Eslohe. Wegen der Corona-Krise liegt das Taxi-Geschäft so gut wie brach. Die freie Zeit nutzt Taxi Fabri aus Eslohe, um anderen zu helfen.

Das Taxigeschäft ist wegen der Corona-Krise nahezu zum Erliegen gekommen. Unternehmerin Michaela Wälter aus Eslohe versucht aber das Beste aus der Krise zu machen: Neben Krankenfahrten, die weiterhin stattfinden, bietet sie jetzt einen Lieferservice für Einkäufe an.

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„Durch die Kontaktsperre gibt es zurzeit keine Feiern, keine Partys und keine Großveranstaltungen, also braucht auch kaum jemand ein Taxi“, sagt Wälter. Auch die Schulfahrten entfallen. „Das Taxigeschäft ist platt“, so formuliert es Michaela Wälter als Inhaberin von Taxi Fabri. „Dennoch sind wir verpflichtet den Taxidienst als Personennahverkehr aufrecht zu erhalten. Werden wir angerufen, müssen wir fahren.“ Was geblieben ist, seien Krankenfahrten, zum Beispiel zur Dialyse oder zur Chemotherapie. Dabei werde besonders darauf geachtet, dass das Risiko gering gehalten werde. So werde etwa nur eine Person befördert und die dürfe auch nur hinten rechts einsteigen. „Nach jeder Fahrt wird desinfiziert“, betont Wälter.

Gezahlt wird um Umschlag

Neu ist der Lieferservice den Wälter und ihr Team jetzt anbieten. Gegen einen Preis von drei bis fünf Euro gehen sie und ihre Mitarbeiter nach Liste einkaufen und bringen die Lebensmittel und Drogerieartikel vor die Haustür. Gezahlt wird im Umschlag. „Bislang läuft dieser Service aber schleppend an. Die meisten haben Nachbarn oder Familie, die sie versorgen.

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Wer darauf aber nicht zurückgreifen könne, solle sich gerne melden. „Da spielt das Alter keine Rolle, auch für eine Mutter, die wegen der Betreuung ihrer Kinder nicht weg kann, könnte das Angebot ja in Frage kommen“, so Wälter. Was sie besonders freut: „Es haben ganz viele angerufen, die uns bei dieser Aufgabe unterstützen wollten und ihre Hilfe angeboten haben“, berichtet sie. Das habe sie sehr beeindruckt. So habe ein junger Mann eine Tasche mit drei Rollen Klopapier, einem Glas Rote Beete und einem Pfund Kaffee für den nächsten Kunden gebracht, erzählt sie. Derzeit steht die Tasche noch im Büro und wartet auf ihren Einsatz. Mitarbeiterin Sabine Rizzi berichtet, dass ihr die erste Dame für die sie einkaufen war, aus Dankbarkeit ein paar selbstgemachte Topflappen geschenkt habe.

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Bei all der Freude über solche Gesten, treiben Wälter aber auch wirtschaftliche Sorgen um. Sie wolle möglichst Nachteile für ihre Mitarbeiter vermeiden. So hat sie ihre festangestellten Fahrerinnen und Fahrer in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe fährt jetzt bis Ende März, die andere hat Urlaub. Dann wird gewechselt. Die Minijobber und Aushilfskräfte stehen auf der Warteliste. Teilweise werden Überstunden abgebaut. „Wenn sie gebraucht werden, rufe ich an.

Ich habe eine wirklich tolle Truppe. Darauf bin ich richtig stolz“, sagt Wälter. Zudem hat die Unternehmerin kurzfristig drei Autos abgemeldet. Das sei ganz formlos gegangen. „Überhaupt wird derzeit ganz viel Bürokratie abgebaut, um uns das Leben nicht noch mehr zu erschweren“, freut sie sich. Ob Versicherungen oder Krankenkassen - alle handelten schnell und unproblematisch - auch, wenn es um Zahlungsziele gehe. Wälter bleibt jedenfalls optimistisch, dass sie und ihre Mitarbeiter die Krise überstehen.

Bilder für die Hauptstraße

Gleichzeitig möchte die Taxi-Unternehmerin an an der Aktion „Regenbogen“ teilnehmen. „Kinder können Regenbögen oder auch Taxis malen, die sollen unser Schaufenster an der Hauptstraße verschönern“, erklärt sie. Jedes Kind bekomme dann einen Verzehrgutschein für die Eisdiele - wenn sie denn mal wieder geöffnet sei.