Meschede/Menden. Wer sich nicht an Quarantäne-Auflagen hält, dem droht ein Strafverfahren. Menden will diese Personen einsperren. Was plant der HSK?
Die Stadt Menden plant eine Zwangsunterbringung von Corona-Verdächtigen: Wer massiv gegen die Verhaltensregeln verstößt, soll gegen seinen Willen in einer Turnhalle untergebracht werden. Entsprechende Vorbereitungen laufen.
Verdachtsfälle nicht angetroffen
„Wer die klaren und vielfach vermittelten Verhaltensregeln in der Corona-Krise nicht einhält, sich selbst und seine Mitmenschen gefährdet, muss ab sofort mit Konsequenzen rechnen“, wird Sebastian Arlt, Erster Beigeordneter der Stadt Menden, zitiert. Im benachbarten Märkischen Kreis hatte das Gesundheitsamt bei angekündigten Besuchen des Mobilen Dienstes, der Verdachtsfälle untersuchen soll, nach eigenen Angaben jede fünfte Person nicht angetroffen.
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Wie sieht die Situation im Hochsauerlandkreis aus? Sind auch hier Zwangsunterbringungen geplant? Gibt es Verstöße, weil Menschen sich nicht an die Quarantäne halten? Diese Fragen sind regelmäßig ein Thema des Krisenstabs, der in Meschede-Enste tagt und die Lage bespricht. Jedoch: „Der Krisenstab hat das thematisiert, bislang sind uns keine Fälle bekannt“, erklärte Martin Reuther, Pressesprecher des Hochsauerlandkreises.
Kritik am Vorgehen
Zugleich betonte er: „Wir sprechen bei Quarantäneverstößen von einer Straftat, die von der Staatsanwaltschaft verfolgt werden.“ Auch die Polizei , die im Krisenstab ebenfalls vertreten ist, berichtete nicht über derartige Zwischenfälle oder Verstöße gegen Quarantäne-Auflagen. Kritik gibt es unterdessen aus dem NRW-Innenministerium am Vorgehen in Menden: Innenminister Herbert Reul (CDU) bezeichnete das Einsperren als überzogen.