Meschede. Der Blick in unser Archiv: So litt Meschede damals unter den Kriegsschäden. Und diese Einsätze gab es seinerzeit für die Polizei.

Über diese Themen berichteten wir vor 72 Jahren im Lokalteil.

Kriegsschäden

235.000 Mark Fehlbetrag weist der Haushaltsplan der Stadt Meschede in der Nachkriegszeit auf: Einnahmen von 2 Millionen Mark stehen Ausgaben von 2,3 Millionen Mark gegenüber. Das meiste Geld insgesamt ist mit 1,6 Millionen Mark für die weitere Beseitigung von Kriegsschäden bestimmt. Es gibt schon Hilfen vom Land: 900.000 Mark fließen nach Meschede, um die Wohnungsnot zu bekämpfen.

Totalschaden am Fahrrad

Mit diesen Meldungen beschäftigt sich die Polizei 1948: In Ostwig wird einer Frau in einem Geschäft die Geldbörse mit allen Lebensmittelkarten, Seifen- und Kohlenkarten gestohlen; der Täter wird ermittelt. In Fredeburg fahren zwei Kinder gegen einen Pkw – beide saßen gemeinsam auf einem Fahrrad. Ein Junge wird verletzt, der andere kommt mit dem Schrecken davon. Die Polizei meldet Totalschaden am Fahrrad.

Unterlagen zerstört

Beim Bombenangriff am 19. Februar 1945 wird in Meschede auch das Register des Standesamtes der Stadt und der umliegenden Ortschaften zerstört: Darin sind 15.000 Unterlagen über Hochzeiten, Geburtstage und Todesfälle.

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Glücklicherweise musste früher per Verordnung ein Zweitregister mit allen Abschriften angelegt werden, dass zur Sicherheit bei einem auswärtigen Amtsgericht unterzubringen war – im Mescheder Fall beim Amtsgericht in Bigge. Schon 1945 hat die Stadtverwaltung eigens eine Schreibkraft eingestellt, um erneut doppelte Ausfertigungen zur Sicherheit anzulegen. Im Mai 1948 ist dies erledigt.

Bau einer Wasserleitung

In Schmallenberg tagt die Stadtvertretung in Anwesenheit des englischen Kreiskommandanten. Dabei wird dem Bau einer Wasserleitung Vorrang eingeräumt.

Neue Orgel

Jetzt kommt die Zusage von der Orgelbauanstalt Stockmann aus Werl: Die St.-Walburga-Kirche in Meschede wird eine neue Orgel erhalten. An Weihnachten 1948 soll sie eingeweiht werden. Die Orgel war beim Brand der Kirche 1945 mit zerstört worden. Bereits im Juli soll eine neue Kirchturmuhr installiert werden.

Suche nach Arbeitskräften

Die Stolberger Zink-AG sucht dringend Arbeitskräfte für ihre Blei- und Eisenerzgruben in Ramsbeck: Die Gruben fördern erst wieder die Hälfte der Mengen aus der Zeit vor dem Krieg. Es arbeiten nur 550 Männer hier, gegenüber 1000 im Jahr 1945. Sieben Monate dauerte es allein, um Stollen wieder zu entwässern, die nach dem Kriegsende vollgelaufen sind.