Bestwig. Die Nachricht von der Gründung der Grünen in Bestwig hat einen Shitstorm ausgelöst. Am Ende könnte es sogar rechtliche Konsequenzen geben.

Die Nachricht über die Gründung eines Ortsverbandes der Grünen in Bestwig hat im Internet einen regelrechten Shitstorm ausgelöst. Am Ende könnten gar rechtliche Konsequenzen stehen.

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Zahlreiche übergebende Smileys sind dabei unter der Nachricht noch eine der harmlosesten Reaktionen. Ziemlich deutlich in ihrer Meinung werden die Grünen-Gegner auf der Facebook-Seite unserer Zeitung, aber auch in der Facebook-Gruppe „Wir in Bestwig“. Dort sehen sich die Grünen Sprüchen wie „Glyphosat hilft gegen dieses Unkraut“ und „Oh Gott, bitte nicht diese grüne Brut“ gegenüber. Kommentare wie „Die braucht keiner“ und „Tolle Seuche“ komplettieren das Bashing gegen die Partei.

„Missbrauch der sozialen Medien“

Als der Administrator der Gruppe „Wir in Bestwig“, Andreas Hengsbach, angesichts der Beschimpfungen auf die Netiquette hingewiesen hat, ist er nach eigenen Angaben per Messenger als „links-grün-versifftes Arschloch“ tituliert worden“ - gepaart mit der Ankündigung, ihm auflauern zu wollen. So zumindest hatte er es in der Gruppe selbst mitgeteilt. Ob er sich diese Beleidigung bieten lasse oder „das mal seinem Anwalt zeige“, wisse er noch nicht.

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Andreas Rostek, Grünen-Geschäftsführer im Hochsauerlandkreis, kennt die drastischen Reaktionen der Grünen-Gegner inzwischen zur Genüge. Und er kennt auch Sprüche wie „Das menschliche Gehirn ist beeindruckend. Es arbeitet 24 Stunden am Tag. 365 Tage im Jahr. Von der Geburt an, bis zu jenem Tag, an dem man die Grünen wählt.“ Das ist für uns nichts Neues sagt er. Einschüchtern lasse man sich davon allerdings keineswegs. „Solche Reaktionen sollen immer den Eindruck erwecken, dass viele Menschen diese Meinung teilen“. Das sei allerdings keineswegs so, sagt Rostek und spricht von einem „Missbrauch der sozialen Medien“ für diese Zwecke.

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Bei den Grünen gehe jeder anders mit diesem Bashing um. Einige treffe das schon sehr. Auch an ihm pralle das keineswegs ab. Allerdings arbeite er lieber gegen die Klimakrise als gegen solche Bashings. Er stelle den Beschimpfung für sich selbst lieber die vielen positiven Reaktionen gegenüber.

Die gebe es nämlich durchaus auch. Bester Beweis dafür sei, dass die Grünen im Hochsauerlandkreis in den vergangenen zwei Jahren ihre Mitgliederzahl habe verdoppeln können.