Ramsbeck. Für diese Idee werden ihn viele Heimwerker lieben: Jan-Niklas Pankoke (Koki) eröffnet in Ramsbeck die erste Betontankstelle im Hochsauerland.

Jan-Niklas Pankoke ist ein Mann der Tat: Der 30-Jährige, den in Velmede und Bestwig jeder besser unter seinem Spitznamen Koki kennt - wird bald die erste Betontankstelle im Hochsauerlandkreis betreiben. Vor allem Heimwerker und alle, die gern in ihrem Garten arbeiten, dürften in früher oder später für diese Idee lieben.

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Jan-Niklas Pankoke kennt die Schwierigkeiten mit Beton nur zu gut, weil er sie am eigenen Leib erfahren hat, als er vor drei Jahren seinen Garten renoviert hat. „Es war immer ein Problem, an ordentlichen Beton zu kommen“, sagt er. Grundsätzlich gebe es drei Optionen: „Entweder du mischt selber, mit Sand, Sackzement und Splitt - das hat aber den Nachteil, dass bei mehreren Mischungen keine so sein wird wie die andere“. Ganz abgesehen von der Arbeit, dem Platzbedarf fürs Material und die Gefahr, sich beim Mischen das Grundstück zu verschmutzen. Option 2: Eine Fertigmischung, bei der am Ende nur noch Wasser beigemischt werden muss. „Das geht bei größeren Mengen aber ordentlich ins Geld“, sagt Pankoke.

Keine wirkliche Alternative

Und auch die dritte Option war aus seiner Sicht nie eine wirkliche Alternative: Die Fahrt mit einem kleinen Anhänger zu einem großen Betonwerk. „Die haben an den Wochenenden nur dann auf, wenn sie für andere große Projekte ohnehin da sein müssen. Und wenn sie auf haben, kannst du Pech haben und stehst zwei Stunden in der Schlange“, sagt Pankoke und ergänzt: „Für drei Kubik macht da samstags keiner auf“. Gerade Samstags! „Da haben die Kumpels Zeit zum helfen und es gibt keinen Beton.“

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Damit wird ab 2. März Schluss sein. Dann nimmt der 30-Jährige im Industriegebiet Ziegelwiese in Ramsbeck die erste Betontankstelle des Hochsauerlandkreises in Betrieb, die ab dann von montags bis samstags täglich von 6 bis 18 Uhr geöffnet sein wird. „Wenn das Wetter nicht mitspielt, kann sich der Starttermin vielleicht um ein paar Tage verschieben“, sagt Pankoke und will damit verhindert, dass die Leute am ersten Tag möglicherweise vergeblich nach Ramsbeck kommen. Und das könnte passieren, denn seit er seine Geschäftsidee öffentlich gemacht hat, kann er sich vor Anfragen kaum retten.

Terminal mit Touch-Display

Das Prinzip ist denkbar einfach: Die Betontankstelle verfügt über ein Mischwerk, das Frischbeton mit acht verschiedenen Rezepturen produziert. Mischungen für den Außenbereich sind ebenso dabei wie Estrich zum Fliesenlegen. An einem Terminal mit Touch-Display trifft der Kunde seine Auswahl. Wer sich unsicher ist, bekommt eine ordentliche Beschreibung des Verwendungszwecks für jede Mischung angezeigt. Nach der Eingabe der gewünschten Mischung und der benötigten Menge wird am Terminal mit EC-Karte gezahlt.

Daraufhin gibt es einen Beleg samt QR-Code, der an der Anlage eingescannt wird, sobald der Anhänger unter der Schütte steht. Bei einer Mischung dauert das Ganze gerade einmal drei Minuten. Fertig! Abfahren! Loslegen! Optional lässt sich auch Verzögerer für eine dreistündige Verarbeitungszeit hinzufügen.

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Betreiben wird Pankoke die Betontankstelle im Nebenerwerb. Hauptberuflich arbeitet er weiterhin bei der Spedition Hartmann. Durch diesen Job ist er damals erst auf die Idee gekommen, eine Betontankstelle zu betreiben. „Ich musste für die Spedition zum Hersteller dieser Anlagen in den Westerwald. Als ich das gesehen habe, habe ich direkt gedacht, das wäre auch was für hier“, erinnert sich der 30-Jährige. Damals sei er aber erst 24 Jahre alt gewesen. Jetzt, sechs Jahre später, habe er seine Familienplanung abgeschlossen, da sei es einfach mal an der Zeit für neue Herausforderungen“, sagt Jan-Niklas Pankoke und lacht.

Konkurrenz will und wird er den großen Betonwerken mit seiner Geschäftsidee nicht machen. Gedacht sei die Anlage in erster Linie für Privatleute, die kleinere Mengen für den Heimgebrauch benötigen oder für Garten- und Landschaftsbauer. Nur den Anhänger, den muss sich jeder selbst organisieren. Zumindest im Moment noch, denn mittelfristig sollen sie an der Anlage zur Miete angeboten werden.

  • Verwendet werden kann der Beton unter anderem für Randsteine, Pfosten, Rabatten, Streifenfundamente oder für Pflasterarbeiten, Ausbesserungs- und Reparaturarbeiten sowie für Estriche. Jede Mischung wird immer in gleichmäßiger Qualität abgefüllt.
  • Stehen wird die Anlage auf einem Gelände, das die Spedition Hartmann im Industriegebiet Ziegelwiese in erster Linie deshalb erworben hat, um die darauf befindliche Halle zu nutzen. Auf der Freifläche des Areals wird dann die Betontankstelle betrieben. Außerdem wird dort künftig auch Spielkastensand, Splitt in verschiedenen Körnungen, Zierkies, Ziersplitt, Schotter und Beton in Big-Packs abgefüllt und angeboten.
  • Die Schütte hat eine Höhe von 2,80 Metern. Eine optimale Höhe sowohl für Drei-Achs-Lkw als auch für Pkw mit Anhänger. Weil das Material erdfeucht aus der Anlage kommt, besteht keine Spritzgefahr, wenn der Beton in den Anhänger befördert wird.