Schmallenberg . Das fünftägige Open-Air-Stadtfest in Schmallenberg im August wird ausfallen. Organisator verrät Hintergründe und sagt wie es nun weitergeht
Es sollte ein neues „Fest für alle“ werden - die 22. Schmallenberger Woche vom 26. bis 30. August. Seit Mittwochabend steht fest: Das große Stadtfest wird in diesem Jahr nicht stattfinden. Das bestätigt Heribert Störmann von Aktionsgemeinschaft Schmallenberg, die die Großveranstaltung organisiert. „Wir haben bereits mit Start der Coronakrise im HSK damit gerechnet, dass die Veranstaltung möglicherweise ausfallen könnte. Jetzt ist es Gewissheit. Im Endeffekt lag und liegt diese Entscheidung aber nicht bei uns, sondern bei der Bundesregierung.“ Er bedauere den Ausfall zwar sehr, habe aber auch Verständnis: „Es geht nun mal nicht anders. Die Gesundheit geht vor.“
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Und eine Verschiebung um einige Wochen? Die sei nicht zu stemmen, erklärt der Mitorganisator. „Wir haben ja Verträge mit den Gruppen und Liveacts, die wir verpflichtet haben. Die kann man nicht einfach verschieben.“ Denkbar sei aber, die Schmallenberger Woche auf 2021 zu verschieben. „Dazu findet in der kommenden Woche eine Videokonferenz mit dem Orga-Team statt. Eine endgültige Entscheidung wird aber erst in Monaten fallen, wenn absehbar ist, wie sich die Situation um das Coronavirus weiter entwickelt.“
Auf viele Höhepunkte gefreut
Am großen Festwochenende ergänzt normalerweise auf den Hauptstraßen durch die Stadt, der West- und Oststraße, jeweils eine Themenmeile das hochwertige Bühnenprogramm auf dem Schützenplatz.
Die Weststraße wird mit hoher Eigeninitiative und Kreativität durch die Ortsteile der Stadt als sogenannte Dörfermeile gestaltet.
„Made In [Schmallenberger Sauerland]“, sollte das neue Motto für die Großveranstaltung in diesem Jahr lauten: Jeweils in einer eigenen Farbe sollte es dann bei den teilnehmenden Ortschaften heißen: made in [Latrop], made in [Fleckenberg] oder made in [Bad Fredeburg].
„Wir hatten ein wirklich tolles und qualitativ hochwertiges Programm für alle Tage, außerdem ein tolles Projekt“, zeigt sich Störmann auch etwas traurig.
„Darauf haben wir uns alle gefreut.“ Er sieht aber keinen Grund, jetzt pessimistisch zu sein: „Da steckt zwar jetzt schon ziemlich viel Arbeit hinter, aber die ist ja nicht für die Katz! Wir können die Ideen und das Programm für die nächste Schmallenberger Woche mitnehmen - entweder in 2021 oder im Jahr danach.“
Bereits seit 1980
Bereits seit 1980 wird das fünftägige Open-Air-Stadtfest alle zwei Jahre in Schmallenberg gefeiert - eine solche Situation wie jetzt hat es noch nie gegeben.
Auch für die Veranstalter ist das neu. „Aber es ist gut, dass es klare Vorgaben vom Bund gibt und Klarheit für Veranstalter“, betont Störmann.
So habe man jetzt rechtzeitig die Möglichkeit, sich um Verträge und Co. zu kümmern.
„Für uns als ehrenamtlichen Verein stehen keine Gewinne im Vordergrund. Wir haben mit vielen Gruppen schon gesprochen. Trotz der Absage erheben sie keine Forderungen, das ist wirklich nobel!“ soagt er.
Er weiß aber auch, was das für beteiligte Vereine bedeutet: „Sie helfen uns beim Ausschank oder Wertmarkenverkauf. Für sie ist das Geld weg, ein Einnahmeausfall, der so nicht geplant war. Viele sind auf diese Einnahmen angewiesen.“
Positiv in Zukunft blicken
Trotzdem gelte es, positiv in die Zukunft zu blicken. „Erstmal zählt jetzt, die Krise gut zu überstehen. Dann schauen wir, wie es weitergeht. Wie gesagt: In diesem Jahr wird die Schmallenberger Woche ausfallen müssen. Ob sie auf 2021 verschoben werden kann, das wird sich alles in den nächsten Monaten erst klären.“