Meschede. In Meschede gibt es fünf Seniorenheime. Die Angebote sind ganz unterschiedlich, Plätze in der Regel nur mit Wartezeit zu bekommen. Ein Überblick.

Fünf Seniorenheime gibt es in Meschede mit insgesamt 417 Plätzen. Doch es ist schwer dort einen Heimplatz zu finden. Die meisten melden auf Nachfrage unserer Zeitung, dass zu einem von uns gesetzten Stichtag im November alle Plätze vergeben sind. Je nach Heim liegt die Wartezeit zwischen ein bis zwei Wochen und drei Monaten. Auch für einen planbaren Kurzzeitpflegeplatz, so wünschen es sich die Heime, solle man sich doch frühzeitig anmelden. Für den Blickpunkt in Meschede schreibt Geschäftsführerin Silvia Koch: „So früh wie möglich, gerne schon im Vorjahr.“

Auch interessant

Angebote in Meschede

Um einen Überblick über Angebote, Zahl der Plätze, der Fachkräfte und der Kosten zu geben, haben wir alle fünf Heime angeschrieben und um Informationen gebeten. Wir haben um den Eigenanteil der Kosten bei Pflegegrad 3 gebeten. Der Blickpunkt, das Elisabeth-Seniorenzentrum, das Bernhard-Salzmann-Haus und das Haus Velay antworteten bereitwillig und sofort. Allein vom Lindenhof war trotz mehrmaliger Nachfrage keine Antwort zu bekommen. Die Informationen in der Grafik sind der Homepage entnommen.

Regine Clement, sie ist beim Kreis zuständig für die WTG-Aufsicht, die früherer Heimaufsicht, empfiehlt allerdings sich von diesen Angaben nicht allein leiten zu lassen. „Kosten sagen nichts über die Qualität einer Einrichtung aus.“

Meist bleibt nicht viel Zeit

Auch interessant

Sie rät, sich immer die Heime selbst anzusehen, Tage der offenen Tür zu nutzen. Und sich ansonsten beim Hochsauerlandkreis (Bereich stationäre Pflege) zu erkundigen. „Dort beraten die Kollegen über die Einrichtungskosten sowie eine eventuelle Übernahme der Kosten.“

Meist jedoch bleibe nicht viel Zeit für die Auswahl. Nach Krankenhausaufenthalten oder Stürzen müsse oft kurzfristig ein Heim gesucht werden. Das Gute: Grundsätzlich gilt, auch wer bei den Heimkosten auf Sozialhilfe angewiesen ist, kann sich in der Region frei für ein Heim seiner Wahl entscheiden.

>>> Die Heime in Meschede:

Luftbild vom Gebäudekomplex des Seniorenzentrums Blickpunkt Meschede in der Nördeltstraße.
Luftbild vom Gebäudekomplex des Seniorenzentrums Blickpunkt Meschede in der Nördeltstraße. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Seniorenzentrum Blickpunkt Meschede: Der gesamte Eigenanteil, einschließlich Investitions- und Hotelkosten, liegt unabhängig vom Pflegegrad (bei Pflegegrad 2 bis 5) im Seniorenzentrum Blickpunkt Meschede bei 3074 Euro. Träger des Heims ist der Blinden- und Sehbehindertenverein. Daraus resultiert auch ein Schwerpunkt: die Betreuung, Beratung und Pflege von erblindeten Menschen oder Menschen, die mit Seheinschränkungen leben. „Aufgrund dieses Schwerpunktes haben wir auch einen gehobenen Personalschlüssel“, erläutert Geschäftsführerin Silvia Koch. Sie nennt 41 Pflegekräfte, davon 29 Fachkräfte. Probewohnen ist an der Nördeltstraße möglich. Das Seniorenzentrum Blickpunkt veranstaltet Feste und Feierlichkeiten im Jahreskreis. Hinzu kommen besondere Veranstaltungen wie Urlaub ohne Koffer, Projektwochen, Ausflüge, Konzerte oder tierischer Besuch. Auch Gedenkgottesdienste für verstorbene Bewohner und ein Angehörigentreffen finden regelmäßig statt. Das Heim ist gerade erst komplett neu um- und ausgebaut worden. Es gibt ein angeschlossenes Servicewohnen mit acht barrierefreien Mietwohnungen.

Das St.-Elisabeth-Seniorenzentrum an der Steinstraße in Meschede.
Das St.-Elisabeth-Seniorenzentrum an der Steinstraße in Meschede. © WP | Sophia Nückel

Das Elisabeth-Seniorenzentrum der Caritas: Im Elisabeth-Seniorenzentrum an der Steinstraße beträgt der Eigenanteil für einen Heimplatz bei Pflegegrad 3 im Einzelzimmer 2929 Euro. Das Haus hat 93 Pflegeplätze, davon 69 Plätze in Einzelzimmern. 48 Pflegestellen gibt es für die Betreuung der Senioren, darunter sind examinierte Kräfte auf 23 Stellen und Pflegehilfskräfte auf 17 Stellen eingesetzt. „Ein angeschlossenes Servicewohnen gibt es nicht“, erläutert Einrichtungsleiterin Iwona Langer. „Die Mieter der nahe liegenden Seniorenwohnungen haben aber die Möglichkeit an den Veranstaltungen der Einrichtung teilzunehmen.“ Probewohnen im Heim ist nach Absprache möglich. Iwona Lange nennt als besondere Aktionen das dreiwöchige Praktikum der Schüler vom Gymnasium der Benediktiner und die wöchentlichen Besuche der Schüler der St.-Walburga-Realschule. Daneben gibt es regelmäßige Besuche des ehrenamtlichen Besuchsdienstes unter Leitung von Gisela Wegener. Die Bewohner selbst besuchen zudem „Gutes für Leib und Seele“, ein Angebot des Seniorenbeirates der Stadt Meschede. Dazu gibt es im Haus Weinproben, wobei festgelegt wird, welche Weine an den Festtagen serviert werden. Der Namenstag der Hauspatronin, der hl. Elisabeth, wird gefeiert. Mitarbeiterin Ulrike Höppner bietet Aromatherapie an. Dazu kommen Konzerte, Feste im Jahreskreis und regelmäßige Angebote wie Sitzgymnastik, Gedächtnistraining usw.

Haus Velay in Meschede.
Haus Velay in Meschede. © Privat

Haus Velay: Hier beträgt der Eigenanteil im Einzelzimmer 1811 Euro. Das Haus der Korian-Gruppe hat 80 Einzelzimmer, darunter acht Kurzzeitpflegeplätze. Auch dort gab es zum Stichtag im November keinen freien Platz. „Aktuell haben wir 60 Mitarbeiter in Pflege und sozialer Betreuung (Voll- und Teilzeit). In Vollzeitstellen berechnet 34“, erläutert Einrichtungsleiter Dirk Simmat. Das Haus erfülle, die gesetzliche Vorgabe von 50 Prozent Fachkraftquote. Mindestens drei Monate vorher, so rät er, solle man sich um Kurzzeitpflegeplätze bemühen. Probewohnen ist nach Absprache möglich. Im Laufe des Jahres gibt es verschiedene jahreszeitliche und feiertagsbezogene Veranstaltungen. Simmat: „Zu den Highlights gehören sicher unser Sommerfest, der Weihnachtsmarkt, die Ausflüge zum Hennesee sowie der Besuch des Marktes. Als Alleinstellungsmerkmale der Einrichtungen der Korian-Gruppe nennt er Krankenhausbesuche durch die Bezugspflegekräfte, Küchensprechstunde, Kinderspielecke. Besonderes Augenmerk werde auf die Beachtung der Privatsphäre gelegt. Zimmer werden nicht betreten, wenn der Bewohner das „Bitte-nicht-stören-Schild“ aushängt. Simmat wirbt auch mit dem spezifischen Korian-Ansatz zum Thema „Positive-Care“ mit Schwerpunkt auf nicht-medikamentösen Anwendungen.

Luftbild des Altersheim DRK Bernhard-Salzmann-Haus in Meschede.
Luftbild des Altersheim DRK Bernhard-Salzmann-Haus in Meschede. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Bernhard-Salzmann-Haus: Im Haus des Deutschen Roten Kreuzes am Rüthener Weg beträgt der Eigenanteil im Einzelzimmer 2123 Euro. Insgesamt bietet die Einrichtung 93 Plätze an. Zum Stichtag war das Salzmann-Haus die einzige Einrichtung, die zwei Kurzzeitpflegeplätze frei hatte. „Das Bernhard-Salzmann-Haus hat insgesamt zehn Plätze, darüber hinaus können wir nach Rücksprache mit der Pflegedienstleitung weitere zur Verfügung stellen“, betont Einrichtungsleiter Norbert Vowinkel. Im Salzmann-Haus stehen in nächster Zeit noch weitere umfangreiche Sanierungsmaßnahmen an. „Auch ein Seniorenwohnen/Servicewohnen ist dann ab 2020 geplant“, sagt er. In der Pflege gibt es 36 Vollstellen. Die Fachkräftequote beträgt ca. 54 Prozent. Ein Probewohnen ist auch im Rahmen der Kurzzeitpflege möglich. Bei den besonderen Aktionen nennt Vowinkel neben den jahreszeitlichen Veranstaltungen Tiergestützte- und Musik-Therapie, den Tanzkaffee, vier themenbezogene Gourmetabende, Orgelkonzerte, Ausflüge, Modenschauen, Wellnessnachmittage und Kindergartenprojekte.

Lindenhof Meschede.
Lindenhof Meschede. © Jürgen Kortmann

Lindenhof Meschede: Die Pflege-Residenz, ein Heim der Alloheim-Gruppe, bietet laut Homepage insgesamt 71 Pflegeplätze an, die auf 35 Einzel- und 18 Doppelzimmer in Wohnbereichen verteilt sind. Zu Kosten und Pflegepersonal gab es trotz mehrmaliger Nachfrage keine Informationen. Als Aktivitäten nennt das Heim auf seiner Homepage unter anderem Spiele-Runden, Gedächtnistraining, Sturzprophylaxe, therapeutische Tierbesuche und Männerrunde. Daneben gibt es Übungen zur Verbesserung der Wahrnehmung, Ausflüge und jahreszeitliche Feste.