Meschede. Am Montag dürfen auch die Mescheder Geschäfte öffnen, die mehr als 800 qm Verkaufsfläche haben. Das sagen Sport Pilz und das Modehaus Heide.

Gute Nachrichten für alle Geschäfte mit mehr als 800 Quadratmetern. Ab dem kommenden Montag dürfen auch sie wieder öffnen - unter einer Voraussetzung. Für das Modehaus Heide, Sport Pilz und Woolworth in Meschede endet damit ein Wechselbad der Gefühle.

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Von Ute Tolksdorf, Jürgen Kortmann, Oliver Eickhoff, Frank Selter, Alexander Lange, Christina Schröer

„Ab Montag dürfen alle Geschäfte öffnen, auch die die mehr als 800 Quadratmeter Verkaufsfläche haben, wenn sie diese verkleinern“, erläutert Jörg Fröhling, Pressesprecher der Stadt. Das Ordnungsamt der Stadt warte jetzt aber noch auf die Ausführungsbestimmungen des Landes. Mit Pilz und Heide hatte die Stadt in ständigem Kontakt gestanden, ob H&M und Kult im Henne-Ruhr-Markt ihre Ladenfläche verkleinern und wieder öffnen, das weiß Fröhling auch nicht. „Die beiden Geschäfte haben sich bei uns noch nicht gemeldet.“

Hoffnungsschimmer am vergangenen Samstag

Besonders Sport Pilz und das Modehaus Heide als inhabergeführte Mescheder Geschäfte hatten sich über das weitere Öffnungsverbot geärgert. Denn am vergangenen Samstag hatte es bereits einmal einen Hoffnungsschimmer gegeben: Wer seine Ladenfläche auf 800 Quadratmeter verkleinert, darf öffnen, hieß es da schon zum ersten Mal. Für Wilhelm Heide und seinen Sohn Tobias schien das kein Problem, eine Brandschutztür trennt sowieso Damen- und Herrenabteilung. Eigener Eingang, eigenes Kassensystem - für die Chefs schien die Öffnung logisch. Doch am Montagabend setzte das Mescheder Ordnungsamt den letzten Erlass des Landes um: Heide musste, genau wie Woolworth, das auch kurzfristig geöffnet hatte, wieder schließen, eine Verkleinerung sei grundsätzlich nicht erlaubt.

Am kommenden Montag darf auch Sport Pilz wieder öffnen.
Am kommenden Montag darf auch Sport Pilz wieder öffnen. © Ute Tolksdorf

Warten auf den Erlass

Oliver Pilz hatte am Montag erst gar nicht mehr versucht zu öffnen, nachdem klar war, dass die Verkleinerung nicht durchkommt. Jetzt jedoch freut er sich auf die nächste Chance am kommenden Montag. „Ich warte aber jetzt noch den offiziellen Erlass ab“, sagt er. Er will wissen, ob Flatterband reicht oder ob er Metallgitter aufstellen muss. Alle anderen Fragen zu Brandschutz und Abstandsregeln hatte er bereits am vergangenen Samstag mit dem Mescheder Ordnungsamt geklärt. „Wir stehen in den Startlöchern.“ Mitarbeiter und Kunden werden allerdings Atemschutzmasken tragen und den Mindestabstand von 1,5 Meter einhalten müssen.

Er rechnet damit, dass die Kunden vor allem Lauf- und Wanderschuhe kaufen werden. „Die muss man eben doch anprobieren.“ Außerdem rechnet er auch mit verstärkter Nachfrage nach Schlauchschals - als Alternative zum Mundschutz.

Alle sind sehr erleichtert

„Wir sind alle sehr erleichtert“, sagt auch Tobias Heide, „dass wir wieder arbeiten dürfen.“ Er hofft darauf, dass die Kunden Abwechslung ins Geschäft bringen. „Nach der langen Schließung haben sicherlich einige Lust auf Farbe und wollen sich selbst etwas gönnen.“ Mit Mundschutz und unter Einhaltung aller Abstands- und Hygieneregeln stehen die Mescheder Einzelhändler dafür bereit.