Eslohe. Mit mehreren Aktionen begegnet der Esloher Grundschverbund der Corona-Krise. Über eine dürften sich die Esloher Senioren ganz besonders freuen.

Das Leben besteht nicht nur aus Corona - auch, wenn die Zeiten gerade noch so schwierig sind und das Thema so bestimmend ist. Und das Leben besteht auch nicht nur aus Mathe und Deutsch. Um bei den Kindern in dieser ungewöhnlichen Zeit den Blick auf etwas Schönes zu richten, hat sich der Grundschulverbund Eslohe drei Aktionen ausgedacht - und über eine davon dürften sich die Bewohnerinnen und Bewohner des Störmannshofs ganz besonders freuen.

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Neben einem Mal- und Schreibwettbewerb, sind die Jungen und Mädchen der Grundschulstandorte Eslohe, Wenolthausen und Reiste dazu aufgerufen, kleine Videos zu drehen, die den Senioren ein Lächeln ins Gesicht zaubern sollen.

Denn: Gerade die Bewohner der Seniorenheime trifft die Krise mit ihren Einschränkungen momentan besonders hart. Nachdem sie zuletzt wenigstens noch einmal am Tag einen Besucher empfangen durften, ist auch das nach einem Erlass des Gesundheitsministeriums nicht mehr erlaubt. Keine Kinder, keine Enkel, keine Freunde. „Und das ausgerechnet in der Osterzeit, die doch geprägt sein sollte von Hoffnung und Zuversicht“, sagt Nicole Waldow-Bierbaum als Leiterin des Grundschulverbundes.

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„Daher möchten wir als Schule genau diese Botschaft in einem Film zusammenstellen, den wir den Bewohnerinnen und Bewohnern des Störmanns Hofs schenken möchten. Sie sollen Kinder und gerne auch Erwachsene sehen, die ihnen ein Gedicht vorlesen, einen Witz erzählen, ein Lied singen oder einfach ein paar liebe Grüße schicken“, ruft sie auf.

Der Kreativität seien dabei keine Grenzen gesetzt, wenn es darum gehe, den älteren Menschen in diesen Tagen eine ganz besondere Osterfreude zu machen. Wer möchte, könne im Video auch gerne einen einstudierten Tanz aufführen, eine Geschichte erzählen oder eine liebe Botschaft senden. „Gerne auch eine persönliche“, sagt sie. Denn sie kenne einige Kinder, deren Oma oder Opa im Störmanns Hof lebt.

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Mit dem Video hat sich auch die Grundschulleiterin selbst einiges vorgenommen. Sie will die einzelnen Filmchen, selbst zu einem langen Film zusammenschneiden. „Das habe ich privat zwar schon mal gemacht und das hat auch ganz gut funktioniert. Ich hoffe, dass es auch bei dieser Aktion gut geht und mich nicht übernehme“, sagt Waldow-Bierbaum und lacht. Aber dieser Herausforderung stelle sich sich gern. Immerhin gehe es darum, einen Lichtblick in so unwirklichen Zeiten zu gestalten. Das erste Video ist bereits eingegangen: ein Klarinettengruß.

Gemeinschaft stärken

Es gehe aber auch darum, durch die Projekte das Gemeinschaftsgefühl der Schüler auch daheim aufrecht zu erhalten. Bei dem Mal- und dem Schreibwettbewerb sei zudem das Ziel, den Blick in dieser ungewöhnlichen Zeit auf etwas Schönes zu richten. Der Malwettbewerb steht unter dem Motto „So halte ich mich fit in den Coronaferien“ und der Schreibwettbewerb lautet „Glücksmomente trotz Coronaferien“.

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Für die Kinder sei es wichtig, zu lernen, wie man mit einer solchen Situation wie der aktuellen umgehe, ohne zu sehr in eine negative Stimmung zu verfallen, sagt Waldow-Bierbaum. Auch und gerade für Kinder sei es wichtig, den Blick nach vorne zu richten und das Positive in der Vordergrund zu stellen. Das Malen und das Schreiben von Geschichten sei eine kindgerechte Möglichkeit, sich mit der aktuellen Situation auseinanderzusetzen.

Landrat als Schirmherr

Als Schirmherr hat sogar Landrat Dr. Karl Schneider, der selbst in Quarantäne war, ein Grußwort an die Kinder gerichtet. „Für mich auch eine ganz neue Erfahrung, die Dienstgeschäfte von zu Hause aus zu erledigen“, gesteht Schneider gegenüber den Kindern. Es sei nicht schön, wenn man das Haus nicht verlassen dürfe. Genau deswegen seien die Kleinigkeiten, über die wir uns jetzt freuen, umso wichtiger. „Kleinigkeiten, die zeigen, dass wir als Gesellschaft zusammenhalten“.