Gleidorf. Es ist ein Projekt, das einige Jahre dauern wird. Aber das Ziel ist klar: Die Verkehrsbelastung soll an der Kreuzung in Gleidorf reduziert werden.

Es ist ein Verkehrsknotenpunkt, der nicht nur der Politik, sondern den Anwohnern wie auch den Verkehrsteilnehmern seit langer Zeit ein Dorn im Auge ist. Der Kreuzungsbereich in Gleidorf, der die B511 (Richtung Bad Fredeburg) mit der B 236 (Richtung Schmallenberg und Richtung Winkhausen) verbindet.

Jetzt soll dort ein Kreisverkehr entstehen, wie der Technische Ausschuss in der jüngsten Sitzung auf den Weg brachte. Als i-Tüpfelchen soll auch das Gewerbegebiet Lake an den Kreisverkehr angebunden werden. Aus einer Kreuzung mit drei Richtungen soll also ein Kreisverkehr in vier Richtungen werden, der zudem den Sauerland-Radring anbindet. „Ein Projekt mit einigen Jahren Dauer, wir sind da erst am Anfang einer Planung“, wie Andreas Dicke als Technischer Beigeordneter der Stadt deutlich machte.

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Die aktuelle Lage

Noch wird der Straßenverkehr in alle drei Richtungen über Ampelanlagen gesteuert, ebenso die Fußgängerüberwege. Burkhard Sasse vom Schmallenberger Ingenieurbüro Schmidt, der die Planungen vorstellte, machte klar, dass das aktuell für die Autofahrer mit erheblichen Wartezeiten verbunden sei: „Es gibt gerade zu den Spitzenstunden deutliche Wartezeiten.“ Die B 511 in Richtung Bad Fredeburg werde durchschnittlich von mehr als 11.100 Kraftfahrzeugen (561 Schwerlastfahrzeugen) pro Tag befahren, die B 236 in Richtung Schmallenberg von rund 10.900 Kraftfahrzeugen (686 Schwerlastfahrzeuge).

In Richtung Winkhausen werde die B 236 hingegen „nur“ von rund 6800 Kraftfahrzeugen (401 Schwerlastfahrzeugen) befahren. Der Schwerpunkt liege also in der Verbindung zwischen Schmallenberg und Bad Fredeburg, so Sasse: „Das ist ein absoluter Knotenpunkt, wobei die Verbindung nach Winkhausen und Winterberg die schwächere ist.“

Der Kreisverkehr in Gleidorf soll auch den Sauerland Radring anschließen-
Der Kreisverkehr in Gleidorf soll auch den Sauerland Radring anschließen- © Ingenieurbüro für Bauwesen Schmidt    

Die Umbaumaßnahmen

Fakt sei, so Sasse: Einem Kreisverkehr würden die aktuelle Grünung an der Kreuzung sowie der Kurpark, der in städtischem Besitz ist, zum Opfer fallen. Denn dort würde der vierte Anschlusspunkt des Kreisverkehrs entstehen, der dann die Verbindung zum Gewerbegebiet Lake herstellen kann. Der zukünftige Kreisverkehr hätte einen Außendurchmesser von 32,5 Metern, eine Fahrspurbreite von 7,5 Metern und einen Innendurchmesser von 17,5 Metern. Durchschnittliche Standardwerte von Kreisverkehren, so Sasse. Die Straßenübergänge würden dann mit Fußgängerüberwegen ausgestattet. Zur Anbindung des Gewerbegebietes Lake würde eine Brücke über den Zusammenlauf aus Lenne und Gleier gebaut. Sasse: „Das ist ein hochwasserfreier Bereich.“

Der Sauerland-Radring

Über die Abfahrt des Kreisverkehres ins Gewerbegebiet könnte dann auch endlich die Anbindung an den Sauerland-Radring erfolgen. Der Radweg würde, knapp einen Meter tiefer als die Fahrbahndecke gelegen, parallel zur Straße führen, über die Hünegräben und die Grafschafter Straße dann wieder an die B 236 anschließen.

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Das Ergebnis und die Kosten

Die Mehrzahl der Verkehrsteilnehmer, ob Kraftfahrzeug oder Schwerlastfahrzeug, könnte den Kreisverkehr nahezu ungehindert durchfahren. Die mittlere Wartezeit läge bei unter zehn Sekunden.

Die Kosten für den Kreisverkehr würden sich auf etwa 320.000 Euro, die für die Verbindungsstraße zum Gewerbegebiet Lake auf 830.000 Euro, die Kosten für Geh- und Radwege auf 300.000 Euro belaufen: Zusammen also 1.450.000 Euro. Hinzukäme die Brücke über Lenne und Gleier für 750.000 Euro, was geschätzte Gesamtkosten (brutto) von 2.200.000 Euro ergäbe, so Sasse.

Die CDU beantragte, mit den Anliegern zu sprechen. Anliegerbeiträge würden nicht anfallen, die Gewerbetreibenden wurden bereits in 2019 informiert. Ausschussleiter Michael Franke: „Ein spannendes Thema, das uns die nächsten Jahre begleiten wird.“