Meschede. Nach dem Vodafone-Betrugsfall in Meschede und dem Verkauf von Unitymedia - was wird aus Vodafone-Shop und was passiert mit dem letzten Betreiber?

Es gibt jetzt einen klaren Plan für den Vodafone-Shop in der Mescheder Ruhrstraße. Nach dem Betrugsskandal im vergangenen Sommer und dem Kauf von Unitymedia durch Vodafone, war darüber spekuliert worden, welches der beiden Ladenlokale in Zukunft genutzt wird. Lange war auch nicht klar, ob sich überhaupt ein Betreiber findet.

Geschäft in Meschede galt als „verbrannt“

Der Grund: In manchen Kreises galt das Geschäft in der Mescheder Ruhrstraße durch den Betrug als „verbrannt“. Der Betreiber hatte Handys nicht ausgehändigt, Unterschriften gefälscht, falsche Tarife eingetragen oder Mehrjahres-Verträge untergeschoben, um so eine höhere Konzession zu erhalten. Viele Kunden standen ohne jeden Vertrag da, hatten aber trotzdem Abbuchungen. Insgesamt soll es mindestens 40 Fälle gegeben haben. Die Schadenssumme betrug rund 35.000 Euro.

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Vodafone hatte damals sehr kulant reagiert, das lobte auch die Verbraucherberatung. „Man darf nicht vergessen, wir waren die Geschädigten“, betont denn auch Konzernsprecher Volker Petendorf. Und das nicht zum ersten Mal.

Der Unitymediashop schließt. .
Der Unitymediashop schließt. . © Ute Tolksdorf

Auch der vorherige Besitzer des Vodafone-Shops war schon strafrechtlich in Erscheinung getreten. Er hatte einen Einbruch vorgetäuscht und war im Anschluss in einem Indizienprozess verurteilt worden.

Gegen den letzten Betreiber, einen Olper, wird nach Auskunft der Staatsanwaltschaft Siegen weiterhin von der Polizei wegen Urkundenfälschung und Betrugs ermittelt. Ein Verfahren gegen ihn sei daher noch nicht bei der Staatsanwaltschaft anhängig, so der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Siegen, Patrick Baron von Grotthuss.

Die bessere Lage in der Ruhrstraße

Volker Petendorf bestätigt derweil, dass der Vodafone-Shop trotzdem wieder in Betrieb genommen wird. „Er hat einfach die bessere Lage“, sagt er. Doch der Unitymedia-Shop sei besser geführt. „Der macht eine klasse Arbeit.“

In Zukunft werde daher der jetzige Betreiber des Unitymediashops Vertriebspartner des neuen Vodafone-Geschäfts. Er werde dann dort selbstständig die Geschäfte führen und auch eine deutlich breitere Palette anbieten, von Breitband und Internet über Kabel TV bis zu Mobilfunk. „Wir werden in Meschede spätestens 2021 auch Anschlüsse im Gigabyte-Bereich anbieten“, verspricht Petendorf. Zum 1. April verschwindet die Marke Unitymedia komplett vom Markt und Vodafone übernimmt alle Geschäfte. Mit dem Umzug in die Ruhrstraße rechnet Volker Petendorf in den Monaten März/April.