Eversberg. Marcus Plugge, Hauptmann der Eversberger Schützen, blickt wehmütig auf das kommende Wochenende: Jetzt wäre Schützenfest gewesen.
Wie bei allen anderen Vereinen und Bruderschaft fällt auch in der Bergstadt Eversberg das Schützenfest aus. Wie es den St.-Johannes-Schützen dabei geht, schildert der Hauptmann Marcus Plugge im Interview.
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Was wird Ihnen in diesem Jahr besonders fehlen?
Marcus Plugge: Beim Schützenfest in Eversberg ist eigentlich jeder Tag ein Höhepunkt und super. Besonders wird mir natürlich das Vogelschießen fehlen, aber auch die ganzen Veranstaltungen drumherum, wie die Jubiläumsschützenfeste und auch das Kreisschützenfest in Schmallenberg.
Wie halten Sie den Kontakt zu den Mitgliedern?
Mit den Mitgliedern des Vorstandes halten wir über WhatsApp Kontakt, um uns über Neuigkeiten auszutauschen. Mit den anderen Vereinsmitgliedern gibt es keinen speziellen Kontakt, außer dass man sich irgendwo trifft und miteinander redet.
Können Sie sich vorstellen, zu einem späteren Zeitpunkt eine Alternativ-Veranstaltung zu organisieren?
Nein, bisher nicht. Wir warten erst mal den Herbst ab. Dann weiß man hoffentlich Genaueres. Mit 100 oder 120 Personen kann man nichts Größeres machen.
Wie oft werden Sie während der Tage, an denen eigentlich das Schützenfest wäre, daran denken?
Das ging schon nach Pfingsten los, wenn eigentlich die Vorbereitungszeit begonnen hätte. Die Bürger sind außerdem von uns gebeten, zum Fest die Fahnen zu hissen und ich werde bestimmt mal an der Halle vorbeifahren. Aber es ist schon frustrierend, wenn man dann die geschlossene Halle sieht.
Hätten Sie sich eine andere Lösung vorstellen können?
Unter den gegebenen Umständen wäre es einfach nicht verantwortbar gewesen, eine so große Veranstaltung durchzuführen. Die Vereine haben ja dann auch in einer Videokonferenz gemeinschaftlich beschlossen, alle Schützenfeste abzusagen, auch wenn das natürlich eigentlich niemand wollte.
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Ist etwas geplant als Ersatz?
Nichts Genaues. „Der Berg rockt“ ist ja auch schon ausgefallen. Wir machen jetzt die Aktion „Schützenfest to go“, mit der man sich die Atmosphäre wenigstens ein bisschen nach Hause holen kann. Da gibt es vier Flaschen Bier, zwei Schnaps, einen Sekt, Süßigkeiten und eine blau-weiße Fahne - und wir bleiben alle schön zu Hause.
>>>HINTERGRUND
Originelle Ideen, Projekte und gesellschaftliche Aktivitäten von Schützenvereinen im Corona-Jahr zeichnet unser in Kooperation mit der Brauerei Veltins organisierte und mit 10.000 Euro dotierte Wettbewerb „WP-Schützenhilfe“ aus.
Der Wettbewerb ist in diesem Jahr Alternative zur Aktion „WP-Schützenkönigin“. Infos unter www.wp.schuetzenhilfe.de