Eversberg. Familie Möller-Winter aus Eversberg vermarktet Käse, Joghurt und Milch unter dem Label Eversberger Landmilch. Hofladen-Gutscheine zu gewinnen.

Milch und Käse direkt vom Hof gibt es nun in Eversberg zu kaufen. Die Familie Möller-Winter hat unterhalb der Kirche einen Hofladen eröffnet und vertreibt dort ihre Eversberger Landmilch.

Die Idee

Familie Möller-Winter geht in der Vermarktung ihrer Produkte neue Wege: Pia, Christoph, Max und Steffi Möller-Winter (von links).  
Familie Möller-Winter geht in der Vermarktung ihrer Produkte neue Wege: Pia, Christoph, Max und Steffi Möller-Winter (von links).   © Privat

„Die Idee unsere Milch selbst zu veredeln, hatten wir schon vor einiger Zeit“, erzählt Landwirt Christoph Möller-Winter (43). Der Familienbetrieb hat eine lange Tradition, wurde erstmals 1480 erwähnt. Die Vorfahren nutzten die Landwirtschaft einst ausschließlich zum Eigenbedarf, stampften Butter, tranken die eigene Milch und aßen Kartoffeln, die die Äcker um Eversberg hergaben. Heute sind die Wege zum Kunden länger. Wer eine Tüte Milch kauft, hat vielleicht noch nie einen Kuhstall gesehen: „Die großen Discounter bestimmen die Milchpreise, bei den Landwirten bleibt nicht mehr viel hängen“, sagt Christoph Möller-Winter. Als klar war, dass Sohn Max (15) den Betrieb weiterführen möchte, hat sich die Familie für den Hofladen entschieden. „Es gibt momentan drei Möglichkeiten: Wachsen und auf Masse setzen, andere Wege wie den Direktvertrieb versuchen, oder aufhören“, sagt Steffi Möller-Winter (46). Die Familie entschied sich für Weg zwei.

Käse und Joghurt

Pia und Max Möller-Winter, er beginnt im kommenden Jahr seine Ausbildung zum Landwirt.
Pia und Max Möller-Winter, er beginnt im kommenden Jahr seine Ausbildung zum Landwirt. © Privat

Ein guter Käse verlangt Geduld. „Sonst klappt es nicht“, sagt Steffi Möller-Winter und lacht. Es ist eine Lektion, die sie selbst lernen musste. Die Milch muss langsam erhitzt werden, bei 27 Grad werden die Kulturen, bei 37 Grad das Lab zugefügt. Vor genau einem Jahr gelang ihr der erste „Feta“. Weichkäse nach griechischer Art steht auch jetzt schon im Hofladen. Weitere Sorten folgen, wenn die große Käsewanne geliefert wird. Sie fasst 200 Liter Milch, daraus entstehen dann 40 Käse. Bald soll es dann Schnittkäse (mit essbarer Rinde) in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen geben. Zum Beispiel Bärlauch, mit Gewürzen oder Schnittlauch.

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Für die Produktion hat die Familie die alte Milchkammer umgebaut und kam dabei auch immer wieder in Kontakt mit der Bürokratie. Allein das Thema „Fliese“ beschreibt die Berufsgenossenschaft auf schlanken 40 Seiten.

Da der Joghurt so gut ankommt, produziert Steffi Möller-Winter derzeit alle drei Tage nach. Abgefüllt wird der Joghurt in 250 Gramm Gläsern (Einweg, 1,20 Euro). Zusätzlich gibt’s die Geschmacksrichtungen Vanille und Erdbeere. „Nur mit naturbelassenen Produkte, damit die Qualität stimmt“, erklärt der Landwirt.

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Der Milchautomat

In der Familie hat Sohn Max den feinen Sinn für den Milch-Geschmack. Deshalb traf er die Wahl für die Maschine zum Pasteurisieren. „Die Milch darf nicht gekocht schmecken“, erklärt Christoph Möller-Winter. Der Durchlauf-Pasteurisator heizt die Milch in zwei Sekunden auf 73 Grad und kühlt sie schnell auf 4 Grad runter. Die Vollmilch hat schließlich einen Fettgehalt von etwa 4 Prozent und kann im Hofladen in die bereitgestellten Flaschen abgezapft werden. „Sie eignet sich auch perfekt für Pudding und Milchschaum.“ Der Liter kostet 1,50 Euro.

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Der Hofladen

Der Hofladen steht in der Weststraße.
Der Hofladen steht in der Weststraße. © Ilka Trudewind

Der Hofladen ist täglich von 6 bis 21 Uhr geöffnet. Nebst Milch, Joghurt und Käse gehören Honig der Eversbergerin Sarah Tillmann und die Eier und Belana-Kartoffeln vom Hof Dolle in Wehrstapel zum Angebot.

Gezahlt wird in eine Vertrauenskasse. „Das funktioniert sehr gut. Wenn man kein Vertrauen in die Menschen hat, startet man so ein
Projekt nicht“, sagt Steffi Möller-Winter. Der Laden wird nach eigenen Angaben sehr gut angenommen, dafür ist die Familie äußerst dankbar. „Es waren sogar schon Leute aus Soest oder Altenfeld da, aber auch viele Eversberger kommen“, freut sich Steffi Möller-Winter. Wer Fragen hat könne immer gern klingeln.

Die Viehhaltung

Der Betrieb verzichtet auf Gentechnik. Zum Hof gehören 60 Milchkühe, etwa 40 Rinder und Kälbchen. Der Stall wurde 1994 vom Dorfkern in Richtung Hünenburg verlagert. Seit fünf Jahren gibt es eine offene Stallung. Die Tiere können immer auf die Weide; sie sind nur von Mitte November „bis die Wiesen wieder grün sind“ im Stall. Jede Kuh hat einen Liegeplatz. Zudem gibt’s einen Kreißsaal, einen so genannten Abkalbestall. Dort können die Tiere in Ruhe ihre Kälber gebären. Das Kälbchen bleibt einige Tage bei der Kuh. Der Betrieb liefert seine Milch an die Kölner Molkerei FrieslandCampina für deren Marke Landliebe. Landliebe-Betriebe müssen Auflagen zur artgerechten Tierhaltung erfüllen. In Eversberg liefern alle Landwirte an FrieslandCampina die meisten auch für die Marke Landliebe.

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Die Träume

„Irgendwann würde ich gern den Stall zu einem Hofladen umbauen – mit Probierecke und Veranstaltungen“, erklärt Steffi Möller-Winter. „Außerdem möchten wir gern noch weitere Produkte aus Eversberg anbieten“, sagt Christoph Möller-Winter. Geplant ist auch eine Milchtankstelle im HIT-Markt in Meschede.

  Zwei Gutscheine für die Eversberger Landmilch von Familie Möller-Winter gewinnen,
  Zwei Gutscheine für die Eversberger Landmilch von Familie Möller-Winter gewinnen, © Privat

Das Gewinnspiel

Gemeinsam mit unseren Partnern verlosen wir im Advent nahezu täglich Produkte aus dem Sauerland.
Heute: Zwei Gutscheine (10 Euro) von der Eversberger Landmilch

Mitmachen: Mail mit Namen und Adresse schreiben an gewinnspiel-meschede@westfalenpost.de. Betreff: Landmilch. Einsendeschluss: Mittwoch, 4. Dezember, 12 Uhr.


  • Weitere Informationen zum Betrieb Möller-Winter finden Sie im Internet unter www.eversberger-landmilch.de.
  • Adresse: Weststraße 3, Tel. 0291/51164.
  • Haltbarkeit: Die Milch ist im Kühlschrank mindestens 4 bis 5 Tage haltbar. Nach ein paar Tagen setzt sich Rahm ab. Auf diesen natürlichen Prozess weist der Betrieb auf seiner Internetseite hin. Tipp: „Durch schütteln oder abschöpfen können Sie mit dem entstandenen Rahm auch Ihren Kaffee verfeinern.“