Remblinghausen/Bonacker. Die Diskussion um die Windkraft im Stadtgebiet Meschede geht weiter. Die Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG bringt einen neuen Standort ins Gespräch.

Jetzt wollen auch Energieversorger aus Mainz und Wiesbaden im Mescheder Stadtgebiet weitere Windräder bauen. Sie möchten drei Anlagen verwirklichen.

Ausgeschaut sind dafür drei Standorte, die östlich und westlich der Landstraße zwischen Meschede und Remblinghausen liegen würden – zwei davon westlich der L 840 zwischen dem Köpperkopf und Vellinghausen, einer östlich der Straße, unterhalb der Siedlung Kehren. Die Dimension ist bislang nur mit dem Rotordurchmesser von jeweils 163 Metern bekannt.

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Remblinghausen wird „umzingelt“

Als Projektentwickler steht dahinter die Altus AG aus Karlsruhe. Sie ist eine Tochtergesellschaft der Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG, die wiederum im Eigentum der Mainzer Stadtwerke und von ESWE-Versorgung ist. Beide versorgen Mainz und Wiesbaden mit Strom.

Mit dem Thema wird sich am Mittwoch in Remblinghausen als erstes der Bezirksausschuss beschäftigen (öffentlich, 17 Uhr im Jakobushaus). Die Mescheder Stadtverwaltung wird eine Zurückstellung einer Entscheidung empfehlen: Denn es gebe derzeit zu viele offene Fragen – und weiterhin Unsicherheit, wie es generell mit der Windkraft im Stadtgebiet von Meschede weitergeht.

Denn juristisch ist immer noch offen, ob die Stadt nun mit ihrer bisherigen Windkraftzone bei Einhaus der Windkraft genügend Platz einräumt – oder nicht. Von der Klärung dieser Frage vor Gericht hängt deshalb ab, ob es zu weiteren Standorten kommt oder nicht. Beraten wird auch, wie es mit dem geplanten neuen Windpark bei Bonacker weitergehen soll. Wie berichtet, sind dort bis zu acht 240 Meter hohe Windräder angedacht.

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Skeptisch bis ablehnend

Um die Akzeptanz bei den Menschen der Umgebung dafür einschätzen zu können, hatte die Stadt Meschede im Vorfeld einen so genannten informellen Bürgerdialog durchgeführt: Durch eine Fragebogenaktion und ein Forum. Ergebnis: Rund 70 Prozent der Befragten sind skeptisch bis ablehnend gegenüber dem Windpark. „Das Ergebnis der Fragebogenaktion und des Forums machen deutlich, dass von einer (überwiegenden) Zustimmung zu dem Projekt nicht die Rede sein kann“, so die Stadtverwaltung. Hinzu kommt: Da es weitere Pläne für Windräder auch bei Ennert, bei Herhagen und eben für die neuen an der Landstraße 840 gibt, wird befürchtet, dass Remblinghausen und sein Umland von Windrädern „umzingelt“ würde.

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Die Stadtverwaltung rät dazu, zum jetzigen Zeitpunkt einen Windpark Bonacker abzulehnen. Auch hier gilt: Der Plan könnte wieder vorgelegt werden, wenn grundsätzliche Klarheit besteht, wie es mit der Windkraft im Stadtgebiet weitergeht.

>>>HINTERGRUND<<<

Offen ist, wie sich das neue Klimaschutzprogramm der Bundesregierung vor Ort auswirkt.

Denn künftig sollen Windräder 1000 Meter Abstand zu Siedlungen haben. Die Länder sollen den Abstand sogar noch verkleinern können.

Unklar ist aber das Detail, wie groß eine Siedlung sein muss, damit diese Regelung zieht.