Meschede. Fallen die Schützenfeste in Meschede wegen Corona aus? Was wird aus dem Seefestival und dem Volksbank-Open-Air? Zurückhaltung ist spürbar.

In die Innenstadt kehrt wieder etwas Leben ein. Kleine Geschäfte dürfen wieder öffnen – mit Auflagen. Allerdings wird es wohl ein ruhiger Sommer im Sauerland.

Einzelhandel

„Es freut uns sehr, dass kleine Läden wieder öffnen können. Das ist ein Plus der kleinen Innenstädte“, sagt

Gedränge und gute Stimmung unter der Vogelstange in Remblinghausen 2019.
Gedränge und gute Stimmung unter der Vogelstange in Remblinghausen 2019. © Lars Peus/WP | Privat

André Wiese, Vorsitzender der Werbegemeinschaft „Meschede aktiv“. Die Einzelhändler hoffen nun, dass die Mescheder das Angebot auch wieder nutzen und nicht aus Angst vor einer Ansteckung zu Hause bleiben. „Die Kunden werden dringend gebeten, sich an die Abstandsregelungen und Hinweise der Kaufleute zu halten.“

Aber sind die Menschen in einer Krise in Kauflaune? „Es gibt ja auch einige Branchen, die von der Krise finanziell gar nicht so betroffen sind“, sagt Wiese. Meschede sei ja beispielsweise auch eine Behördenstadt. Positiv an den vergangenen Wochen sei, so Wiese, wie viele Händler und Gastrobetriebe sich nun im Internet präsentierten. „Auch innerhalb der Werbegemeinschaft gibt es ein neues Gemeinschaftsgefühl.“ Mit dem Stadtmarketing werde schon an Aktionen für die Zeit nach Corona gearbeitet.

Veranstaltungen

Das Innenstadt-Dinner war bereits aus anderen Gründen abgesagt. Nicht stattfinden werden Mai-Sonntag, ITH-Hennesee-Triathlon und der Sparkassen-Schülerlauf. Was ist mit dem Seefestival oder Volksbank-Open-Air? Das Stadtmarketing möchte zunächst einmal den neuen Erlass der Landesregierung abwarten, um dann mit den Beteiligten das Gespräch zu suchen. „Daher ist eine Einschätzung, wie es mit den Veranstaltung in diesem Sommer aussieht, noch nicht möglich“, so Christina Wolff, Geschäftsführerin des Stadtmarketings.

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„Es bleibt abzuwarten, wie die Regelungen schließlich sein werden“, so auch André Wiese von der Werbegemeinschaft. Aber innerlich habe er sich schon von vielen Veranstaltungen verabschiedet. „Über allem steht ja auch die Frage der Verantwortung. Was ist, wenn sich Menschen auf deiner Veranstaltung anstecken? Allein bei den verkaufsoffenen Sonntagen sind ja bis zu 8000 Leute in der Stadt“, so Wiese. Er hofft, dass die Menschen, deren Urlaub nun ausfällt, oder die nicht gemeinsam feiern können, ihr Geld nun zu den heimischen Einzelhändlern oder Gastronomen tragen, „weil sie es sich dann vielleicht anders gut gehen lassen wollen.“

Schützenfeste

Für die Bruderschaft St. Georg Meschede - einem der größeren Vereine - rückt jetzt die Entscheidung näher, was mit dem Schützenfest wird. „Ich sehe wenige Chancen“, sagt Hauptmann Andreas Wrede. Er sieht hier auch die Verantwortung als Veranstalter: „Auf Schützenfeste feiern schließlich drei Generationen zusammen.“

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Im Stadtgebiet Meschede wollen sich die Vereine auf ein einheitliches Vorgehen verständigen. In der kommenden Woche wird beraten - am Ende steht vermutlich der Ausfall der Saison. Das heißt allerdings nicht, dass es nicht doch noch individuelle Aktivitäten geben kann: St. Georg kann sich - je nach Entwicklung - in der zweiten Jahreshälfte ein kleines Kaiserfest mit kleinem Umzug vorstellen. Das Vogelschießen fällt hingegen wohl aus, die Regenten bleiben dann zwei Jahre im Amt.