Eversberg. Die Eversberger Schützen sagen ihre Party „Der Berg rockt“ ab. Das hat Auswirkungen, die über die reine Absage hinausgehen.

Das Coronavirus führt zu einer weiteren Absage. Die Veranstaltung der St.-Johannes-Schützenbruderschaft Meschede-Eversberg „Der Berg rockt“, geplant in zwei Wochen - am 21. März, findet nicht statt.
„Schweren Herzens sind wir nach Rücksprache mit den Gesundheitsbehörden zu dem Entschluss gekommen, die Veranstaltung nicht stattfinden zu lassen“, schreibt der Schützenvorstand in seiner Mail an unsere Zeitung.

Nicht kalkulierbare Gesundheitsgefahren

„Die mit der Verbreitung des Coronavirus verbundenen nicht kalkulierbaren Gesundheitsrisiken für alle Gäste und die aufgrund einer Ansteckung erforderlichen Sofortmaßnahmen lassen aktuell nur diese Entscheidung zu“, heißt es. Die Schützen bitten um Verständnis. Ein Ausweichtermin ist nicht in Sicht. „Wir sehen uns im nächsten Jahr.“

Hauptmann Marcus Plugge nimmt Stellung zur Absage.
Hauptmann Marcus Plugge nimmt Stellung zur Absage. © Jürgen Adams

Marcus Plugge, Hauptmann und Vorsitzender der Eversberger Schützen, erläutert die Entscheidung. „Zu unserer Party’kommen jedes Jahr rund 350 bis 450 Besucher aus dem ganzen Hochsauerlandkreis und dem Kreis Soest. Es ist fast unmöglich - falls es eine Ansteckung geben sollte - nachzuvollziehen, woher jeder Einzelne gekommen ist und wer damit unter Quarantäne gestellt werden müsste.“

Gemeinsam mit Dr. Peter Kleeschulte vom Kreisgesundheitsamt sei man eine Liste des Robert-Koch-Instituts zur Bewertung von Großveranstaltungen durchgegangen und habe das Gefährdungspotenzial ermittelt. „Eine Party, bei der getanzt wird, wo es eng wird an der Theke und Alkohol getrunken wird - da ist das Risiko schon ziemlich hoch“, weiß Plugge. Natürlich habe man auch über die Entscheidung der Reister diskutiert. Deren Schlagernacht findet trotz Corona statt.

Rücksprache mit Gesundheitsamt

„Nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt des HSK kommen wir daher der Empfehlung nach, die Fete nicht stattfinden zu lassen. Die Verantwortung für die Verbreitung einer Infektion, die auf einer solchen Veranstaltung gegeben ist, ist uns zu groß“, heißt es in der Stellungnahme des Vorstands.

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Erlös fehlt als Einnahme

Doch für die Schützen ist die Sache damit noch nicht beendet. Zwar müssten keine Storno-Kosten an die Esloher Band „Sharks“ gezahlt werden, „die kommen dann im nächsten Jahr“, aber es fehlt eine wichtige Einnahmequelle. „Wir investieren ja jedes Jahr in die Schützenhalle. Da wird einiges zurückgestellt werden müssen, weil uns einfach das Geld fehlt.“

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Terminkalender ist bereits voll

Ein Ausweichtermin ließ sich trotzdem nicht finden. „Der Terminkalender ist voll. Wir haben in diesem Jahr noch drei Jubiläumsschützenfeste in Olpe, Remblinghausen und Berge“, berichtet Plugge. Auch ansonsten ist er sicher, dass den Schützen noch genug zu tun bleibt. „Wir haben genug damit zu tun, an der und um die Schützenhalle alles sauber zu machen. Und dann bereiten wir uns aufs Schützenfest vor. Das ist ja auch schon wieder im Juni.“