Latrop. Aus Latrop gibt es weiter Gegenwind gegen das Wisentprojekt. Außerdem soll ein Positionspapier an die Ministerin übergeben werden.

Die Latroper wollen weiter klare Kante gegen das Wisentprojekt zeigen - dabei geht es ihnen nicht um das Projekt an sich („damit haben wir kein Problem“) sondern nur um die Verlagerung nach Schmallenberg - und darum, dass Schmallenberger in die Entscheidungsprozesse nicht einbezogen werden.

Es gehe auch nicht darum, einen Streit zwischen den beiden Städten anzuheizen: „Wir verstehen uns gut. Nur in dieser Sache gibt es sehr unterschiedliche Auffassungen“, so der Dorfvorsitzende Ulrich Lutter, der sich aber vor allem über die Vorgehensweise ärgert: „Weil niemand hier mit einbezogen wird.“

Weitere Vertreter vor Ort

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Auch Vertreter vom Waldbauernverband, dem landwirtschaftlichen Kreisverband oder aus dem Tourismus-Bereich waren bei der Versammlung, um noch einmal zu betonen, dass die Schmallenberger das Wisent-Projekt und die Tiere hier im Stadtgebiet nicht wollen. Der geplante Zaun solle alleinig auf das Stadtgebiet Bad Berleburg verlagert werden, so ihre Forderung

Die Latroper wehren sich gegen das Wisentprojekt
Die Latroper wehren sich gegen das Wisentprojekt © WP | Laura Handke

Prinz Richard hätte das Projekt dort damals ins Leben gerufen. Sein Erbe wolle die Tiere „nun aber nicht haben“.

Der Landwirtschaftliche Kreisverband und der Waldbauernverband wollen außerdem beim Besuch der Ministerin Ursula Heinen-Esser am kommenden Mittwoch ein Positionspapier übergeben und erneut die Einstellung des Projekts fordern.

Artgerechte Haltung nicht möglich

„Es gibt keine artgerechte Haltung durch die Einzäunung. Die Wisente müssen täglich nachgefüttert werden. Wie sollen die Tiere hier auf Dauer überleben, wenn jetzt nicht mal genug Nahrung für sie da ist“, hieß es.

Außerdem werde die Herde durch Inzucht weiter wachsen - der Platz für alle Tiere im Gehege würde nicht reichen: Das Gebiet in der Größe, wie es geplant ist würde eigentlich nur Platz für rund fünf Wisente hergeben.

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Besonders ärgerlich sei auch, so Georg Feldmann-Schütte (Waldbauern): „Heimische Hirsche sollen aus dem Einzäunungsgebiet vertrieben werden um ortsfremde Tiere anzusiedeln. Über 800 Hektar FFH-Gebiet werden von den Wisenten in einer kurzen Zeit zerstört.“

Auch auf den Tourismus könnte das Projekt negative Auswirkungen haben. Viele Gäste hätten Angst, den Tieren zu begegnen. Denn scheu, so wie vom Trägerverein angekündigt, seien sie keinesfalls.

Latroper geben sich optimistisch

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Die Latroper seien aber optimistisch, dass eine Lösung gefunden wird, die Schmallenberg außen vor lässt. „Anders geht es nicht. Und dabei geht es uns nicht nur um Latrop“, betont Lutter, der nachschiebt: „Es geht uns um das gesamte Stadtgebiet, was unter dem Projekt leidet.“

Der Stadtrat, die Verkehrsvereine und die Latroper hatten bereits vor diesem Termin jeweils eine Resolution beschlossen (wir berichteten).