Bad Fredeburg. Unsere Druckreif-Autorin besucht die 10. Klasse der Realschule in Bad Fredeburg. Sie erzählt, wie Lehrer und Schüler den Schulstart meistern.

Seit dem 23. April besuchen wir Schülerinnen und Schüler der Abschlussjahrgänge der weiterführenden Schulen wieder unsere Schulen. Doch wie sieht unser aktueller Schultag aus?

Die momentane Schulsituation ist Welten entfernt von der Situation, in der wir die Schulen verlassen mussten. Damals war alles sehr überstürzt, die Schulen hatten noch keine Maßnahmen ergriffen, „Wird sich schon wieder beruhigen“, waren die Gedanken damals. Nun, nachdem wir bereits eine Zeit lang mit den neuen Regelungen vertraut sind, wurden sie bei der erneuten Schulöffnung durchgesetzt. Hygieneregeln, Abstandsregeln, Maskenpflicht… und trotzdem ein „normales“ Schulleben führen. Geht das überhaupt? Meiner Meinung nach ja, es geht!

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Von Ute Tolksdorf, Jürgen Kortmann, Oliver Eickhoff, Frank Selter, Alexander Lange, Christina Schröer

Natürlich, das alles ist ungewohnt, aber für mich und meine Mitschüler ist das alles bereits nach einer Woche zur Normalität geworden. An unserem ersten Schultag nach den „Corona-Ferien“, am Donnerstag, 23. April, versammelten sich alle Schüler und Schülerinnen der zehnten Klassen meiner Schule vor der ersten Stunde auf dem Schulhof, wo unser Schuldirektor eine Ansprache hielt, in der er uns über die neuen Sicherheitsvorkehrungen unserer Schule aufklärte.

Johanns Engelbrecht bereitet sich auf ihre Abschlussprüfungen in der zehnten Klasse vor.
Johanns Engelbrecht bereitet sich auf ihre Abschlussprüfungen in der zehnten Klasse vor. © Privat

Die Klasse geteilt

Wir hatten schon im Vorfeld von unseren Klassenlehrern in unseren Klassengruppen Informationen über den neuen Verlauf unseres Schultags bekommen. Unsere Klassen wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, so dass ca. zwölf Schüler in einem Klassenraum Unterricht haben. Diese zwei „neuen“ Klassen hatten dann auch verschiedene Stundenpläne, die aber jeden Tag aus zwei Stunden Deutsch, zwei Stunden Mathe und zwei Stunden Englisch bestanden. Da der Fokus unseres Unterrichts dadurch auf den Prüfungsfächern lag, wurden wir auf darauf sehr gut vorbereitet.

Masken von der Schule

Am ersten Schultag sind wir dann mit unseren jeweiligen Lehrern in den Unterricht gegangen, wo wir uns alle einen festen Platz aussuchen mussten. Auf unseren Tischen lagen Masken, die uns die Schule bereitgelegt hatte. Diese müssen wir tragen, wenn wir uns im Schulgebäude bewegen, uns auf dem Schulweg mit öffentlichen Verkehrsmitteln befinden und auch auf dem Schulhof.

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In beiden Eingängen stehen nun zwei Desinfektionsspender. Deren Sinnhaftigkeit ist jedoch zu hinterfragen, da jeder Schüler sich, nachdem er den Klassenraum betreten hat, gründlich die Hände waschen muss und dadurch die Desinfektion abgewaschen wird. Durch dieses Ritual gehen schnell 15 Minuten verloren. Wenn jeder Schüler an seinem Platz sitzt, dürfen wir die Masken absetzen, denn man sollte diese nicht länger als zwei Stunden tragen, da sie ansonsten zu durchnässt ist, um Schutz zu bieten.

Alle achten aufeinander und auf den Sicherheitsabstand

Unsere Einzeltische sind mit dem Sicherheitsabstand von zwei Metern angeordnet. Auch ansonsten wird bei uns sehr auf den Sicherheitsabstand geachtet. Häufig passiert es, dass man diese Regelung vergisst, besonders, wenn man sich mit seinen Freunden unterhält, doch unsere Lehrer oder wir gegenseitig weisen uns auf die Einhaltung hin. Jeden Nachmittag werden die Klassenräume sehr gründlich gereinigt, Wir wünschen uns trotzdem warmes Wasser und Desinfektionsspender in jedem Klassenraum.

Die Prüfungsvorbereitung

Neben den Regelungen, die für uns mittlerweile schon zur Normalität geworden sind, geht unser Unterricht relativ normal weiter. Wir werden so gut wie möglich auf unsere Prüfungen vorbereitet. Dabei herrscht bei uns aufgrund der strengen Vorgaben, welche Lehrer arbeiten dürfen ein gewisser Lehrermangel, so dass wir nicht in jedem Fach von Fachlehrern unterrichtet werden können. Das ist teils unvorteilhaft, jedoch haben wir Schüler und Schülerinnen vollstes Verständnis dafür.

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Unsere Lehrer versuchen uns so gut wie möglich zu unterstützen und der reale Unterricht bringt uns weiter als der häusliche Unterricht. Wir haben, so wie sonst auch immer, Hausaufgaben auf, die uns auch weiter auf die Prüfungen vorbereiten. Häufig arbeiten wir uns gemeinsam durch alte Prüfungen, damit wir wissen, was uns erwarten wird.

Kaum Diskussionen, dafür Humor

Da im Voraus häufig darüber diskutiert wurde, ob es ethisch und gesundheitlich vertretbar ist, uns und unsere Lehrer diesem Risiko auszusetzen, dachte ich, dass viele Mitschüler und Lehrer ihre Bedenken äußern würden, jedoch halten sich die Sorgen an unserer Schule in Grenzen. Die Schulsituation wird von den meisten mit Humor genommen, da wir mittlerweile gelernt haben, dass uns Entspanntheit weiterbringt.