Meschede. In Meschede entsteht ein neues Baugebiet in attraktiver Lage - nach dem Willen der Kommunalpolitiker soll es bezahlbar sein. Die Planung läuft.

Für das neue Baugebiet am Langeloh laufen die ersten konkreten Planungen. Nach und nach sollen Wohnhäuser entstehen. Zunächst sind in dem neuen Quartier Flächen für 25 Häuser vorgesehen.

Die Pläne

Begonnen wird entlang des bestehenden Langelohweges: Das Ackerland auf der gesamten gegenüberliegenden, noch unbebauten Straßenseite wird zum Bauland – beginnend kurz nach der Einmündung Schröersweg bis zum Beginn der Birkenallee. Entstehen wird so eine erste lange Bauzeile mit den 25 Häusern. Die Grundstücke sollen zwischen 450 und 650 Quadratmeter groß sein, die Grundstückstiefe liegt bei 25 bis 30 Metern. Möglich sind Einzel- oder Doppelhäuser. Zwei Vollgeschosse sind erlaubt. Wie berichtet, soll am Langeloh langfristig ein 23 Hektar großes Baugebiet mit insgesamt 400 Wohnungen für 1000 Menschen entstehen.

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Das Quartier

Unterbrochen wird dieses erste neue Stück Bauland schon von insgesamt drei öffentlichen Grünstreifen: Die sollen dann künftig, bei den nächsten Erweiterungen des Baugebietes in Richtung Hennesee, noch verlängert werden – um Fußwege durch das ganze Quartier anzubieten. Direkt an der Einmündung Schröersweg (dem Tiefpunkt der Topographie hier) ist ein Regenrückhaltebecken/Überlaufbecken vorgesehen, das eingegrünt werden soll.

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Die Auseinandersetzung

Der Stadtrat und der Ausschuss für Stadtentwicklung stimmten mehrheitlich der Aufstellung eines Bebauungsplanes zu. Kritik kam von SPD, Grünen und MbZ.

Die Straße ist in einem so schlechten Zustand, dass sie erneuert werden muss. Das zahlen die neuen Nachbarn dann mit.
Die Straße ist in einem so schlechten Zustand, dass sie erneuert werden muss. Das zahlen die neuen Nachbarn dann mit. © Jürgen Kortmann

Sie forderten Innovationen zum Klimaschutz an dieser Stelle. Denn angesichts eines neu auf der grünen Wiese entstehenden Wohngebietes meinte Kornelius Kuhlmann (SPD): „Wir haben jetzt die Möglichkeit, und damit auch die Pflicht, weitere Maßnahmen zum Klimaschutz in Angriff zu nehmen.“ Am Langeloh könnten Nahwärmenetze entstehen, Blockheizkraftwerke für Gruppen von Häusern, man könne mit Holz bauen.

Äußerungen von Stadtverwaltung, CDU und FDP, man wolle nicht noch mehr Bauvorschriften, nannte Kuhlmann „Ausdruck einer Wirtschaftsförderung ohne Kompromisse, einer gestrigen Denkweise und einer gewissen Bequemlichkeit, auf ausgetretenen Pfaden zu gehen“. Marcel Spork (CDU) blieb jedoch dabei: „Wir müssen der Regulatorik nicht noch eine draufsetzen.“ Wer ein Haus baue, der setze sich doch heute von sich aus selbstverständlich mit der Frage auseinander, ob er regenerative Energien für sich nutzen wolle.

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Die Kosten

„Die Nachfrage ist da: Bei uns klingelt ständig das Telefon“, sagte Fachbereichsleiter Klaus Wahle zum Bedarf an Bauland. Für das Langeloh wird es deshalb auch eine Bauverpflichtung geben – mit den Flächen darf also nicht spekuliert werden. Die Stadt wird ihr kommunales Bodenmanagement anwenden: So werden die Baulandpreise gedeckelt, um bezahlbares Wohnland vorzuhalten.

Eine Idee von Hans-Werner Rötzmeier (UWG) wird noch geprüft – auch wenn die, wie er selbst meinte, erst einmal „total veraltet“ klinge. Er schlägt vor, als Stadt selbst Flächen aufzukaufen und sie dann in Erbbaurecht zu vergeben: Das würde vielen Menschen die Möglichkeit geben, Flächen auf 99 Jahre anzupachten und mit kleinem Geld abzuzahlen.

Die Straßensanierung

Einer der Gründe, warum es auch so schnell gehen soll am Langeloh: Der Langelohweg ist hinfällig, die Straße muss erneuert werden. Eine Erneuerung (in der Verwaltungssprache: der erstmalige Endausbau) macht aber keinen Sinn, wenn nachher wieder gebaut würde. Den Ausbau müssen die Anlieger zu 90 Prozent zahlen. Durch das neue Baugebiet würde das für die jetzigen Anlieger preiswerter, weil ihre neuen Nachbarn gegenüber den Ausbau mitzahlen müssten.

>>>HINTERGRUND<<<

Die Stadt darf laut Regionalplanung auch nicht zu viele mögliche Flächen für Bauland vorhalten: Die Reserve an Bauland muss sachgerecht und darf nicht utopisch sein.

Wegen des neuen großen Baugebietes am Langeloh muss die Stadt deshalb jetzt eine andere Reservefläche endgültig aufgeben: Bisher ist der gesamte, landwirtschaftlich genutzte Hang zwischen der Klause, unterhalb der Birkenallee und dem Schafstall bei Laer als mögliches Neubaugebiet vorgesehen gewesen.

Diese Fläche ist 25 Hektar groß. Bisher waren hier sogar Bereiche für eine neue Kirche, einen Kindergarten und eine Schule vorgesehen. Diese ganze Reservefläche wird jetzt zugunsten des Langeloh aufgehoben. Das hat der Stadtrat beschlossen.

Diese Planung liegt bis einschließlich 20. Januar im Technischen Rathaus am Sophienweg öffentlich aus. Bis dahin können noch Stellungnahmen dazu abgegeben werden.