOmio, eine Kirmes mit fast dreißig Fahrgeschäften, Gastronomie und Events aufgebaut wird, fehlt einem schon das Verständnis für die Entscheidung des Ordnungsamtes, besonders wenn man sieht, was für ein perfektes Hygienekonzept Thomas erarbeitet hat. Das Gelände am Flugplatz in Schüren wäre doch ideal gewesen als Ausweich-Location“

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Die Konzerte mit internationalen Künstlern seien ein Aushängeschild für das Sauerland, sagt er weiter und lobt das Riesenengagement von Bigge, mit dem er Meschede attraktiv macht. Auch Meinolf Kremer, mk-Security aus Arnsberg, hätte Bigge gerne unterstützt. „Für uns war die Krise zwar nicht existenzbedrohend, aber die Einnahmen fehlen natürlich schon, wenn auch nicht so gravierend wie bei den Veranstaltern und anderen Beteiligten. Wir sind zum Glück nicht einseitig aufgestellt und können auf andere Dinge zurückgreifen. Das sieht bei Eventtechnikern und Gastronomen oft ganz anders aus.“

Thomas Bigge erklärt, dass er für die Konzertreihe schon jetzt im niedrigen fünfstelligen Bereich in Vorleistung gegangen ist, beispielsweise für bereits gezahlte Gagen der Künstler oder deren Flüge. „Bei so was sieht man dann mal, was für ein Ausmaß so eine Veranstaltung hat und wie viele Leute da mit dranhängen. Der wirtschaftliche Verlust ist wirklich riesig“, sagt er. „Da ist es schon traurig, wenn das Ordnungsamt einem offiziell nur einen Satz als Absage schickt.“ Trotz allem hoffen jetzt alle, dass die anderen Konzerte am 17. und 18. Juli sowie am 31. Juli und 1. August doch noch stattfinden können, zu denen auch wieder viele internationale Künstler auf dem Programm stehen.