Wennemen. Wennemen putzt ein Stück der Gebke heraus. Dort ist im Bachlauf bereits eine Natur-Kneipp-Anlage entstanden. Doch es gibt noch weitere Pläne.
Gebke Glück – so heißt das neue Projekt der Dorfgemeinschaft Wennemen. Nach dem Dorfplatz Wenneliebe wurde nun die Gebke an einem Stück aufgewertet.
Der Bachlauf wurde renaturiert und das wadentiefe Wasser erlebbar – erfrischend und spielerisch. Alexander Jürgens, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft Wennemen-Bockum-Stockhausen, stellt das Projekt vor.
Hintergrund: Gebke plätscherte bislang unscheinbar daher
Das Areal an der Ecke Geitenbergstraße/ Osterbruch mit Bach und Wiese dahinter erstreckt sich auf einer etwa fußballfeldgroßen Fläche. Die Gebke plätscherte dort unterhalb des Ruhrtalradweges bislang unscheinbar daher. Nun ist dort auf einer Länge von etwa 50 Metern ein ökologisch und biologisch vielfältiger Lebensraum und gleichzeitig ein Ort für kleine Abenteurer und große Erholungssuchende entstanden – zum Dämme bauen und Wasser treten. Die Fläche gehört der Stadt Meschede, die Dorfgemeinschaft schloss wie beim Dorfplatz einen entsprechenden Nutzungsvertrag mit der Stadt ab.
Ablauf: Zwei Corona-Monate gut genutzt
In den vergangenen zwei Monaten wurde in einem ersten Schritt der Bachlauf verändert. Die Gebke fließt nun naturnah und in sanften Kurven daher.
Große Steine und Totholz verlangsamen den Flusslauf zusätzlich. Zum Schutz der Arten wurde vor der Maßnahme der Fluss elektrisch abgefischt. Außerdem bauten die Wennemer bereits Sitzgelegenheiten aus Natursteinblöcken auf. Auch Waldsofas und Picknicktische stehen schon und es grünt überall.
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Höhepunkte: Kneipp-Anlage und naturnahe Spielgeräte
Zu den Besonderheiten zählt eine Natur-Kneipp-Anlage. Besucher können in diesem Tretbecken barfuß über Reinkiesel aus der Weser und durch kaltes Wasser waten. Es gibt eine Möglichkeiten zum Sitzen und Festhalten. Auf einer Tafel werden die Kneipp-Regeln erklärt. Durch die naturnahe Gestaltung, so Jürgens, soll sich die Pflege der Anlage auf ein Minimum reduzieren. Für Kinder baut die Dorfgemeinschaft Tipis aus Holz auf, in denen kleine Abenteurer auf ihre Kosten kommen.
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Außerdem werden noch naturnahe Spielgeräte angeschafft, die das Element Wasser einbinden und die Koordination schulen sollen. Hier werden gerade Angebote eingeholt. „Wir möchten keine Konkurrenz zu unsere vorhandenen Spielplätzen schaffen“, betont Jürgens. Deshalb werde es auch keine Schaukeln oder Ähnliches geben. Gebke Glück solle eher eine weitere Ergänzung sein und noch einmal die Lage Wennemens am Wasser betonen. Schließlich fließen durch die Ortschaft Wenne, Ruhr und Gebke.
Finanzierung über Leader-Regionalbudget
Das Projektvolumen müsste laut Alexander Jürgens bei 60.000 Euro liegen. Da das heimische Bauunternehmen „Sauer & Sommer“ die Erdarbeiten und den Aufbau der schweren Sitzblöcke unentgeltlich erledigt hat, war schon einmal der größte Kostenpunkt gedeckt. Auch weitere Arbeiten entstanden in Eigenleistung. Waldsofas, Kneippanlage, Tipis und Picknicktische finanziert die Dorfgemeinschaft aus Leader-Töpfen. Hier wurden bereits 15.000 Euro aus dem Regionalbudget bereitgestellt. „Die Dorfgemeinschaft wird dann etwa 4000 Euro beisteuern“, so Jürgens.
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Die Gebke – ein Name, viele Ströme
- Mehrere rechts seitige Ruhrzuflüsse rund um Meschede werden Gebke genannt.
- Die Mescheder Gebke mündet unter der Antoniusbrücke in die Ruhr, die kleine Gebke hinter dem Schwimmbad und die Wennemer Gebke nahe der L914. Der Gebkebach fließt bei Velmede und nahe Wehrstapel in die Ruhr.
- Die Gebke (Wennemen) ist 7,4 Kilometer lang. Der Bach entspringt etwa 3,3 Kilometer nördlich von Meschede am Plackweg (Ensterknick) auf 529 Metern und mündet auf 240 Metern östlich von Wennemen in die Ruhr.