Meschede. Das Gymnasium der Benediktiner in Meschede möchte Bläserklassen einrichten: Die musikalische Bildung soll künftig eine noch größere Rolle spielen.
Die musikalische Bildung wird am Gymnasium der Benediktiner künftig eine noch größere Rolle spielen. „Die guten Erfahrungen mit den Chorklassen haben uns dazu ermutigt, jetzt noch einen Schritt weiter zu gehen und Bläserklassen einzurichten“, sagt Schulleiter Heinz Plugge. Ausschlaggebend war unter anderem: „Wir haben eine gute personelle Besetzung“, erklärt Plugge und blickt sichtlich zufrieden zu seinem Kollegen, Musiklehrer Tobias Schütte aus Schmallenberg.
Wahl zwischen Musikunterricht und Chorklasse
Bisher können die Schüler am Benediktiner-Gymnasium in den Klassen 5 bis 7 zwischen dem klassischen Musikunterricht und der Chorklasse wählen. Die Bläserklasse soll ab dem kommenden Schuljahr ein zusätzliches Angebot sein. Das Schöne daran: „Die Orchesterproben und auch der Instrumentalunterricht finden in der regulären Schulzeit statt“, erklärt Tobias Schütte. Es sei also kein zusätzlicher privater logistischer Aufwand für die Eltern nötig.
Für den Instrumentalunterricht in Kleingruppen holen sich die drei Musiklehrer des Benediktiner-Gymnasiums zudem externe Verstärkung durch Musiklehrer für Schlagzeug, Saxofon etc. „Instrumentalunterricht, Noten und die Leihgebühr für das Instrument sind in den ca. 35 Euro Monatsbeitrag enthalten“, erklärt Tobias Schütte.
„Sollte eine Familie den Betrag nicht aufbringen können, werden wir natürlich eine Lösung finden“, ergänzt der Schulleiter. Denn daran soll eine Teilnahme, wenn Interesse besteht, auf keinen Fall scheitern. Dass ein schulisches Angebot Geld kostet, sei zwar zunächst ungewöhnlich - „aber man muss auch die Gegenleistung sehen“, betont Plugge.
Die Schule werde hochwertige Yamaha-Instrumente anschaffen und sie den Schülern zur Verfügung stellen. Die Instrumente könnten dann auch im Musikverein oder für private Zwecke genutzt werden. „Unsere Bläserklassen sollen auch den Vereinen Synergien bringen“, erklärt Plugge. Schließlich gebe es zahlreiche Musikvereine in unserer Region, die zum Teil mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen hätten.
Instrument fundiert erlernen
Ziel der Bläserklassen sei in erster Linie, dass Kinder ein Instrument fundiert erlernen, aber auch, dass sie Orchestererfahrung sammeln und Spaß am gemeinsamen Musizieren haben. „Mittelfristig geht es uns natürlich auch darum, unser Orchester zu stärken und Nachwuchs für die Big Band heranzuziehen“, sagt Tobias Schütte, auch mit Blick darauf, wie es nach der 7. Klasse weitergehen kann. „Wir als Schule wollen uns selbst um den musikalischen Nachwuchs kümmern.“
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Tobias Schütte, der bereits Erfahrungen mit den Bläserklassen an der Hauptschule in Schmallenberg sammeln konnte, wirkt außerdem in diversen Ensembles und Bandformationen mit und arbeitet als Dirigent und musikalischer Leiter sowohl bei Theaterproduktionen als auch für Blasorchester und Big Bands. Von 2014 bis 2018 war er Lehrbeauftragter an der Universität Dortmund, Fachbereich Musik. Zudem ist er Teil des künstlerischen Beirates der „Jungen Bläserphilharmonie NRW“.
>>> Details zum Angebot
Folgende Instrumente können in der Bläserklasse erlernt werden: Querflöten, Klarinetten, Altsaxophone, Hörner (optional), Trompeten, Posaunen, Euphonien (Tenorhörner), Tuba und auch Schlagwerk.
Während eines Instrumenten-Karussells in den ersten Wochen wird durch Ausprobieren herausgefunden, welches Instrument zu welchem Kind am besten passt.
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Probentage im Musikbildungszentrum Bad Fredeburg und verschiedene Konzerte sind ebenfalls Teil des Konzepts.
Das Benediktiner-Gymnasium ist die einzige weiterführende Schule im Stadtgebiet Meschede, die ein solches Angebot macht.
Bläserklassen gibt es zum Beispiel schon an der Christine-Koch-Schule (Hauptschule) in Schmallenberg und an der Luziaschule (Grundschule) in Berge.