Meschede. Die Corona-Warn-App startet - und die Gesundheitsämter werden beinahe zu spät über die Abläufe informiert. Es ist nicht die erste Kritik.

Die Corona-Warn-App der Bundesregierung ist in der Nacht zum Dienstag an den Start gegangen. Nutzer werden gebeten sich nach einem Alarm bei ihren Ärzten oder den Gesundheitsämtern zu melden. Bei den Behörden lag allerdings bis einen Tag vor der Freigabe der Anwendung noch keine Information darüber vor, wie sie genau in solchen Fällen handeln sollen.

Kritik an Zusammenarbeit

Erst am Montagnachmittag - etwas mehr als einen halben Tag vor dem Start der Corona-Warn-App -verschickte das Robert-Koch-Institut ein entsprechendes Schema an die Gesundheitsämter, unter anderem an den Hochsauerlandkreis in Meschede. Schon im Vorfeld hatte es Kritik der Kommunen an der Zusammenarbeit mit der Bundesbehörde gegeben.

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Von Ute Tolksdorf, Jürgen Kortmann, Oliver Eickhoff, Frank Selter, Alexander Lange, Christina Schröer

Pressesprecher Martin Reuther vom Hochsauerlandkreis verwies auf eine Stellungnahme des Deutschen Landkreistages. Dieser Zusammenschluss der Kreise hatte bemängelt, dass die Gesundheitsämter an der Erstellung der Warn-App nicht beteiligt waren, sie aber als Behörde für Überwachung und Eindämmung der Corona-Infektionen zuständig sind.

Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts

Aus den Handlungsempfehlungen des Robert-Koch-Instituts geht hervor, wie Ärzte und Gesundheitsämter reagieren sollen, wenn einem Nutzer ein erhöhtes Risiko angezeigt wird, weil er innerhalb der vergangenen 14 Tage so genannte Risiko-Begegnungen mit mindestens einer Corona positiv-getesteten Person hatte.

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Demnach wird jenen Nutzern zunächst empfohlen, daheim zu bleiben, Begegnungen zu reduzieren sowie auf Symptomen zu achten. Nach einem Gespräch mit einem Hausarzt oder dem Gesundheitsamt soll über das Risiko, einen möglichen Corona-Test und eine mögliche Quarantäne beraten werden.