Meschede. An unterschiedlichen Stellen ist in Meschede Mundschutz in der Corona-Krise erhältlich. Ein Händler greift auf 1,5 Millionen Artikel zurück.

Die Nachfrage nach Mundschutz in der Corona-Krise ist riesig – und wird in den nächsten Tagen noch steigen. Bürger erhalten Mundschutz an ganz unterschiedlichen Stellen.

Can Balikcioglu in seinem Geschäft „Das tapfere Schneiderlein“ in Meschede näht Mundschutz: 30 bis 60 Stück schafft er am Tag, je nachdem, wie viele Kunden in seinem Geschäft sind.
Can Balikcioglu in seinem Geschäft „Das tapfere Schneiderlein“ in Meschede näht Mundschutz: 30 bis 60 Stück schafft er am Tag, je nachdem, wie viele Kunden in seinem Geschäft sind. © Jürgen Kortmann

Handarbeit beim Schneider

Beim „Tapferen Schneiderlein“ im Rebell in Meschede stehen die Kunden gerade Schlange. Can Balikcioglu näht den Mundschutz hier selbst, knapp 15 Minuten benötigt er für einen. Seine Exemplare sind zu 100 Prozent aus Baumwolle und bei 60 Grad waschbar – er rät auch dazu, den Mundschutz bei häufigem Gebrauch alle zwei, drei Tage zu waschen. 5 Euro kostet ein Mundschutz, man wählt bei ihm aus 15 verschiedenen Mustern und Stoffen aus.

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Tägliche Lieferung beim Apotheker

Zu haben sind Masken bei den Apotheken: „Wir bekommen jeden Tag welche rein“, sagt zum Beispiel Jan Bernd Harren („Walburga-Apotheke“). Hier kostet der einfache Mundschutz 2,95 Euro – „die Nachfrage hat sich verzehnfacht“, beobachtet er. Er muss die Abgabe aber kontingentieren: „Wer zehn Stück kaufen möchte, der erhält eine.“ Die anspruchsvolleren medizinischen Masken verkauft er an Menschen, die selber hohe gesundheitliche Risiken hätten, etwa nach einer Nierentransplantation, und an die, die zum Beispiel in der Pflege tätig sind.

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Er befürwortet das Tragen auch der einfachen Papiermasken oder der selbst genähten „Community-Masken“: „Durch das Tragen der Masken kann man gesellschaftlich mehr Nähe zulassen. Das bringt schon etwas“ – etwa in den Alltagssituationen, wenn man sich auf engen Bürgersteigen notwendigerweise enger begegne und den Abstand von 1,50 Meter eben nicht einhalten könne.

Die Drogeriemärkte dm und Müller

Keinen Mundschutz gibt es in Meschede im Drogeriemarkt dm. Im Drogeriemarkt Müller gibt es noch letzte Bestände. Kostenpunkt hier: 5 Euro für einfache Atemmasken, 15 Euro für die medizinischen Masken.

Hagebaumarkt: Selbst Staubschutzmasken sind gefragt

Im Hagebaumarkt wartet Leiter Edgar Zappe auf die versprochenen Lieferungen: Er hat 4000 einfache Papiermasken geordert, dazu 1000 medizinische Masken. Die einfachen Masken sollen so preiswert wie möglich angeboten werden, sagt er. Es wird eine Kontingentierung geben: Nur eine Maske pro Person soll verkauft werden. Die Kunden greifen sogar zu ausgefallenen Alternativen: Selbst Staubschutzmasken sind mittlerweile längst ausverkauft.

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Händler mit chinesischen Partnern

Aus der Not heraus hat Thomas Busse in Freienohl seine Angebote ergänzt. Eigentlich verkauft er Videowände: „Das ganze Geschäft liegt aber am Boden.“ In den Produktionsstätten in China tragen die Mitarbeiter während ihrer Arbeit ständig Schutzkleidung und Masken. Auch dort ist die Beschäftigung aber herunter gefahren worden. Busses Geschäftspartner in China wiederum erfuhren vom Mangel an medizinischer Ausrüstung in Deutschland und boten ihm jetzt eben diese Ware an.

Busse hat zugegriffen: Er kann nach seinen Angaben auf 1,5 Millionen Artikel zurückgreifen, die in Belgien in einem Zentrallager liegen und von dort aus nach Freienohl gebracht werden können. Freitag erwartet er die nächste Lieferung. Zu bestellen sind sie online unter medical-source.shop. Hier kostet zum Beispiel eine einfache klinische Maske 3,73 Euro – der Preis verringert sich bei größeren Mengenabnahmen.

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Beim Hochsauerlandkreis sind inzwischen Lieferungen mit medizinischem Material aus Asien eingetroffen, darunter auch Mundschutz. Diese Lieferungen werden zum Beispiel für die Betreiber von Pflegeheimen in der Hinterhand gehalten.