Holthausen-Huxel. Vom 11. bis 13. Juni würde in Holthausen-Huxel Schützenfestgefeiert, gäbe es das Corona-Virus nicht. Warum es am Wochenende sentimental wird.

Vom 11. Juni bis 13. Juni 2020 wäre es soweit gewesen. Das Schützenfest der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Holthausen-Huxel 1921 e.V. hätte seinen Lauf genommen. Für Frank Wulf (53), erster Brudermeister seit 2016, ist das ein sentimentaler Moment, doch zusammen mit der Schützenbruderschaft sieht er gespannt und voller Freude auf das nächste Jahr.

Das Virus lähmt das öffentliche Leben, doch wie sieht es mit dem Schützenleben aus? Wie sehr traf die Corona-Krise ihre Bruderschaft?
Frank Wulf: Allgemein gab es kein Vereinsleben mehr - es kam zum kompletten Stillstand. Besprechungen und Versammlungen konnten nicht im gewohnten Maß, wie jeden Monat vor dem Schützenfest, stattfinden. Natürlich haben wir auch finanzielle Ausfälle erlitten, wie durch die Absage von Ferienlagern, Hochzeiten, Geburtstagen, eben alles was im Zusammenhang mit der Vermietung der Schützenhalle stand. Doch die Gesundheit der Vorstandsmitglieder war und ist unsere oberste Priorität.

Natürlich tragen Sie als erster Vorsitzender die Verantwortung für alle. Wie halten Sie dennoch Kontakt mit Ihren Mitgliedern?
Wir halten vor allem Kontakt über die sozialen Medien und unsere Internetseite sowie über den Dorfkanal. Dort stellen wir Informationen ein und kommunizieren mit unseren Mitgliedern und der Dorfgemeinschaft. Zum Beispiel letztens, als wir leider mitteilen mussten, dass unser Schützenfest nicht stattfindet, aber auch über Aktionen wie „Zu Ostern Flagge zeigen“.

Was war das für eine Aktion?
Im April haben wir die Dorfgemeinschaften Holthausen und Huxel dazu aufgerufen, zu Ostern ihre Flaggen zu zeigen. Es gab in den Bruderschaften sowie unter den Bewohnern viele Beteiligungen. Damit sollte ein Signal der Hoffnung und ein Zeichen des Dankes und der Anerkennung gesetzt werden, eben für die Menschen, die sich mit besonderem Engagement für andere während der schwierigen Corona-Zeit eingesetzt haben.

Wie sieht es am 11. Juni aus? Sind passend zum Schützenfesttermin weitere Aktionen geplant?
Ja, wir haben wieder dazu aufgerufen, alle Häuser zu beflaggen. Dieses Mal als Zeichen, dass normalerweise Schützenfest wäre. Das Gefühl und die Erinnerung an das Schützenwesen mit seinen Traditionen sollten damit bestehen bleiben.

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Sonst mussten während der Corona-Krise alle Planungen abgebrochen werden und wir haben uns mit anderen Schützengemeinschaften darauf geeinigt, aus Solidarität auf unser diesjähriges Schützenfest zu verzichten. Das ist sicherlich ein sentimentaler Moment für alle.

Was vermissen Sie Besonders, wenn Sie an das ausgefallene Schützenfest denken?
Ja, es ist ein sentimentaler Moment. Vor allem werden wir die Freude und Gelassenheit der Bewohner und aller Mitfeiernden vermissen. Viele Personen und alte Bekannte trifft man nur einmal im Jahr und das am Schützenfest. Es sind immer schöne Augenblicke, wenn sich alle unterhalten und zusammen feiern.

Werden Sie oft auf die Uhr schauen und Dinge denken wie: Jetzt würden wir eigentlich gerade antreten?
Natürlich. Ich bin seit 2016 Brudermeister, somit kenne ich alle Abläufe und Zeiten auswendig. Ein schöner Gänsehaut-Moment ist, wenn Manuel Frewel, unser Hauptmann, mit seiner prägnanten Stimme zum Antreten befielt.

Nächstes Jahr feiern Sie 100-jähriges Jubiläum. Starten langsam wieder die Planungen für das nächste Jahr?
Ja, wir fangen bereits langsam an zu planen, denn es warten besondere Aufgaben auf uns. Wir beginnen am 16. Januar mit der Generalversammlung. Am 3. Juni soll unser Jubiläumsschützenfest stattfinden. Genaueres dazu ist noch geheim (lacht).

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Vom 3. bis zum 5. September findet das Stadtschützenfest der Stadt Schmallenberg statt, welches wir zum ersten Mal ausrichten dürfen. Wir freuen uns schon sehr auf das aufregende Jahr.

Zu guter Letzt: Was ist ihr Lieblingsbrauch beim Schützenfest?
Die Durchführung der Proklamation der Majestäten und die freudige Stimmung währenddessen. Jubel, Applaus, Euphorie und der Stolz in den Gesichtern der Majestäten und in der Bruderschaft machen daraus einen besonders schönen Moment.

Jubiläum im kommenden Jahr

Der   amtierende Schützenkönig Norbert Belke mit Schützenkönigin Heike Schulte-Belke in Holthausen-Huxel.
Der   amtierende Schützenkönig Norbert Belke mit Schützenkönigin Heike Schulte-Belke in Holthausen-Huxel. © Heidi Buecker

Die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Holthausen-Huxel 1921 e.V. feiert 2021 ihr 100-jähriges Jubiläum.

Schützenpaar 2019: Schützenkönig Norbert Belke mit Schützenkönigin Heike Schulte-Belke.

Dennis Witte ist zweiter Brudermeister aus Huxel.

Kontakt: www.schuetzenbruderschaft-holthausen-huxel.de, info@schuetzenbruderschaft-holthausen-huxel.de.

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