Meschede. Im Klinikum Hochsauerland gibt es am Standort Meschede offensichtlich einen Personalwechsel - offenbar nicht im gegenseitigen Einvernehmen.

Im St.-Walburga-Krankenhaus und in der Stadt Meschede wird die Entwicklung schon kommentiert, doch das Klinikum Hochsauerland schweigt sich weiter darüber aus. Seit Januar hat die Onkologie (die Krebsabteilung) einen neuen Chefarzt. Dr. Martin Schwonzen, der die Abteilung über viele Jahrzehnte geleitet hatte, ist nur noch für die Ambulanz zuständig. Dort betreut er weiter Privat- und Kassenpatienten. Von Klinikbetrieb ist er aber freigestellt.

Doktor Mohammad Wattad, war zuvor Leitender Oberarzt der Haematologie und Leiter der Stammzell-Transplantation des Evangelischen Krankenhauses Essen-Werden.
Doktor Mohammad Wattad, war zuvor Leitender Oberarzt der Haematologie und Leiter der Stammzell-Transplantation des Evangelischen Krankenhauses Essen-Werden. © FUNKE Foto Services | Christof Koepsel

Neuer Chefarzt ist Dr. Mohammad Wattad

Neuer Chefarzt dort ist Dr. Mohammad Wattad, Onkologe und Palliativmediziner, der zuletzt bei den Evangelischen Kliniken Essen-Mitte als Leitender Oberarzt und Leiter der Einheit für Stammzelltransplantation tätig war. Laut Information der Essener Klinikums ist er Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie, Internistische Onkologie, Labordiagnostik und Hämostaseologie.

Dieser Übergang scheint bisher nicht im Einvernehmen aller Betroffenen erfolgt zu sein. Weder Dr. Martin Schwonzen noch die Pressestelle des Klinikums waren zu einer erläuternden Stellungnahme bereit. Erfolgt sein soll diese Personalie unter anderem wegen des geplanten Ausbaus der Palliativstation in Meschede. So hatte das Klinikum im März des vergangenen Jahres erklärt, dass es die Palliativstation vom Marienhospital in Arnsberg nach Meschede verlegen und dafür auch neu bauen werde.

Stellungnahme des Klinikums

Die Genehmigungen lägen vor, hieß es damals. Wie lange es jetzt noch dauert, bis Meschede eine Palliativstation erhält, das wollte das Klinikum bisher noch nicht sagen.

Auch interessant

Richard Bornkeßel, Pressesprecher des Klinikums Hochsauerland, erklärte auf Nachfrage schriftlich: Das Versorgungsspektrum der Klinik für Onkologie am Standort St.-Walburga-Krankenhaus werde umfassend erweitert. Dies umfasse unter anderem einen Ausbau des therapeutischen Angebots sowie den Einbezug weiterer Kooperationspartner. „Die Gespräche mit den Beteiligen sind derzeit noch in der Schlussabstimmung. Wenn die Konzeption mit den notwendigen Kooperationsvereinbarungen abgeschlossen ist, werden wir gerne zeitnah und umfassend informieren.“

Bei  der Werbung für eine Telefonaktion zum Thema Darmkrebs:  die drei Chefärzte (von links) Dr. Georg Köhne (Gastroenterologie), Privatdozent Dr. Martin Schwonzen (Onkologie) und Uwe Zorn (Viszeralchirurgie).
Bei der Werbung für eine Telefonaktion zum Thema Darmkrebs: die drei Chefärzte (von links) Dr. Georg Köhne (Gastroenterologie), Privatdozent Dr. Martin Schwonzen (Onkologie) und Uwe Zorn (Viszeralchirurgie). © Privat

Dr. Martin Schwonzen ist nicht mehr Chefarzt

Und zu Dr. Schwonzen, schreibt Bornkessel: „Privatdozent Dr. Schwonzen ist nach wie vor Mitarbeiter des Klinikums Hochsauerland.“ In welcher Funktion, das schreibt der Pressesprecher nicht.

In der neuen Klinik sollten dann Patienten medizinisch so weit betreut, bis sie anschließend wieder in ihr häusliches Umfeld wechseln und dort ambulant weiter behandelt werden oder, wenn das nicht möglich ist, in ein Hospiz verlegt werden. Insgesamt sieben Betten sollten das Klinikum dann laut Krankenhausplan für die Palliativmedizin erhalten - alle in Meschede. Bislang würden im Rahmen der Onkologie nur zwei palliativmedizinische Betten in Meschede betrieben. Hinzu kämen zwei Zimmer für Angehörige, die die Patienten dann in der Klinik begleiten können. Diese Möglichkeit gibt es in Arnsberg bislang nicht.

>>>HINTERGRUND
Gegen die Schließung der Palliativabteilung in Arnsberg und dem damit verbundnen Ausbau der Palliativabteilung in Meschede hatte sich Anfang des vergangenen Jahres bereits Widerstand in Arnsberg gebildet.

664 Unterstützer hatten eine entsprechende Online-Petition von Simone Loerwald unterzeichnet. Ihr Argument: Die Station sei ausgelastet und diene der versprochenen „umfassende Versorgung der Bevölkerung“ im HSK vor Ort.