Meschede. . In einer neuen Klinik für Palliativmedizin werden am Mescheder St.-Walburga-Krankenhaus künftig schwerstkranke Patienten betreut.

Am St.-Walburga-Krankenhaus werden künftig schwerstkranke Menschen in einer neuen Klinik für Palliativmedizin betreut. „Die Genehmigungen liegen jetzt vor“, sagt Richard Born­keßel, Sprecher des Klinikums Hochsauerland. Der genaue Zeitpunkt der Umsetzung könne aber noch nicht benannt werden. Derzeit würden zwei Alternativflächen dafür auf dem Krankenhausgelände geprüft.

Für die neue Klinik am Mescheder Standort verlagert das Klinikum seine bisherige Palliativmedizin vom Standort am Marienhospital in Arnsberg. Im Gegenzug wird dafür dann dort das Versorgungsangebot der Klinik für Orthopädie und der Klinik für Neurochirurgie erweitert.

Bedarf für unheilbar Erkrankte steigt

Hintergrund für die Verlagerung der Palliativmedizin ist wiederum der bereits erfolgte Ausbau der Klinik für Onkologie (also zur Behandlung von Krebsbehandlungen) in Meschede: „Wir haben in Meschede dafür die besten Voraussetzungen.“ Durch die Spezialisierung auf die Onkologie steigt aber auch ein Bedarf an einer palliativmedizinischen Versorgung für unheilbar Erkrankte.

In der neuen Klinik werden dann Patienten für eine bestimmte Zeit medizinisch so weit betreut, bis sie anschließend wieder in ihr häusliches Umfeld wechseln (und dort dann ambulant weiter behandelt werden) oder, wenn das nicht möglich ist, in ein Hospiz. Insgesamt sieben Betten werden dem Klinikum laut Krankenhausplan für die Palliativmedizin eingeräumt: Sie werden künftig alle in Meschede sein. Bislang werden, im Rahmen der Onkologie, zwei palliativmedizinische Betten in Meschede betrieben.

Zimmer auch für Angehörige

Hinzu kommt, dass auch zwei Zimmer für Angehörige geschaffen werden, die die Patienten dann in der Klinik begleiten können. Diese Möglichkeit gibt es in Arnsberg bislang nicht.

Online ist in Arnsberg eine so genannte „Open Petition“ gestartet worden, in der man sich gegen die Schließung der Palliativmedizin vor Ort aussprechen kann. Eine Schließung, so die Initiatorin der Petition, „würde in der medizinischen Versorgung der Bürger im HSK eine nicht zu schließende Lücke hinterlassen“.

Aktuell Versorgungsangebot angepasst

Dies gehe „am Ziel vorbei“, sagt Richard Bornkeßel: „Es geht hier nicht um eine Schließung, sondern um einen Ausbau des Angebotes.“ Aktuell sei am Marienhospital das Versorgungsangebot von vier auf drei Betten angepasst worden – dies beruhe auf einem Personalwechsel im ärztlichen Leitungsteam der Palliativmedizin, so Bornkeßel. Er betont, entgegen anderslautenden Gerüchten sei keine dauerhafte Einschränkung der palliativmedizinischen Versorgung geplant, sondern im Gegenteil ihr Ausbau.

>>>HINTERGRUND<<<

Laut Weltgesundheitsorganisation ist Palliativmedizin eine aktive, ganzheitliche Behandlung von Patienten mit weit fortgeschrittener Erkrankung und begrenzter Lebenserwartung.

Die Erkrankung spricht nicht mehr auf therapeutische Maßnahmen zur Heilung an. Die Beherrschung der Schmerzen und Krankheitsbeschwerden, psychologischer, sozialer und spiritueller Probleme hat Priorität.

Mehr Infos zum Beispiel bei der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, https://www.dgpalliativmedizin.de/

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