Schmallenberg. Beim Schmallenberger Food-Service werden Liefer- und Abholangebote gebündelt. Was dahinter steckt - und wie das Angebot in der Coronakrise hilft.

„Unsere App ist quasi das Lieferando für Schmallenberg“, sagt Kay Schulte von Getränke Schulte aus Schmallenberg. Gemeinsam mit dem Finnentroper Daniel Rawe von rawe consultics hat er eine App auf die Beine gestellt, die in der Corona-Krise zentraler Anlaufpunkt für die Bürger werden soll. „Dort finden sie Gastro-Angebote aus dem Stadtgebiet“, sagt der 32-Jährige.

Gastrobetriebe wie Restaurants, Imbisse oder Landgasthöfe können dort ihre Liefer oder Abholangebote einstellen. „Die Kunden können dann direkt über unsere App oder telefonisch die Gerichte, Wein oder Bier bestellen und sich nach Hause liefern lassen oder selbst abholen.“ Ziel ist, dass Bürger in der Corona-Krise und durch die damit einhergehenden Schließungen die heimische Gastronomie durch dieses Angebot besser unterstützen können.

Erste Betriebe schon mit im Boot

Daniel Rawe aus Finnentrop hat die App programmiert.
Daniel Rawe aus Finnentrop hat die App programmiert. © Privat

Die Idee kam Kay Schulte erst in der vergangenen Woche. Der Schmallenberger Getränkegroßhandel arbeitet mit vielen gastronomischen Betrieben im Stadtgebiet zusammen und beliefert sie.

„Sie machen einen Großteil unserer Kundschaft aus. Aktuell ist für viele die Situation natürlich schwierig. Ich habe dann überlegt, was man machen könnte, um zu helfen“, sagt der 32-Jährige.

Dann kam ihm die Idee für eine App, die den Bürgern eine Übersicht zu den gastronomischen Angeboten bietet. „Ich kannte Daniel Rawe noch von einem Unternehmerstammtisch. Ich wusste, dass er als Consultant für Marketing-Automatisierung auch Apps programmiert.“ Gesagt, getan.

Innerhalb weniger Tage stellt der Finnentroper eine sogenannte Web-App auf die Beine. Den finanziellen, wie auch zeitlichen Aufwand nimmt Daniel Rawe auf seine Kappe. „Ich möchte auch meinen Beitrag leisten und in dieser schweren Zeit etwas zurück geben. Daher verzichten wir aktuell auf unser Honorar und übernehmen alle Kosten, welche zum Betrieb der Web-App notwendig sind.“ Die ersten Betriebe aus Schmallenberg sind dort bereits vertreten.

Einfache Handhabung

„Es funktioniert ganz leicht“, erklärt Kay Schulte. „Die Betriebe können dort kostenlos fünf, sechs oder mehr Gerichte oder Getränke einstellen, die sie außer Haus liefern oder die dort abgeholt werden können - trotz Corona-Schließung“, so der 32-Jährige.

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Auch das Einstellen der Speisekarte in PDF-Form funktioniert. Getränke Schulte bietet dort beispielsweise verschiedene Weinsorten aus dem Weindepot an. „Über die Homepage (www.leckeres-essen-bestellen.de/schmallenberg) können sich Bürger direkt die App auf ihr Handy runterladen - oder auch einfach auf der Seite bestellen.“

Aktuell ist der Service sowohl für Bürger als auch für die Betriebe kostenlos - „so können wir trotz der Schließungen alle wenigstens etwas verdienen.“ Dies sei gleichzeitig auch ein Aufruf, jetzt die lokale Gastronomie zu unterstützen - „damit sie erhalten bleibt.“ Erhalten bleiben soll nach der Krise auch die Internetseite - „es gibt auch Überlegungen, die Web-App noch auf andere Städte auszuweiten“, sagt Schulte dazu.

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Bislang sind in Schmallenberg beispielsweise das Bacio, der Heimkehof, Heumes Scheune, Werners Top Snack, die Tenne aus Bad Fredeburg oder Esselbräu aus Eslohe mit dabei. „Wenn es am Ende 30 oder 40 Betriebe wären, wäre das natürlich Top“, sagt der 32-jährige Schmallenberger, der hofft, dass weitere Gastro-Betriebe mitmachen wollen.