Schmallenberg. Münsteraner tritt für die Grünen in Schmallenberg an. Was seine politischen Ziele sind und welche Hoffnungen er sich für die Wahl macht.
Jörg Rostek heißt er, ist 38 Jahre alt und lebt in Münster - der Bürgermeisterkandidat der Schmallenberger Grünen für die Kommunalwahl am 13. September. Bei der Aufstellung der Kandidaten für die künftige Stadtvertretung zauberten die Grünen um den Fraktionsvorsitzenden Jürgen Meyer Kandidat Rostek aus dem Hut. „Ich möchte ein Kandidat sein, der für den Zusammenhalt der Generationen steht. Für ein Schmallenberg, das die Tradition im Blick hat und gleichzeitig die Weichen für eine lebenswerte und enkeltaugliche Zukunft stellt“, so Rostek, der bei der Versammlung der Grünen persönlich nicht vor Ort sein konnte, sich aber per Videobotschaft meldete. Die freudige Erwartung der Geburt seines ersten Sohnes Marlin hatte Vorrang.
Wohnsitz in Münster
Seit gut zwei Jahren ist Rostek Geschäftsführer der Grünen im Bezirksverband Westfalen und Kreisgeschäftsführer der Grünen im Hochsauerlandkreis. „Er zeichnet sich durch sein besonderes Organisationstalent und sein hohes Engagement in allen Bereichen der Politik aus. Durch die ihm eigene Besonnenheit schafft er es immer wieder, unterschiedlichste Interessen zusammenzuführen und auszugleichen“, so Meyer.
Kandidatur mit Frau besprochen
Sein Organisationstalent wird wichtig für Rostek, der mit seiner Familie in Münster lebt. Auf Grund der Distanz zwischen Schmallenberg und Münster habe er bei der Frage der Grünen, ob er sich die Bürgermeisterkandidatur vorstellen könne, nicht mit „Natürlich, auf jeden Fall“ geantwortet, so Rostek: „Ich habe das erst mit meine Frau besprochen und wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir das beide gemeinsam wuppen können.“ Er gehe mit vollem Elan in die Kandidatur, so Rostek, habe aber auch gesagt: „Wenn ich mal nicht kann, wenn es um die Familie geht, dann ist das so.“
Die Distanz zwischen Münster und Meschede, wo er als Kreisgeschäftsführer tätig ist, komme ihn seit den vergangenen Jahren nicht mehr so groß vor, wie zu Beginn: „Wenn ich tatsächlich zum Bürgermeister in Schmallenberg gewählt werden würde, wäre das natürlich überragend. Dann würde ich auch nach Schmallenberg ziehen.“
Mitgliederzahl fast verdoppelt
Die politische Arbeit der Grünen im Sauerland laufe erfolgreich, die Mitgliederzahl wurde in den vergangenen Jahren fast verdoppelt: „Das Bürgermeisteramt in Schmallenberg ist eine reizvolle Aufgabe und eine große Chance. Ich glaube, dass ich einen frischen Blick mitbringe.“ In den kommenden Wochen und Monaten möchte er möglichst viele Menschen kennenlernen, so Rostek.
Schmallenberg sei ein wunderbarer touristischer Ort, das ehrenamtliche Engagement sei sehr groß. Auch das möchte er fördern - „aktuell erarbeiten wir ein Positionspapier“. Sein Motto sei ein „Schmallenberg für alle Generationen“, das auch enkeltauglich sei, denn: „Damit Schmallenberg so schön grün und weitflächig bleibt, braucht es mehr als die Erhaltung des Status Quo.“
Drei Sitze im Rat
Für die ersten drei Listenplätze für die Kommunalwahl bewarben sich Jürgen Meyer, Angela Degner, Hannah Roßwinkel und Jennifer Teigeler. Für die weiteren Plätze wurden unter anderem Daniel Schulte, Winfried Müller, Christoph Schäfers, Elisabeth Hardebusch und Ulrich Esser nominiert. Aktuell haben die Grünen drei Sitze im Rat.
Zur Person
Jörg Rostek wurde am 25. August 1981 in Buchen geboren, seit 2004 lebt er in Münster.
Seine politischen Interessen reichen von Klima- und Umweltschutz bis hin zur Sozialpolitik und Demokratiefragen.
Rostek studierte Politikwissenschaft, Geschichte und Wirtschaft.
Zudem hat er auch eine Buchhändlerlehre abgeschlossen.
Beruflich ist er Geschäftsführer des Kreisverbandes HSK und des Bezirksverbandes Westfalen der Grünen.
Ebenso ist er seit 2015 Vorstandsmitglied und Pressesprecher für das Integrationsforum Münster (IFM), einer Organisation, die unter anderem geflüchteten Frauen das Fahrradfahren beibringt.
Für die CDU kandidiert Burkhard König, für die UWG kandidiert Dietmar Weber.