Meschede/Eslohe/Bestwig/Schmallenberg. Jeder zweite sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im HSK ist von Kurzarbeit betroffen. Trotzdem steigt die Arbeitslosigkeit.

Nur die Kurzarbeit sorgt dafür, dass die Arbeitslosigkeit im heimischen Raum nicht massiv steigt. Trotzdem sind mehr Menschen ohne Stelle. Und jede Zweite ist von Kurzarbeit betroffen.

Arbeitslosigkeit

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Hochsauerlandkreis im Mai 2020 gestiegen. Insgesamt waren 7163 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonates sind dies 348 Personen oder 5,1 Prozent mehr. Im Vergleich zum Mai des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 1.376 Personen bzw. 23,8 Prozent. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt im Berichtsmonat 4,8 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 3,9 Prozent (+0,9 Prozentpunkte).

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„Durch die hohe Inanspruchnahme von Kurzarbeit können Kündigungen und Arbeitslosigkeit teilweise noch vermieden werden. Für viele Personen ist es allerdings derzeit schwierig, ihre Arbeitslosigkeit wieder zu beenden. Im Gesamtergebnis steigt deshalb die Arbeitslosigkeit im Augenblick, allerdings nur moderat“, sagt Oliver Schmale, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Meschede-Soest.

Meschede, Eslohe und Bestwig melden eine Arbeitslosenquote von 4,5 Prozent (Vormonat 4,4 Prozent), Schmallenberg von 3,3 Prozent (Vormonat 3,1 Prozent).

Kurzarbeit

Die Zahl der Anzeigen auf Kurzarbeitergeld sowie die Zahl der betroffenen Personen liegt nach wie vor auf Rekordniveau, ist aber im Berichtsmonat nicht mehr so stark angestiegen. Seit Anfang März sind im HSK insgesamt etwa 3100 Anzeigen für konjunkturelles Kurzarbeitergeld eingegangen (davon 170 im Mai).

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Betroffen sind seitdem 54.200 Arbeitnehmer - das ist beinahe jeder zweite sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Die Agentur für Arbeit kann nicht ausschließen, dass in den Zahlen für Mai Personen enthalten sind, die bereits im März oder April gemeldet worden waren (z.B. bei Verlängerung von Kurzarbeit). Die tatsächliche Inanspruchnahme von Kurzarbeit könne zudem niedriger ausfallen als in den Anzeigen angekündigt. Die meisten Meldungen kamen aus dem Handel, dem verarbeitenden Gewerbe und dem Gastgewerbe.

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 3326 Personen arbeitslos gemeldet. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat um 199 Personen bzw. 6,4 Prozent erhöht. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Erhöhung um 1032 Personen oder 45 Prozent.

Entwicklung in der Grundsicherung Hartz IV

In der Grundsicherung sind 149 Arbeitslose mehr als im Vormonat und 344 mehr als im Vorjahr zu verzeichnen. Im Verhältnis zum Vormonat entspricht dies 4 Prozent mehr bzw. 9,8 Prozent mehr zum Vorjahr. Insgesamt sind es 3837 Personen und damit 53,6 Prozent aller Arbeitslosen, die zur Grundsicherung gemäß SGB II zählen.

Jugendarbeitslosigkeit

758 Arbeitslose sind im Berichtsmonat im Hochsauerlandkreis unter 25 Jahre alt. Im Vergleich zum Vormonat sind dies 43 junge Arbeitslose mehr; im Vorjahresvergleich 219 arbeitslose junge Menschen mehr. Die prozentuale Veränderung beläuft sich somit auf plus 6 Prozent zum Vormonat bzw. plus 40,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Ältere Arbeitslose

Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre ist im Vergleich zum Vormonat um 64 Personen oder 2,6 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 369 Arbeitslose mehr (+17,4 Prozent). Insgesamt sind 2484 Menschen ab 50 Jahre im Hochsauerlandkreis betroffen.

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Hochsauerlandkreis im Berichtsmonat gestiegen. 2314 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 84,9 Prozent (1965 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit den Gesamtzahlen des Vormonates sind dies 83 Langzeitarbeitslose mehr. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen um 188 Personen.

Stellenangebote

Unternehmen aus der Region haben in diesem Monat 431 Stellen gemeldet. Dies sind immerhin 241 mehr als noch im April. Im Bestand befinden sich insgesamt 2.386 offene Stellen, 86 weniger als im Vormonat und 478 weniger als im Vorjahresmonat.