Salwey. Die Theatergruppe aus Salwey präsentiert diesmal ein ganz besonderes Stück. Die Vorfreude auf die Premiere steigt mit jedem Tag.

Auch in diesem Jahr wird die Theatergruppe aus Salwey anlässlich des Patronatsfest des Heiligen Sebastian ein neues Stück präsentieren. Die „Pension Schöller“ - in einer Bearbeitung von Stefan Wolf - steht diesmal auf dem Spielplan des MGV Salwey.

Die Komödie in drei Akten wurde 1890 von Wilhelm Jacoby und Carl Laufs geschrieben. Sie thematisiert neben dem Klamauk auch den spießbürgerlichen Nährboden, auf dem deutsche Allmachts-Fantasien perfekt gedeihen konnten. Die vermeintlich harmlose Komödie entpuppt sich schnell als abgründiges fratzenhaftes Seelenspiel.

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Schon 2018 wollten die Salweyer das bekannte Stück, das auch mehrfach verfilmt wurde, spielen, mussten es aber aus verschiedenen Grünen, auf das Jahr 2020 verschieben. Seit Mitte November proben die 15 Darstellerinnen und Darsteller. Insgesamt gibt es drei Bühnenbilder, die Sebastian Bierhoff, Stefan Hennecke und Gregor Schnettler wieder perfekt ausgestattet haben.

Rollen sogar doppelt vergeben

Spielleiter Joachim Schulte ist zufrieden mit seinen Akteuren: „Wir haben einen richtig guten Zug in der Truppe“, sagt er und lacht. Kein Wunder, denn es stehen allesamt „alte Hasen“ auf der Bühne. „Es ist dieses Mal auch einfacher, die Vorlage umzusetzen, weil wir keine Massenszenen haben wie im vergangenen Jahr“, erklärt er. Schulte mangelt es nicht an Nachwuchs. Im Gegenteil: es gäbe im Dorf noch eine ganze Reihe junger Leute, die mitspielen möchte, aber das passe nicht immer - je nach Stück. Aus diesem Grund ist eine Rolle auch doppelt besetzt: Hannah Kayser und Alina Siewers spielen beide die Figur der „Frederike“, eine Darstellerin bei der Freitag-Aufführung, die andere sonntags. „Dann sind beide eingebunden“, freut sich der Regisseur.

Kostüme von der Freilichtbühne Hallenberg

Gespannt sein, darf man auch auf die Kostüme. Diesmal haben sich die Schauspieler wieder bei der Freilichtbühne Hallenberg vieles ausgeliehen. Dort wurde die „Pension“ auch schon mal aufgeführt. Außerdem konnte etliches aus der Produktion von My Fair Lady gebraucht werden. Letztes Jahr hatten sie alles selber im Fundus gehabt.

Die Organisation der ersten Probe mit Kostümen „überwacht“ Schulte selbst. „Da gibt es immer viel Durcheinander bis alle das Richtige gefunden haben. Trotzdem hatten wir jetzt eine Verwechslung: eine Dame hatte das falsche Kleid an“, verrät er schmunzelnd. Bei der Premiere wird aber wohl alles klappen.

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„Pension Schöller“ ist ein Meisterwerk des Blödsinns. Der Großgrundbesitzer Klapproth möchte etwas erleben und macht sich von seinem Landgut in die Hauptstadt Berlin. Sein Ziel sind nicht die galanten Abenteuer, sondern er will echte Verrückte in einer echten Irrenanstalt kennenlernen. Sein Neffe, der sich Geld von ihm erhofft, erfüllt ihm daher seinen Wunsch mit einer Lüge. Er bringt ihn in die Pension Schöller.

Authentisch Verrückte

Die vermeintliche Irrenanstalt ist in Wahrheit jedoch eine normale Pension, mit zugegebenermaßen einigen skurrilen Pensionsgästen: einem gealterten Major a.D., einem Großwildjäger, einer Schriftstellerin und dem Neffen des Pensionsdirektors, der trotz eines kleinen Sprachfehlers Schauspieler werden will. Für Klapproth sind das alles authentisch Verrückte. Erst freut er sich kindisch, doch schnell packt ihn das Grausen. Am Ende ist der Großgrundbesitzer selbst am Rand des Wahnsinns...

  • Aufführungen sind am Freitag, 24. Januar, um 19 Uhr und Sonntag, 26. Januar, um 15 Uhr in der Schützenhalle Salwey.
  • Am Samstag, 25. Januar, findet ab 20 Uhr das „Homertglühen“ mit der Band „Up2Date“ in der Schützenhalle statt.