Schmallenberg. Not macht erfinderisch - zumindest auf dem Ferienhof Köhne: Hier kann man Schwein und Co. für Video-Schalten buchen. Ein Blick hinter die Kamera.
Selbst beim zweiten Hören klingt es noch skurril. So skurril, dass man es erst nicht glauben will, dann aber doch unbedingt sehen will. „Buchen sie jetzt ein Bauernhoftier für ihren Video-Call“, wirbt das Landurlaubsportal LandReise.de. Ein Online-Meeting mit dem gackernden Huhn Prilla, ein Livestream mit dem grunzenden Hängebauchschwein Eberhard. Tierisch verrückt, auf dem Ferienhof Köhne in Schmallenberg-Berghausen aber Realität.
„Erst war es nur ein kleiner Marketing-Gag“, verrät Rosa Köhne, die die Idee mit ins Schmallenberger Sauerland brachte: „Nach kurzer Zeit war aber alles ausgebucht. Das ist Wahnsinn, die Leute fahren total darauf ab.“ Dabei sei die Idee, wie auch die Umsetzung, eigentlich ganz einfach, erklärt Köhne: „Die Unternehmen, Gruppen oder Vereine, die eine Videoschalte planen, buchen sich über das Portal LandReise.de ein Tier zu einem passenden Termin dazu.“
Tiere als Überraschung für Kollegen
Beim Ferienhof Köhne gebe es Huhn Prilla, Schwein Eberhard und die Hochlandrinder Emma und Sieglinde zu sehen. Kurz vor dem Termin erhält Rosa Köhne den Link zum Meeting, gesellt sich zu Emma, Sieglinde, Eberhard oder Prilla und startet die Handykamera. 15 Minuten werden die tierischen Video-Gäste dann live zur Konferenz geschaltet. Die Reaktionen? „Das ging direkt durch die Decke“, erzählt Köhne, die den tierischen Livestream unterm Titel „Call a Cow“ seit Mitte April anbietet: „Die Leute lachen sich schlapp, alle sind am strahlen und können es kaum glauben.“
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Gerade weil viele Gruppen die Tiere auch als Überraschung für die Kollegen im Livestream buchen - „dann fangen die Leute auf einmal an mit unserem Eberhard zu reden, der dann fröhlich zurück grunzt.“ Yogaschulen seien dabei gewesen, Weltmarktunternehmen, Gruppen aus Universitäten - „aus ganz Deutschland melden sich die Leute. Gerade weil das so einfach, aber lustig ist.“
Aktion mit ernstem Hintergrund
Besonders beliebt sei Eberhard. Ein etwas tollpatschiges Hängebauchschwein, verrät Rose Köhne: „Der schmeißt dann ständig seinen Wassertopf um, stapft drin herum und ist ganz neugierig auf die Kamera.“ Huhn Prilla hingegen habe wohl etwas Lampenfieber und Kamerascheu, sie laufe meistens davon, wenn der Livestream beginne: „Wir überlegen schon, welche Tiere noch etwas für die Aktion wären.“
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Der Hintergrund sei hingegen ein ernster: „Wir haben hier auf dem Ferienhof etliche Ferienwohnungen, die aufgrund der Coronakrise aktuell leerstehen. Es sind keine Gäste da.“
Mit der Aktion „Call a Cow“ könne man zumindest ein wenig Bauernhoffeeling nach Hause bringen und den Menschen im Homeoffice eine Freude machen, so Köhne: „Ich denke, dass wir die Aktion auf alle Fälle fortsetzen werden. So viele sagen uns, das wäre das beste, was sie in Corona-Zeiten gesehen hätten, dass wir ihnen den ganzen Tag versüßt hätten.“ Dann auch weiterhin mit Eberhard: „Der ist zwar immer aufgeregt, aber er liebt das Rampenlicht. Unser kleiner Star.“
Stufenweise Lockerungen
Für Gastronomie, Hotellerie und Tourismus wird laut des Landes NRW eine stufenweise Öffnung angestrebt.
Ferienwohnungen, -häuser und Campingplätze sollen unter Einhaltung der Kontaktbeschränkungen ab Montag, 11. Mai, wieder geöffnet werden.
Ab Christi Himmelfahrt sollen auch Hotel wieder öffnen dürfen.
Weitere Corona-Nachrichten in unserem Ticker für Meschede, Schmallenberg und Umgebung.