Meschede. Die Geschichte er Feuerwehr in Meschede: 1884 wurde sie gegründet. Schon bald darauf folgte die erste Bewährungsprobe in der Innenstadt.

Gesucht wird: Ein vor 135 Jahren gegründeter Zusammenschluss verantwortungsbewusster Bürger, der heute insgesamt über 500 gut ausgebildete, aktive Mitglieder hat (darunter mehr als 30 Frauen) und insgesamt ca. 5300 Einsatzstunden pro Jahr freiwilligen und ehrenamtlichen Einsatz leistet (ohne Aus- und Fortbildungsstunden). Genau das trifft auf die Freiwillige Feuerwehr Meschede zu. Sie besteht aus zwei Löschzügen (Meschede und Freienohl) und zehn Löschgruppen in den Ortsteilen.

49 Bürger dabei

Der 1911 gegründete Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr muss hier ebenfalls erwähnt werden, ohne im Einzelnen auf seine herausragende Bedeutung für das Mescheder Gemeinwohl eingehen zu können. In Meschede wurde die Freiwillige Feuerwehr im Jahr 1884 gegründet: 49 Bürger folgten damals dieser Einladung und gründeten 1884 die Freiwillige Feuerwehr Meschede.“

Auch interessant

Schon zehn Tage nach der Gründung erfolgte der erste Einsatz im Wohn- und Geschäftshaus des Kaufmanns Josef Wolf. Damals war ein Feuer die größtmögliche Katastrophe, die eine Gemeinde treffen konnte: Einmal gab es wesentlich mehr offenes Feuer in den Haushalten (Kerzen, Herdfeuer etc.) und zum anderen breitete ein Feuer sich wesentlich schneller aus als heute, da noch überwiegend Holz in den Häusern verbaut wurde.

Die Freiwillige Feuerwehr bewährte sich. Feuerwehrmänner wie August Niggemann, Jo Willmes, Werner Eickler und Hans Vogt wurden zum Beispiel für ihren Einsatz mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Kinder ab zehn Jahren dabei

Früh übt sich: Ab dem zehnten Lebensjahr können Kinder der Freiwilligen Feuerwehr beitreten. Sie treffen sich einmal die Woche und werden neben der technischen Einweisung vor allem sportlich gefordert. Ca. 180 Kinder nehmen dieses Angebot derzeit wahr. Mit 18 Jahren können sie dann in den aktiven Dienst überwechseln. Hier wird Theorie, Technik und Praxis an zwei Stunden in der Woche absolviert. Feuerwehrleute müssen körperlich fit sein und sich in der Theorie und Praxis des Brandschutzes auskennen. Sie müssen Risiken erkennen, einschätzen und bearbeiten können. Vor allem sind sie immer im Dienst, Tag und Nacht abrufbereit, sei es am Arbeitsplatz oder in ihrer Freizeit.

Hubertus Schemme, der bisherige Stadtbrandinspektor, hier bei einem Interview.
Hubertus Schemme, der bisherige Stadtbrandinspektor, hier bei einem Interview. © Freiwillige Feuerwehr Meschede | Hans-Jörg Steiner

„Das ist schon Idealismus pur“, findet nicht nur der ehemalige Stadtbrandinspektor Hubertus Schemme, sondern jeder Bürger sollte die entsprechende Wertschätzung gegenüber der Freiwilligen Feuerwehr in Meschede aufbringen. „Natürlich ist der Eintritt und der Austritt freiwillig“, erklärt der Ex-Stadtbrandinspektor, „aber alles andere ist straff und hierarchisch organisiert.“

Die Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehr haben sich geändert: „Die Zunahme der Umwelt- und Naturereignisse neben der wachsenden Hilflosigkeit der Menschen sind Hauptgründe für die gesteigerte Nachfrage der technischen Hilfeleistungen, die die Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehr oft bis an ihre Grenzen belasten. Viele Einsätze, wie Türöffnungen oder Tragehilfe bei Krankentransporten sind in Städten mit einer Berufsfeuerwehr anders geregelt. Hier in Meschede sind diese Leistungen unentgeltlich, aber eigentlich zählen sie nicht zu unseren Aufgaben. Man sollte immer bedenken, dass Kameraden dafür ihre Arbeitsplätze verlassen müssen und das freiwillige Ehrenamt hier erheblich strapaziert wird“, erinnert uns Hubertus Schemme.

Ehrenamtlicher Einsatz

Er fährt fort: „Wegen des flächenmäßigen Umfanges unseres Stadtgebietes sind wir hier auf eine Freiwillige Feuerwehr angewiesen. Auch dieses Argument sollte jedem Mescheder Bürger bewusst machen, dass der ehrenamtliche Einsatz so vieler verantwortungsbewusster Mitbürger gar nicht hoch genug geschätzt werden kann.

Auch interessant

Die Freiwillige Feuerwehr Meschede verfügt über 500 gut ausgebildete, aktive Mitglieder (darunter mehr als 30 Frauen) und leistet insgesamt ca. 5.300 Einsatzstunden pro Jahr freiwilligen und ehrenamtlichen Einsatz (ohne Aus- und Fortbildungsstunden).

Zum Jahreswechsel 2019/2020 löste Robert Hillebrand als neuer Leiter der freiwilligen Feuerwehr Stadtbrandinspektor Hubertus Schemme ab.