Meschede. 40 Prozent der Mescheder sind Mitglied in einem Sportverein: Die Wurzeln legte 1882 der TV. Damals ging es noch um den Dienst am Vaterland.
Rund 30 Prozent der Bundesbürger sind in den mehr als 90.000 deutschen Sportvereinen Mitglieder. In Meschede betätigen sich knapp 40 Prozent der Bürger in einem der 51 Sportvereine, also deutlich mehr als im bundesdeutschen Schnitt. Historisch kann Meschede mit Recht auf eine Sport-Tradition verweisen, die sich auch heute noch in dem hohen Anteil sportlich organisierter Vereine und deren Mitglieder widerspiegelt: Unser ältester Sportverein, der 1882 gegründete TV, Vorläufer des heutigen SSV Meschede, zählt zu den ältesten Turnvereinen Deutschlands (der erste war der 1814 gegründete TSV Friedland).
Aber auch die Vielfalt der angebotenen Sportarten lässt fast nichts zu wünschen übrig: 28 Fachsportarten mit jeweils eigenen Differenzierungen bieten ein umfangreiches Angebot vom Fußball über fast alle anderen Ballsportarten, Ski, Turnen, Leichtathletik. Schwimmen und Judo bis zum Tanz- und Herzsport. In Meschede ist das Angebot vielfältig und breit gefächert.
Einer, der sich auskennt
Einer, der sich auskennt, ist Arnold Kotthoff, Vorsitzender des Stadtsportverbandes Meschede: „Der Stadtsportverband Meschede fördert den Sport, koordiniert die erforderlichen Maßnahmen unter Berücksichtigung der immer gewichtiger werdenden Freizeit. Er vertritt den Sport gegenüber der Stadt und in der Öffentlichkeit. Zu den vielfältigen Aufgaben zählen unter anderem, den Breiten- und Leistungssport, Mitarbeiter und Jugendarbeit, Sportabzeichen, und Veranstaltungen zu fördern sowie den Sportausschuss und den Kreissportbund bei der Durchführung seiner überfachlichen Aufgaben zu unterstützen. Der Stadtsportverband versteht sich darüber hinaus als Akteur der lokalen Integrationsarbeit.
Als langjähriger Tischtennisspieler und Skifahrer absolvierte Arnold Kotthoff in beiden Sportarten Trainerlehrgänge „aus der Not heraus, damit der Nachwuchs nicht verloren ging.“ Das war und ist für ihn selbstverständlich: Der Vorsitz im Stadtsportverband Meschede ist ein Ehrenamt, auch wenn es gelegentlich „recht zeitintensiv“ ist.
Nachwuchsarbeit als Voraussetzung
Arnold Kotthoff sieht die Nachwuchsarbeit als Voraussetzung für jeden Sportverein an. „Das setzt natürlich Einsatz voraus und die Übernahme von Verantwortung. Sportvereine sind keine Dienstleistungsanbieter, sondern sie leben vom Miteinander der Vereinsmitglieder. Jeder sollte sich verantwortlich fühlen und etwas beitragen zum Wohle des Vereins. Persönlichkeitsentwicklung, Teamgeist, Sozialisation, Integration, Partizipation und nicht zuletzt auch gesundheitliche Vorteile fließen reichlich zurück“.
Im 19. Jahrhundert bezweckten Sportvereine „insbesondere den Betrieb und die Förderung der deutschen Turnkunst als des Mittels sittlich heiteren Lebensäußerungen als praktische Grundlage für das Leben und den Dienst fürs Vaterland“ (Auszug aus der Satzung des TV Eversberg aus dem Jahre 1888). Im 20. Jahrhundert spielten Leistung und Erfolg eine wesentliche Rolle.
Thema Gesunderhaltung
Heute stehen auch andere Aspekte im Fokus: Jugendarbeit, Gesundheitserhaltung, Seniorenarbeit, wobei die Förderung des Spitzensports natürlich immer Programm bleibt. Die Mescheder sind treue Vereinsanhänger, sie bleiben oft ihr Leben lang in ihrem Verein. Dieses traditionelle Vereinsverhalten an die geänderten gesellschaftlichen Verhältnisse anzupassen, ist eine große Herausforderung, die Mut, Kraft, Kreativität und vor allem Einsatzfreude benötigt. Das schaffen die Mescheder.
>>>HINTERGRUND
Unser ältester Sportverein in Meschede ist der 1882 gegründete Turnverein.
Im Jahr 1934 wurde er zum TuS Meschede 1882 und im Jahr 1971 zum SSV (Spiel- und Sportverein Meschede.
Heute bietet der SSV viele verschiedene Sportarten in zehn Abteilungen an.