Schmallenberg/Grafschaft. Zusammenhalt in der Corona-Krise: Ein Rentner ruft zur gemeinsamen Aktion auf. Atemschutzmasken sollen gespendet werden. Jeder kann mitmachen.

Meinolf Saßmannshausen lebt in Grafschaft und ist bereits seit neun Jahren aus dem aktiven Dienst der Feuerwehr ausgeschieden - vorher war er Wehrleiter der Feuerwehr der Stadt Schmallenberg. Aktuell ist er noch in der Ehrenabteilung der Feuerwehr aktiv. Auch ihn beschäftigt die Coronakrise, die auch Schmallenberg betrifft. „Ich habe dann überlegt, wir unsere Ehrenabteilung, die aus ausgeschiedenen und ehemaligen Feuerwehrmännern besteht, jetzt aktuell helfen kann.“ Relativ schnell sei er auf die Idee einer Nähaktion für Atemschutzmasken gekommen. Deswegen ruft er jetzt alle Schmallenberger auf, mitzumachen.

Zeit zuhause sinnvoll nutzen

„Atemschutzmasken und Desinfektionsmittel sind fast überall knapp“, sagt der Grafschafter Rentner. Aktuell haben die Leute viel zeit, die sie zuhause verbringen. „Da kann man ja die Zeit zuhause auch sinnvoll nutzen“, findet Saßmannshausen. Beispielsweise mit einer Mundschutz-Nähaktion. „Ich habe mit meinen Kollegen darüber gesprochen und wir fanden die Idee alle gut. Dann habe ich eine Rundnachricht an Grafschafter und Grafschafter Vereine geschickt“, erinnert er sich zurück.

Meinolf Saßmannshausen Enkeltochter Nina Schnepper näht eine Atemschutzmaske für die Aktion
Meinolf Saßmannshausen Enkeltochter Nina Schnepper näht eine Atemschutzmaske für die Aktion © Privat

Der Aufruf war vor ein paar Tagen. Ein paar Rückmeldungen hat Meinolf Saßmannshausen bereits bekommen: „Einige Leute wollen schon mitmachen. Auch meine Frau und meine Enkeltochter machen mit.“

Er verweist auf zahlreiche Gratis-Anleitungen im Internet - stellt aber auch selbst eine Version zur Verfügung.

„Der Vorteil bei diesen selbstgenähten Masken ist, dass man sie bei 90 Grad waschen und bei Bedarf wiederverwenden kann“, sagt Meinolf Saßmannshausen, der Vorsitzender der Ehrenabteilung ist. Das sei vor allem im privaten Gebrauch nützlich.

Abgabe an Krankenhaus denkbar

Als nächsten Schritt sieht der Vorsitzende die Absprache mit dem Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft oder ehrenamtlichen Institutionen und Betrieben.

Ich werde dort nachfragen - zunächst im Krankenhaus - ob noch Atemschutzmasken dort benötigt werden. Ansonsten kämen auch noch Rettungsdienst, Feuerwehr oder die Caritas als Spendenempfänger in Frage oder wir würden die fertigen Masken in Apotheken und Lebensmittelgeschäften auslegen, wo sich Bürger die Masken natürlich kostenlos mitnehmen können.“ Ähnliche Aktionen hatte es auch schon in anderen Städten gegeben. So hatte beispielsweise das Hagener Theater 1000 Atemschutzmasken an eine Klinik gespendet.

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Vor der Abgabe der gesammelten Masken werden diese durch den Grafschafter noch einmal gründlich desinfiziert. Er hofft, dass er mit seiner Idee anderen Menschen helfen kann. Denn in der Corona-Krise gelte es nun, zusammenzuhalten. „Und so kann jeder eine kleine Hilfe beisteuern - selbst wenn sie für den privaten Gebrauch oder ältere besorgte Mitmenschen ist.“

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Bei Fragen oder Informationen können sich Interessierte aus dem gesamten Stadtgebiet der Stadt Schmallenberg bei Meinolf Saßmannshausen unter der Telefonnummer 02972-6604 melden. Er kann auch ein Schnittmuster zur Verfügung stellen. Ansonsten verweist er auf Anleitungen im Internet, unter anderem mit Video-Anleitungen bei Youtube. Fertige Masken können bei Meinolf Saßmannshausen (Michael-Spanner-Straße 5) abgegeben werden.

Die Anleitung

Zur Herstellung benötigt man: 17x17 Zentimeter Stofftuch aus durchlässigem und kochfestem Baumwollstoff (T-Shirt oder leichtes Baumwolltuch); 2x 17 lange und 2 Zentimeter breite Stoffstreifen aus kochfester Baumwolle; 1x 15 Zentimeter langer biegsamer Basteldraht oder Klemmdraht von Gefrierbeuteln. 2x 90 lange und 2 Zentimeter breite Stoffstreifen aus kochfester Baumwolle.

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Zuerst zeichnen wir das 17 x 17 cm Stofftuch an und schneiden es aus. Dann wird es zur Hälfte gefaltet und gebügelt. Dann bügeln wir in das Stofftuch 3 gleichmäßig verteilte Falten, mit einer Tiefe von 2,5cm.

Als nächstes schneiden wir 2x 90cm lange und 2cm breite Streifen für Kopfbänder und 2x 17cm lange und auch 2cm breite Streifen zur Kantenverstärkung aus dem Baumwollstoff aus. Wir bügeln alle 4 Streifen zur Hälfte.

Nun legen wir das Stofftuch oben und unten in die Kantenverstärkungen ein. Am Oberteil wird der Draht in die Kantenverstärkung eingelegt. Stofftuch wird eingefasst und Kantenverstärkungen werden festgesteckt. Alles wird jetzt vernäht. Die eingebügelten Falten im Stofftuch werden jetzt zusammengelegt und mittig auf beiden Seiten in die Kopfbänder eingelegt. Jetzt werden die Kopfbänder festgesteckt und vernäht