Meschede. Neuigkeiten rund um das H1 am Hennesee bei Meschede: Was Andre Wiese plant, worauf sich Gäste freuen können - und warum die Polizei dort war.
Besucher der Badebucht am Hennesee bekommen ab Juli dort auch Erfrischungen. Andre Wiese will dann unterhalb seines Lokals H1 einen Kiosk eröffnen. Der Arbeitstitel davon: „H1chen“ oder ausgesprochen „Heinzchen“.
Zum Mitnehmen auf die Liegewiese
Der Kiosk-Container ist bestellt, Wiese hofft auf eine Eröffnung Mitte Juli. Zu finden ist er unterhalb des Weges, neben dem Standup-Paddling. Betrieben wird der Kiosk von Aushilfen aus dem H1, geöffnet wird er immer bei schönem Wetter an den Wochenenden und in der Woche. Zu haben sind dann Getränke, Eis, Süßigkeiten, kleine Snacks und belegte Brötchen – und natürlich der Kaffee zum Mitnehmen.
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Der Bedarf ist auf jeden Fall da, hat Andre Wiese festgestellt: „Viele fragen hier beim H1 nach, ob es etwas to go gibt.“ Mitnehm-Ware gibt es aber nicht, das funktioniert nicht im Alltagsgeschäft des Lokals. Sitzmöglichkeiten oder eine Terrasse gibt es nicht, alles ist zum Mitnehmen zur Liegewiese gedacht.
Tretboote vom Möhnesee leihen
Eine fünfstellige Summe investiert Andre Wiese in den Kiosk. Das ist viel Geld, noch dazu in der für die Gastronomie schwierigen Corona-Zeit. Deshalb entfällt auch erst mal ein Ankauf von Tretbooten, wie es Wiese ursprünglich angedacht hat. Den Kauf hat er ins Jahr 2021 verschoben. Auch hier gilt aber: „Die Nachfrage für Tretboote ist da. Ich finde auch, das fehlt.“
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Deshalb bemüht sich Wiese darum, zumindest schon in diesem Sommer wenigstens einige erste Tretboote vom Möhnesee auszuleihen und einen Probebetrieb damit aufzunehmen.
Er hat auch noch eine andere Idee: Er möchte gerne ein Grillboot auf dem Hennesee einsetzen – die gibt es tatsächlich schon in Donut-Form. Acht Leute sitzen darauf im Kreis, sind gut beschirmt und lassen es sich auf dem See beim Grillen schmecken. Am Kiosk sollen Tretboote und Grillboot zu leihen sein.
Am H1 werden noch Sandkasten und Rutsche aufgebaut, den Kauf der teureren Spielgeräte für einen Spielplatz am Lokal hat Wiese ebenfalls wegen der Corona-Effekte ins nächste Jahr verschoben. Die Gäste sind inzwischen zurückgekehrt, im Vergleich zu 2019 liege die Auslastung bei 65 Prozent, schätzt Wiese: „Auch die Auswärtigen kommen wieder. Der Tourismus findet wieder statt.“ Dabei kommt es auf die Temperaturen an: „Wir sind anfällig fürs Wetter.“ Ein paar Grad mehr machen gleich 200 Besucher mehr am Tag aus.
Veranstaltungsgeschäft eingebrochen
Unterm Strich, sagt Wiese, sei er mit „einem blauen Auge“ durch die Corona-Krise gekommen – und dank Landeshilfen, Kurzarbeiterregelungen und Tilgungsaussetzungen der Banken. Komplett eingebrochen sei das Veranstaltungsgeschäft, es macht ein Viertel bei ihm aus. Für das dritte und vierte Quartal stehen zwar noch einige Veranstaltungen in seinem Terminkalender, alle wegen der unklaren Corona-Auswirkungen aber unter Vorbehalt.
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Besuch von der Polizei
Aktuell bittet Andre Wiese seine Gäste vor allem um zwei Dinge: „Bitte Geduld und Verständnis mitbringen!“
Denn natürlich gelten im H1 auch alle Corona-Bestimmungen für die Gastronomie. „Aber ich bekomme den ganzen Groll darüber ab“, sagt er. Er muss im Moment auch schon einmal mögliche Gäste abweisen, wenn sie zum Beispiel ohne Mundschutz kommen: „Die sagen dann, sie hätten sich spontan zu einem Besuch entschlossen und keinen Mundschutz dabei. Ich solle doch einfach eine Ausnahme machen. Das geht nicht. Meine Konzession steht hier auf dem Spiel.“
Neulich hatte er die Polizei um 23.30 Uhr plötzlich hier: Die kontrollierte dann seine Kontaktdatenzettel, die die Gäste ausfüllen müssen. Alles war in Ordnung, die Polizei fuhr wieder. Wiese war nämlich angeschwärzt worden, es würde angeblich etwas mit den Zetteln nicht stimmen. Das Ganze war anonym. Das ist gerade eine neue Erfahrung in der Corona-Zeit.
>>>HINTERGRUND<<<
2018 ist das H1 eröffnet worden, bis zum Herbst 2019 hatte Andre Wiese hier 100.000 Besucher gezählt.
An den Autokennzeichen und den Zahlungen mit der EC-Karte zeigt sich, dass viele Auswärtige unter den Gästen sind. Dabei ragt das Ruhrgebiet heraus.
Deutlich weniger Besucher hat Andre Wiese derzeit allerdings in seiner Kneipe, dem „Postkeller“ in Meschede – trotz der Corona-Lockerungen: „Das Kneipenleben ist tot“, sagt er.
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Seine Erklärung: „Die Geselligkeit fehlt einfach.“ Man dürfe in den Kneipen ja aktuell nicht den Kontakt mit den Gästen suchen – und diese untereinander auch nicht.