Meschede. Es soll einfach nichts werden mit seinem Konzert in Meschede: Der Pianist Menachem Har-Zahav muss zum dritten Mal absagen.

Mit bisher drei abgesagten Konzerten ist der Pianist Menachem Har-Zahav wohl der klare Pechvogel in der Mescheder Kulturwelt.

„Das ist mir wirklich noch nie passiert“

Am 4. Januar war das Konzert des Künstlers erstmalig in der Alten Synagoge geplant. Etliche Besucher waren gekommen, um den Meister auf dem Klavier spielen zu hören, die Türen blieben jedoch geschlossen.

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Von Ute Tolksdorf, Jürgen Kortmann, Oliver Eickhoff, Frank Selter, Alexander Lange, Christina Schröer

An der Tür hing ein Informationsblatt, das die enttäuschten Musikliebhaber darüber unterrichtete, dass der Künstler wegen einer Autopanne nicht kommen könne.

Ein Nachholtermin war schnell gefunden, und die Mescheder freuten sich auf das Konzert am 8. Februar. Dabei hatte allerdings niemand mit Sturm „Sabine“ gerechnet, der dafür sorgte, dass das Konzert wiederum abgesagt werden musste. Die Eintrittskarten behielten weiterhin ihre Gültigkeit und ein neuer Termin wurde für den 28. März festgelegt.

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Neuer Versuch im Herbst

Vera Weston, Weston Musikmanagement, sagte auf Nachfrage der Redaktion: „Es ist mir wirklich noch nie passiert, dass ich einen Auftritt dreimal absagen musste. Aber aufgrund der Coronakrise muss leider auch dieser neue Termin wieder verschoben werden. In der aktuellen Situation ist natürlich überhaupt keine Planung möglich, aber wir kommen auf jeden Fall nach Meschede. Erst einmal planen wir für den Herbst dieses Jahres, aber es ist zurzeit einfach alles ungewiss. Wir gehen aber davon aus, noch in diesem Jahr mit Menachem Har-Zahav in Meschede spielen zu können.“

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Für Kulturschaffende ist die Situation auch finanziell oft wirklich prekär, da sie bei Nicht-Stattfinden der Auftritte oftmals auch kein Geld verdienen. Andererseits gibt es aber auch Künstler, die vertraglich auch bei Ausfall einer Veranstaltung bezahlt werden müssen, was dann ein Problem für das Management und die Veranstalter mit sich bringe, erklärt Weston.

Künstler hoffen auf Hilfen

Viele der Künstler hoffen jetzt auf die von der Regierung in Aussicht gestellten Hilfen, um irgendwie über die Runden zu kommen.

Menachem Har-Zahav begann schon im Alter von vier Jahren seine Ausbildung am Klavier. Sein erstes Konzert gab er mit sieben Jahren. Es folgte eine Studium an der Central Missouri State University in den USA. Später wurde er selbst Dozent an unterschiedlichen Universitäten. Nach seinem Umzug nach Deutschland konzentriert er sich auf seine eigene Karriere als Pianist. Mit virtuosen Interpretationen klassischer Musik begeistert er in seinen Konzerten Musikfreunde jeden Alters.