Meschede. In Meschede ist ein Mädchen (13) angefahren worden. Der Fahrer flüchtet. Die Mutter richtet sich nun mit einem emotionalen Appell an ihn.

Ein 13-jähriges Mädchen ist am Mittwoch, 8. Januar, am Schederweg in Meschede angefahren worden. Es wurde am Bein verletzt. Der Unfallfahrer hielt nicht an. Bislang hat er sich nicht bei der Polizei gemeldet. Die Mutter des Mädchens richtet sich nun mit einem Appell an den Fahrer.

An dieser Stelle am Schederweg in Meschede ereignet sich Anfang Januar ein Unfall. Dort münden Hochstraße und der Verkehr vom Krankenhaus-Parkplatz in den Schederweg. 
An dieser Stelle am Schederweg in Meschede ereignet sich Anfang Januar ein Unfall. Dort münden Hochstraße und der Verkehr vom Krankenhaus-Parkplatz in den Schederweg.  © Ilka Trudewind

Rückblick: Gegen 7.15 Uhr ging das Mädchen an jenem Mittwochmorgen am Schederweg entlang zur Realschule. An der Kreuzung zur Hochstraße stoppte das Mädchen, ließ einen Porsche passieren. Der Bürgersteig ist an dieser Stelle auf einem breiten Stück unterbrochen, weil dort Hochstraße und die Ausfahrt des Krankenhaus-Parkplatzes in den Schederweg münden. Laut Aussage des Mädchens habe es gewissenhaft geschaut, ob auf den Porsche noch ein weiteres Auto folgte. Den dunklen Mercedes sah es nicht.

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Unfall trotz Vollbremsung

Der Fahrer, ein älterer Mann ab 50 Jahre, legte eine Vollbremsung hin, das Auto traf die Schülerin jedoch am linken Bein. Der Fahrer schüttelte den Kopf, so berichteten es gleich mehrere Zeugen, und setzte seine Fahrt in Richtung Schederweg fort. Die 13-Jährige ging weiter und lief unter Schock direkt in die Arme einer Frau, die dort gerade mit ihrem Hund spazieren ging. Auch diese Zeugin hatte den Unfall beobachtet. Sie kümmerte sich sofort um die Achtklässlerin und begleitete sie nach Hause in die Beringhauser Straße.

Die Mutter Julia I. wollte gerade ihren jüngeren Sohn zur Grundschule begleiten, als die Zeugin mit ihrer Tochter vor der Tür stand. „Ich habe einen Riesenschreck bekommen“, gesteht sie. Glücklicherweise war ihre Tochter mit Prellungen und blauen Flecken am Bein nur leicht verletzt. Die Was-wäre-wenn-Gedanken habe sie natürlich trotzdem gehabt. Was wäre wenn, der Fahrer nicht gebremst hätte? Was wäre, wenn die Tochter auf die Straße geschleudert worden wäre? Dort, wo gerade morgens so viele Schulbusse fahren... „Sie hatte großes Glück“, sagt sie.

Gedanken kreisen um Unfall

Angst habe die 13-Jährige aber auch jetzt, gut zwei Wochen später, noch an dieser Stelle am Schederweg. „Der Sache muss sie sich jetzt stellen“, erklärt Julia I. Sie hat ihrer Tochter ein rotes Blinklicht gekauft, um noch besser gesehen zu werden. Und normalerweise trifft sich die Schülerin auf dem Schulweg immer mit einer Freundin. Auch das schafft Sicherheit.

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Vom Unfallfahrer fehlt bislang jede Spur. Ein Zeugenhinweis, der bei der Mescheder Polizei einging, führte zu keinem Ergebnis. Generell gehen aus der Polizeistatistik steigende Fallzahlen bei Unfallfluchtenhervor. Waren es im Jahr 2105 noch 1413 Fälle im Hochsauerlandkreis, so waren es im Jahr 2018 bereits 1675. Verletzt wurden dabei vor fünf Jahren 57 Menschen, 2018 waren es 64. Aktuellere Zahlen liegen noch nicht vor.

Die Mutter des verletzten Mädchens ist nicht wütend auf den Fahrer, allerdings appelliert sie an das Gewissen des Mannes: „Wir sagen unseren Kindern immer, dass sie vorsichtig sein müssen. Wir denken an helle Kleidung und Reflektoren. Allerdings müssen auch die Autofahrer aufpassen, gerade in der dunklen Jahreszeit und an Schulwegen. Wir bringen unseren Kindern bei, sich zu entschuldigen und für Fehler geradezustehen. Wenn ein Erwachsener das nicht kann, wie soll ich das meinen Kindern erklären? Deshalb würde ich mich sehr freuen, wenn Sie sich bei der Polizei melden.“