Meschede/Hochsauerlandkreis. 15 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona meldet die Kreisverwaltung in Meschede. Der Tod ist aber nicht zwingend auf das Virus zurückzuführen.

Mit dem Tod einer 95-Jährigen führt die Statistik des Hochsauerlandkreises jetzt 15 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus auf. Zur Einordnung wichtig dabei: Die Kreisverwaltung spricht ausdrücklich von „Sterbefällen in Verbindung mit einer Corona-Infektion“.

Corona-positiv, aber keine Symptome

Das wiederum bedeutet nicht zwingend, dass der Tod auf das Virus zurückzuführen ist. Es ist unbekannt, wie viele der 15 Menschen tatsächlich ursächlich durch das Virus gestorben sind.

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Nach Informationen dieser Zeitung ist unter den Toten zum Beispiel eine Ältere, die wegen einer Fraktur in einem Krankenhaus im Hochsauerlandkreis behandelt wurde. Bei der Untersuchung zu ihrer Entlassung war sie getestet worden: Dabei wurde dann festgestellt, dass die Frau auch Corona-positiv war. Symptome der Infektionskrankheit hatte die Frau allerdings nicht gezeigt. Die Frau war später gestorben.

Heime fragen nach Befund

Die Kreisverwaltung bestätigt, dass diese Fälle Eingang in die Statistik finden. Die Corona-Untersuchung zum Ende eines Krankenhausaufenthaltes ist im Rahmen des Entlass-Managements inzwischen vorgesehen, sagt Kreissprecher Martin Reuther: Das sei wichtig bei Älteren, die in eine Pflegeeinrichtung verlegt würden – die Pflegeheime müssten sich ja darauf einstellen, dass womöglich jemand mit einem positiven Corona-Befund zu ihnen komme.

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„Die Heime wollen wissen, welcher Befund vorliegt“, so Reuther. Ob Ältere mit positivem Befund dann auch aufgenommen werden, kann jeder Träger für sich entscheiden.

Verstorbenen-Zahl landesweit niedriger zum Jahresbeginn

Das Statistische Landesamt hat mitgeteilt, dass nach vorläufigen Informationen im März 2020 in Nordrhein-Westfalen etwa 18.800 Menschen starben. Damit liege die Zahl der Gestorbenen voraussichtlich niedriger als im März 2019 (damals: 19.100). Hinweise auf eine durch Corona erhöhte Sterblichkeit sind aus diesen Daten für März 2020 nicht abzulesen, so die Behörde. Auch für das erste Quartal 2020 zeigen die vorläufigen Sterbefallzahlen keine Auffälligkeiten im Vergleich zu den Vorjahren: Von Januar bis März 2020 starben mit 53.900 rund drei Prozent weniger Menschen als im ersten Vierteljahr 2019 (55.600).

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Generell sei die Zahl der verstorbenen Personen saisonalen Schwankungen unterworfen: Insbesondere während der Grippesaison (jeweils von Dezember bis März) sind die Sterbefallzahlen höher als im Rest des Jahres. Für März 2018 ermittelten die Statistiker mit 24.000 Sterbefällen beispielsweise den höchsten Monatswert der letzten fünf Jahre.

Die Daten sind teilweise noch nicht abschließend geprüft und die Sterbefallzahlen könnensich durch Nachmeldungen der Standesämter noch erhöhen. Die Auswertung umfasst lediglich Todesfälle von Personen, die innerhalb des Landes verstarben und dort auch gemeldet waren.

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