Meschede. Schiff und Volks-Bank sind vom Mescheder Sinnepfad verschwunden. Wir erläutern die Hintergründe.

Da im Moment viele Menschen das schöne Wetter nutzen, um mal wieder in den Wäldern rund um Meschede wandern zu gehen, fiel einigen Spaziergängern das Fehlen des hölzernen Schiffes am Sinnepfad auf. Auch andere Attraktionen sind nicht mehr da. Was dahinter steckt.

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Von Ute Tolksdorf, Jürgen Kortmann, Oliver Eickhoff, Frank Selter, Alexander Lange, Christina Schröer

Entsetzte Nachfrage

Anrufe beim Regionalforstamt Oberes Sauerland in Schmallenberg und bei der Stadt sorgten im ersten Moment für die entsetzte Nachfrage: „Wie, das Schiff ist weg?“ Bei genauerer Überprüfung klärte sich die Situation jedoch schnell auf: Bereits im vergangenen Jahr war bei Untersuchungen der Geräte festgestellt worden, dass die gebotenen Standfestigkeit nicht mehr gegeben war.

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Das Schiff, wie auch die anderen Aufbauten des Sinnepfads waren seinerzeit aus einfachem Fichtenholz erstellt worden, das jetzt in die Jahre gekommen war und aufgrund der Verwitterung abgebaut werden musste.

Wald hoch angewachsen

Weiterhin ist der Wald, der sich unterhalb des Schiffes in Richtung Hennesee befindet, in der Zwischenzeit so hoch gewachsen, dass er die Aussicht versperrt. „Die Bäume einfach abzusägen war hier keine Option, da es sich um wertvollen Baumbestand aus unter anderem Buchen und Kiefern handelt, der unbedingt erhalten bleiben soll“, erläutert Jörg Fröhling, Pressesprecher der Stadt Meschede. „Auch das Untergestell der Waldwippe und die ,VolksBank’ waren von Fäulnis betroffen, da der Abschnitt des Pfades lange im Schatten liegt. Die Objekte sollen jetzt aber durch neue ersetzt werden.“

>>>HINTERGRUND

Eigentümer des Geländes ist der Ruhrverband. Das Waldstück wird im Rahmen der normalen Waldwirtschaft neue Durchforstungsschneisen erhalten, wobei dann auch der neue Standort der Objekte festgelegt werden soll. Der Zeitrahmen dafür kann jedoch zurzeit noch nicht genau festgelegt werden, da viele Einzelaspekte beachtet werden sollen.

Zum einen muss auf ökologisch wertvollen Bewuchs geachtet werden. Außerdem soll auf lange Sicht der Charakter des Sinnepfades betont werden, auch in Hinblick auf Waldpädagogik und ebenso auf die schöne Aussicht.

Hierbei sind drei Partner im Boot, die sich gemeinsam das Projekt Sinnepfad kümmern: Ruhrverband, Regionalforstamt Oberes Sauerland und die Stadt Meschede. Sie alle möchten den Bürgern auch weiterhin eine Freizeitaktivität bieten, bei der sowohl der ökologische Aspekt wie auch das pädagogische Ziel erhalten bleiben.

Die neuen Objekte werden dann vermutlich an anderen Standorten aufgebaut werden, damit die Attraktivität über einen langen Zeitraum erhalten bleibt. Der Sinnepfad soll auch weiterhin eine Möglichkeit für Besucher aller Generationen sein, die die Natur im Sauerland genießen möchten.