Schmallenberger. Die Gastronomen im Sauerland sorgen sich um ihre Existenzen. Mit der Aktion „Leere Stühle“ machen sie jetzt auf ihre Sorgen aufmerksam.

„Wenn das noch zwei oder drei Monate so weiter geht, dann wird es für viele wirklich eng“, sagt Jörg Vollmer-König vom gleichnamigen Gasthof in Schmallenberg-Holthausen. Gemeinsam mit zahlreichen weiteren Gastronomiebetrieben aus dem Sauerland beteiligt er sich deshalb an der bundesweiten Aktion „Leere Stühle“, um auf die angespannte Situation der Betriebe aufmerksam zu machen: „Wir Gastronomen im HSK haben eine gemeinsame WhatsApp-Gruppe, in der wir über Aktionen und die aktuelle Situation sprechen.“

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Gemeinsam sei man sich einig gewesen, etwas organisieren zu müssen, um auf die angespannte Lage aufgrund der Corona-Krise aufmerksam zu machen. Über den Deutschen Hotel- und Gaststättenverband Dehoga sei es nötig, Konzepte auszuarbeiten „und der Politik vorzulegen“, so Vollmer-König. Den die Situation, das sei unbestritten, werde in der Gastronomiebranche von Woche zu Woche prekärer. „Natürlich ist uns aber auch bewusst, dass es in Gaststätten oder Restaurants Schwierigkeiten geben wird, zum Beispiel dauerhaft Mundschutze zu tragen oder seitens des Personals den Mindestabstand zu wahren.“

Außengastronomie schrittweise öffnen

Möglich sei aber beispielsweise, die Außengastronomie schrittweise zu öffnen, die Tische möglichst weit auseinander zu stellen und dort nur Familien oder maximal zwei Personen Platz nehmen zu lassen - „im Sauerland hat man ja viel Platz.“ Wichtig sei nur, dass es exakte Vorschriften gebe, die auf Landes- oder Bundesebene getroffen würden: „Jeder Gastronom überlegt natürlich für sich. Aber wenn es klare Vorgaben gibt, dann können wir uns darauf vorbereiten.“

Es gehe dann um die Anordnung von Tischen und Stühlen, Hygienemaßnahmen, das Aufstellen von Desinfektionsspendern etc. „Ich persönlich hoffe, dass wir ab Mitte Juni, wenn die stark frequentierten Feiertage vorbei sind, wieder geregelt öffnen können.“ Es gehe um die Existenz der Betriebe, aber auch um die Mitarbeiter, die zwar Kurzarbeitergeld erhalten, denen aber auch das regelmäßige Trinkgeld fehle. Ein weiterer Vorschlag, so Vollmer-König, sei es, Ferienwohnungen wieder zu öffnen - „zumindest schrittweise und wenn sich die Gäste selber versorgen.“ Man merke, dass die Menschen den Weg in die Natur suchen.

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